Neuer Zollstreit lässt den Eurokurs bisher nur kurz steigen
Henry Philippson

Rückblick
Das Fazit des jüngsten Wochenausblicks ("Unterhalb dieser Marke bleibt der Euro anfällig") zum Wechselkurs von Euro und Dollar vom vergangenen Montag lautete wie folgt:
“Der Euro handelt gegenüber dem Dollar in einem intakten kurzfristigen Abwärtstrend und hat um 1,1750/60 Dollar eine signifikante Widerstandszone ausgebildet. Diese müssen die Käufer in den kommenden Tagen zurückerobern, wenn der seit Jahresbeginn gültige Bullenmarkt im Wechselkursverhätnis fortgesetzt werden soll. Unterhalb der genannten Widerstandszone muss tendenziell mit weiteren Abgaben Richtung 1,1500 Dollar gerechnet werden, speziell wenn das Vorwochentief um 1,1640 Dollar unterboten wird.“
Das Währungspaar konnte den genannten Widerstand nicht überwinden und setzte im Verlauf der vergangenen Woche in den mittleren 1,15er-Bereich zurück, bevor es dann zum Wochenschluss im Zuge der Zoll-Auseinandersetzung zwischen den USA und China noch einmal zu einer kräftigen Erholung kam.
Ausblick
Die unten aufgeführten anstehenden Wirtschaftsdaten stehen im Wochenverlauf allesamt unter Vorbehalt aufgrund des Stillstands der US-Regierungsgeschäfte ("Shutdown"). Dieser verhindert aktuell die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten und schafft Unsicherheit über die kurzfristige Stärke der US-Wirtschaft.
Höhepunkt auf dem Wirtschaftsdaten-Kalender wären eigentlich die US-Produzentenpreise. Aber deren Veröffentlichung ist aufgrund des nach wie vor anhaltenden US-Shutdowns eher unwahrscheinlich. So richtet sich der Hauptfokus der Devisenhändler im Wochenverlauf primär auf den seit Freitag erneut aufgekommenen Zollstreit zwischen China und den USA. Dieser dürfte im Wochenverlauf mit hoher Wahrscheinlichkeit für den einen oder anderen Bewegungsimpuls sorgen.
Charttechnischer Ausblick:
Der Euro handelt gegenüber dem US-Dollar weiterhin innerhalb eines kurzfristig intakten Abwärtstrends (schwarze Linie im Chart unten). Neue Kaufsignale entstehen erst bei einem nachhaltigen Comeback zurück über den Bereich 1,1650/60 Dollar. In dem Falle wäre eine größere Erholung denkbar zurück in den Bereich 1,1720/60 Dollar.
Unterhalb des Bereichs 1,1650/60 Dollar ist der Weg des geringsten Widerstands allerdings zunächst weiter abwärts - trotz des Shutdowns in den USA.
Wichtige Daten & Termine im Wochenverlauf:
Montag: US-Bankfeiertag (Columbus Day)
Dienstag: 11 Uhr ZEW Index, 18:20 Uhr Rede Fed-Chef Jerome Powell
Mittwoch: nur Daten aus der zweiten Reihe
Donnerstag: 14:30 Uhr Produzentenpreise & Einzelhandelsdaten USA
Freitag: nur Daten aus der zweiten Reihe