Dax nur leicht im Minus - Zinshoffnungen stützen - Infineon und Aixtron legen zu

Nach der zweiten Korrektur innerhalb einer Woche hat der Dax am Mittwoch nur leicht nachgegeben. Der deutsche Leitindex fiel um 0,23 Prozent auf 24.181 Punkte. "Mit der erfolgreichen Verteidigung der 24.000er-Marke hat der Dax seinen Schwächeanfall vom Freitag überstanden", resümierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets.
Stützend wirkten Hoffnungen auf sinkende Zinsen in den USA, nachdem Notenbankchef Jerome Powell die sich weiter eintrübenden Perspektiven am Arbeitsmarkt betont hatte.
Zudem stellen sich in der politischen Krise Frankreichs die Sozialisten hinter Premier Sébastien Lecornu, um einen Sturz der Regierung zu verhindern.
Der Dax war am Dienstag zeitweise unter 24.000 Punkte gesackt. Eine erste Talfahrt hatte das Börsenbarometer bereits vor dem Wochenende erlebt, nachdem es noch am Donnerstag auf ein Rekordhoch von 24.771 Punkte geklettert war. Erneut eskalierende Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China verunsichern seither.
Der MDax mit den mittelgroßen Unternehmen verlor am Mittwoch 0,96 Prozent auf 29.786 Punkte. "Solange der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt ungelöst bleibt, kann selbst eine zunehmende Zinssenkungsfantasie die anhaltende Verunsicherung an den Märkten nicht vollständig ausgleichen", sagte Marktanalyst Timo Emden von Emden Research
Merck stärkt Laborsparte mit Übernahme in den USA
Unter den Einzelwerten im Dax verzeichneten die Aktien von Merck KGaA ein Plus von etwa ein Prozent. Das Spezialchemie- und Pharmaunternehmen verstärkt sich in seiner Laborsparte und übernimmt das Chromatographie-Geschäft des US-Anbieters JSR Life Sciences. Ein Übernahmepreis wurde nicht genannt.
BASF stiegen um fast 2,3 Prozent und profitierten von einer positiven Studie der Citigroup. Diese nahm die Chemie-Aktie mit "Buy" wieder auf und verwies unter anderem auf die höher als erwartete Bewertung der Lack-Sparte Coatings, die BASF veräußern wird.
Infineon und Aixtron legen zu
Aussagen des Börsen-Schwergewichts ASML verhalfen nicht nur dessen Aktien zu Gewinnen, sondern auch deutschen. Infineon stiegen um gut 1,2 Prozent und Aixtron um circa 1,5 Prozent. Der niederländische Ausrüster der Chip-Industrie ASML verbuchte im dritten Quartal mehr Bestellungen als erwartet und rechnet auch mit einem starken vierten Quartal. Für 2026 jedoch äußerte er sich zurückhaltend.
Hugo Boss gewannen im MDax knapp 0,8 Prozent. Für Adidas ging es um 1,2 Prozent nach oben, während Puma um etwa 2,3 Prozent stiegen. Der französische Luxusgüterhersteller und Branchenkollegen LVMH hatte mit einem Umsatzanstieg im dritten Quartal überrascht. Treiber sei das Kerngeschäft Mode und Lederwaren gewesen, sagte ein Händler. "Die Umsatzzahlen von LVMH könnten darauf hindeuten, dass der anhaltende Einbruch der Nachfrage nach Luxusgütern nachlässt."
Salzgitter legt Wandelanleihe auf - Aurubis-Aktie bricht ein
Dass der Stahlkocher Salzgitter eine millionenschwere Wandelanleihe auflegte, die in Aktien des Kupferproduzenten Aurubis umgetauscht werden kann, belastete am Nachmittag beide Werte. Salzgitter, die mit 30 Prozent an Aurubis beteiligt sind, verloren fast 4,2 Prozent und Aurubis büßten circa 6,5 Prozent ein.
Durch die Bank of America auf "Underperform" abgestuft, büßte das Papier des Dialysespezialisten FMC im Dax gut zwei Prozent ein. Schlecht sah es im SDax für Vossloh mit minus etwa 10,1 Prozent aus, nachdem die Investmentbank Oddo BHF ihre Kaufempfehlung für die Bahntechnik-Aktie gestrichen hatte.
(mit Material von dpa-AFX)



