Chart-Analyse - Dax-Bullen haben Erholung eingeleitet

Harald Weygand · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Ich weile derzeit im Urlaub. Aus diesem Grund eine technische DAX Besprechung meines Kollegen Bastian Galuschka. 

Der DAX fiel in der Vorwoche nach Ausbildung eines Wochenhochs bei 12.461 Punkten deutlich zurück. Das Abwärtsziel von 12.200 Punkten wurde schnell erreicht, das Ziel bei 12.104 Punkten mit 12.120 Punkten im Wochentief knapp verfehlt. Anschließend erholte sich der Index wieder etwas. Die technische Gegenreaktion setzt sich fort.

DAX Monatschart

DAX-Chartanalyse (Monatschart)

DAX Ichimoku-Monatschart vom 01.02.2009

DAX-Chartanalyse (Ichimoku-Monatschart)

DAX Wochenchart vom 02.03.2015

DAX-Chartanalyse (Wochenchart)

DAX Ichimoku-Wochenchart vom 09.02.2015

DAX-Chartanalyse (Ichimoku-Wochenchart)

DAX Tageschart vom 30.04.2018

DAX-Chartanalyse (Tageschart)

DAX Ichimoku-Tageschart vom 09.01.2018

DAX-Chartanalyse (Ichimoku-Chartanalyse)

DAX Wochenchart mit Supertrend-Indikator vom 02.09.2014

DAX-Chartanalyse (Supertrend-Wochenchart)

DAX Tageschart mit Supertrend-Indikator vom 04.01.2018

DAX-Chartanalyse (Supertrend-Tageschart)

Ausblick: Die DAX-Bullen verteidigten in der Vorwoche zumindest ein wichtiges Zwischentief im Chart und leiteten eine Erholung ein. Was diese wert ist, wird sich in den kommenden Tagen zeigen müssen.

Folgende Punkte sind mir bei der Chartbeschau aufgefallen:

Ein schwaches 1. Halbjahr liegt hinter dem DAX. Der Index verlor in sechs Monaten 4,7 % an Wert. Anders als viele europäische Indizes und auch anders als im Jahresausblick prognostiziert erreichte der DAX im Mai/Juni kein neues Jahreshoch bzw. Allzeithoch. Für die kommenden Wochen/Monate gibt es nur mehr zwei Hilfen für die Bullen: Die erste ist der Aufwärtstrend im Monatschart seit dem Jahr 2009, der bei 12.290 Punkten verläuft. Die zweite Hilfe ist der Supertrend im Monatschart, der bei 11.523 Punkten verläuft. Diese Marken gilt es also zu verteidigen, um einen Kursrutsch von voraussichtlich mehreren 1.000 Punkten zu vermeiden. In der Vorwoche schloss der DAX bereits unterhalb mehrerer Aufwärtstrendvarianten. Die Julikerze ist stark bullisch zu werten. Die Käufer verteidigten eindrucksvoll den beschriebenen Aufwärtstrend. Fast genauso bärisch ist das zu werten, was der Index bislang im August abspult. Aktuell läuft eine technische Gegenbewegung auf die Kursverluste in der Vorwoche. Erst wenn die jetzt neue Widerstandszone zwischen 12.390 und 12.400 Punkten wieder zurückerobert wird, könnte der Index die Erholung weiter ausdehnen. Vorgeschaltet wirken bereits 12.350 Punkte als Widerstand. 12.490 Punkte wären in diesem Fall ein erstes Ziel. Diese Marke ist auch der Trigger einer S-K-S im Tageschart. Wird dieser Trigger wieder überwunden, könnte der Index sich in Richtung 12.600 Punkte aufmachen. Auf der Unterseite würden neue Tiefs unter 12.100 Punkten Ziele von 12.020/12.000 Punkten aktivieren. Weitere Abwärtsziele, sollte auch diese Zone nicht halten, notieren bei 11.870 und 11.730 Punkten. Im Supertrendindikator im Wochenintervall ist ein Ausstiegssignal aktiv. Dieses wäre erst über 13.361 Punkten aufgehoben (Wochenschlusskurs entscheidet!). Im Supertrend auf der Tagesebene ist ein Trendwechsel auf short erfolgt. Das Signal wäre erst bei einem Tagesschlusskurs unter 12.673 Punkten negiert. Trendfolgeindikatoren haben in Seitwärtsmärkten allerdings eine geringe Aussagekraft. Das haben die letzten Wochen eindrucksvoll gezeigt.

Fazit: Die Verkäufer haben den DAX in der Vorwoche unter einige maßgebliche mittel- bis langfristige Aufwärtstrendvarianten gedrückt. Das Tief bei 12.104 Punkten hält bislang aber noch. Wichtige Widerstände liegen in dieser Woche bei 12.390/12.400 und 12.490 Punkten. Fällt dagegen die Marke von 12.104 Punkten, wäre der Abwärtstrend im Tageschart bestätigt.

Die relative Underperformance gegenüber den US Indizes ist weiterhin erschreckend. Solange eine Bayer, BASF oder eine Siemens keine mittelfristigen Böden abschließen, wird das nichts mit einem neuen Aufwärtstrend im deutschen Leitindex.

Autor: Bastian Galuschka

(© BörseGo AG 2018 - Autor: Harald Weygand, Head of Trading)

Foto: Rob Wilson / Shutterstock.com

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