Euro-Erholung gerät vor wichtigen Zinsentscheidungen ins Stocken
Henry Philippson

Nach einer schwächeren ersten Wochenhälfte konnte sich der Kurs des Euro gegenüber dem Dollar in der zweiten Wochenhälfte wieder deutlich erholen. Er beendete die vergangene Woche dennoch im Minus. Einer der Gründe für das Comeback in der zweiten Wochenhälfte war die niedriger als erwartet ausgefallene US-Inflation am Freitagnachmittag.
Ausblick
Viele US-Wirtschaftsdaten werden aufgrund des nach wie vor anhaltenden Stillstands der US-Regierungsgeschäfte ("Shutdown") aktuell nicht veröffentlicht. Höhepunkt auf dem Wirtschaftsdaten-Kalender in der aktuellen Handelswoche ist daher ohne Zweifel der Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwochabend.
Mit einer aktuellen Wahrscheinlichkeit von 97 Prozent rechnet der Markt mit einer Leitzinssenkung um 0,25 Prozent am Mittwochabend - eine Zinssenkung scheint somit eine ausgemachte Sache. Entscheidend wird daher sein, was Fed-Chef Jerome Powell in der anschließenden Pressekonferenz im Hinblick auf die zukünftigen geldpolitischen Schritte der US-Notenbank von sich geben wird.
Sowohl die Pressekonferenz als auch der Zinsentscheid kommen in dieser Woche aufgrund der Zeitumstellung gestern bereits eine Stunde früher. Der Zinsentscheid wird also bereits um 19:00 Uhr bekannt gegeben und nicht wie gewohnt um 20:00 Uhr - die Pressekonferenz startet entsprechend bereits um 19:30 Uhr am Mittwoch.
Einen Tag später gibt die Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Leitzins-Entscheidung bekannt. Hier wird aber diesmal nicht mit einer Zinsänderung gerechnet. Zum Wochenschluss sind dann noch die Konsumentenpreise aus der Eurozone am Freitagvormittag um 11:00 Uhr zu beachten.
Charttechnischer Ausblick:
Das charttechnische Bild tritt vor dem Hintergrund der anstehenden geldpolitischen Entscheidungen zunächst in den Hintergrund in den kommenden Handelstagen. Ein Blick auf den unten stehenden Vier-Stundenchart zeigt eine wenig dynamische Erholung seit dem Vorwochentief um 1,1580 Dollar.
Diese Erholung trifft zu Wochenbeginn auf die horizontale Widerstandszone im Bereich 1,1640/50 Dollar. Erst wenn diese nachhaltig überwunden werden kann entsteht größeres Erholungspotenzial im Währungspaar. Bis dahin muss allerdings tendenziell ein erneuter Rücksetzer in den mittleren 1,15er-Bereich eingeplant werden aus charttechnischer Sicht.

Wichtige Daten & Termine im Wochenverlauf:
Montag: nur Daten aus der zweiten Reihe
Dienstag: nur Daten aus der zweiten Reihe
Mittwoch: 19 Uhr FOMC-Entscheid, 19:30 Uhr FOMC-Pressekonferenz
Donnerstag: 14:15 Uhr EZB-Entscheid, 14:45 EZB-PK
Freitag: 11 Uhr Konsumentenpreise Eurozone
