Wochenausblick

Für den Dax bleiben US-Daten zum September-Ende hin die wichtigsten Impulsgeber

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Der Dax dürfte in der neuen Woche wohl weiterhin vor hohen Hürden stehen. Im Vorfeld wichtiger Konjunktursignale, die im Wochenverlauf aus den USA etwa vom Arbeitsmarkt kommen, ist es fraglich, ob er sich aus seiner jüngsten Seitwärtsphase befreien kann. Sie ist unterhalb von 23.785 Punkten - dem jüngsten Zwischenhoch - nur 400 Punkte breit. Bedeutung könnte der 21-Tage-Linie zukommen, die ein beliebter kurzfristiger Indikator ist. Zuletzt waren deren Tests mehrfach schiefgegangen.

Fraglich ist auch, ob es dem Dax gelingt, den September auf den letzten Metern noch erfolgreich zu gestalten. Aktuell steht er in diesem Monat, der als saisonal schwach bekannt ist, noch mit 0,7 Prozent im Minus. Im Wochenverlauf beginnt dann der Oktober, in dem der Leitindex in der Vergangenheit oft den Grundstein legen konnte für eine Jahresendrally. Geopolitische Konflikte und geldpolitische Entscheidungen könnten einer solchen in den kommenden Wochen aber im Wege stehen, sollten sie nicht nach dem Geschmack der Anleger sein.

US-Daten bleiben wichtigste Impulsgeber

Schwung könnten dem Dax am Dienstag die vorläufigen Zahlen zur Entwicklung der Verbraucherpreise im August geben. Der Chefstratege Robert Greil von Merck Finck erwartet im Vergleich zum August-Wert von 2,2 Prozent einen leichten, aber "überschaubaren" Anstieg. "Da weiterhin kein hartnäckiger Inflationsdruck in Deutschland - wie auch im Euroraum insgesamt - auszumachen ist, dürfte auch die EZB entspannt bleiben und für einige Zeit an ihrem zweiprozentigen Einlagensatz festhalten."

Den konjunkturell stärkeren Fokus sieht Greil in den kommenden Tagen aber wieder auf US-Daten. Dabei verwies er vor allem auf die wichtigen ISM-Einkaufsmanagerberichte am Mittwoch und Freitag sowie den Arbeitsmarktbericht, der zu Wochenschluss für die US-Notenbankpolitik besonders wichtigen Charakter besitzt. Nachdem die letzten beiden Berichte eher enttäuscht hätten, rechnet die Commerzbank damit, dass der September-Bericht nun wieder positiv überrascht.

Ihr Experte Martin Hartmann glaubt, dass der Jobbericht in der Debatte über einen Einbruch am US-Arbeitsmarkt beruhigend wirkt. Er rechnet aber nicht mit einer durchgreifenden Stimmungswende, nachdem zuletzt die Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen durch die Notenbank Fed einen Dämpfer bekamen. "In den USA stehen weitere Zinssenkungen an, wobei deren Anzahl und Umfang wohl eher vom Grad der Einmischung der US-Regierung in die Personalpolitik der Fed als von der makroökonomischen Entwicklung abhängt", so Hartmann.

US-Regierung steht vor dem Stillstand

Hartmann verwies derweil auf ein anderes US-Problem, das sich mit dem Stichtag 1. Oktober anbahnt. "Wenn sich der US-Kongress nicht noch kurzfristig einigt, geht der US-Regierung am Mittwoch das Geld aus", schrieb der Experte. Wegen der extremen politischen Polarisierung sei die Situation dieses Mal "besonders vertrackt". Auch das Bureau of Labor Statistics als Herausgeber der Jobdaten könnte von einer möglichen Schließung vieler US-Bundesbehörden betroffen sein. In der Folge sei es denkbar, dass sich der Arbeitsmarktbericht verzögert.

"Der US-Präsident hat für den Fall einer Nichteinigung bereits Massenentlassungen im öffentlichen Dienst angekündigt", so der Marktbeobachter Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Im Unterschied zu den vergangenen Ultimaten sei dieses Mal kein Treffen zwischen Trump und den Demokraten geplant. "Sollte sich hieran nichts mehr ändern, wäre das entscheidende Thema mit Abwärtspotenzial für die kommende Börsenwoche sicherlich gesetzt."

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