Vorbörse: Dax wieder schwächer erwartet, Q2-Berichte wirken noch nach – „Ein schreckliches, nirgendwo gutes Quartal“
DEUTSCHLAND: – SCHWÄCHER ERWARTET – Eine Steilvorlage der Tech-Giganten in den USA wird der deutsche Aktienmarkt am letzten Handelstag der Woche zunächst nicht in Kursgewinne ummünzen können. Trotz Kursgewinnen von Amazon und Apple im nachbörslichen Aktiengeschäft nach den Quartalsberichten dürfte der Dax am Freitag im frühen Handel leicht nachgeben: Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex knapp zwei Stunden vor dem Xetra-Start 0,2 Prozent niedriger auf 12.355 Punkte. Stattdessen könnten die hohen Kursverluste großer europäischer Unternehmen vom Vortag nach deren Quartalsberichten noch nachwirken. „Ein schreckliches, nirgendwo gutes Quartal“, resümierte der Londoner Broker Liberum am Morgen mit Blick zurück. An diesem Freitag stehen wieder etliche europäische Großkonzerne mit Zahlen auf der Agenda. Bei den deutschen Unternehmen ebbt die Zahlenflut hingegen erst einmal ein wenig ab.
USA: – STANDARDWERTE UNTER DRUCK, TECHS LEGEN ZU – Eine historisch beispiellose Schwäche der US-Wirtschaft hat am Donnerstag die Kurse an der Wall Street belastet. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,85 Prozent auf 26.313,65 Punkte. Damit erholte sich das Börsenbarometer aber von zuvor höheren Einbußen: Im Tagestief hatte er mehr als 2 Prozent eingebüßt. Wegen der Corona-Krise erlebte die Konjunktur in den USA in den Monaten April bis Juni den stärksten Einbruch seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1947. Um fast ein Drittel sackte die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal ab im Vergleich zum zweiten Quartal 2019. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,38 Prozent auf 3246,22 Zähler abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 hingegen drehte im Handelsverlauf wieder ins Plus und rückte um 0,49 Prozent auf 10.715,51 Zähler vor.
ASIEN: – ANLEGER VORSICHTIG – Die Anleger an den Börsen Asiens sind am Freitag angesichts zuletzt wieder stärker in den Fokus gerückter Konjunktursorgen vorsichtig gewesen. Der japanische Leitindex Nikkei 225 sank zuletzt um fast zweieinhalb Prozent. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen legte nur leicht zu, ebenso wie der Hang Seng in Hongkong.
DAX 12379,65 -3,45%
XDAX 12449,53 -3,18%
EuroSTOXX 50 3208,20 -2,79%
Stoxx50 2951,45 -1,96%
DJIA 26313,65 -0,85%
S&P 500 3246,22 -0,38%
NASDAQ 100 10715,51 0,49%
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 177,91 +0,11%
DEVISEN:
Euro/USD 1,1888 0,35%
USD/Yen 104,30 -0,41%
Euro/Yen 123,99 -0,06%
Der Euro hat seinen Höhenflug am Freitag fortgesetzt und im Handel mit dem US-Dollar den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren erreicht. Am Morgen stieg der Kurs über 1,19 US-Dollar und erreichte bei 1,1905 Dollar den höchsten Stand seit Mai 2018. Im Verlauf der Handelswoche hat die Gemeinschaftswährung damit mehr als zwei Prozent an Wert gewonnen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1743 Dollar festgesetzt.
Der Euro profitiert derzeit stark von einer Dollar-Schwäche. Zuletzt hatten unter anderem schwache US-Konjunkturdaten die amerikanische Währung belastet. So war am Donnerstag bekannt geworden, dass die US-Wirtschaft im zweiten Quartal den stärksten Einbruch seit Beginn der quartalsmäßigen Erfassung 1947 erlitten hatte. Außerdem bleibt die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt wegen der Corona-Krise angespannt und die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war zuletzt weiter gestiegen.
Darüber hinaus lastet auch die Zuspitzung der Corona-Krise in den USA mit einer sehr hohen Zahl von Neuinfektionen auf dem Dollar. Hinzu kommt eine von US-Präsident Donald Trump losgetretene Debatte um eine mögliche Verschiebung des Termins für die Präsidentschaftswahl in den USA. Nach Einschätzung von Beobachtern habe dies zusätzlich für Unsicherheit am Devisenmarkt gesorgt.
Im weiteren Tagesverlauf bleibt der Fokus am Devisenmarkt auf der konjunkturellen Entwicklung. Sowohl in der Eurozone als auch in den USA stehen zahlreiche wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm, die für neue Impulse sorgen könnten.
Brent 43,17 +0,23 USD
WTI 40,07 +0,15 USD
UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR AIRBUS AUF 71 (69) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR VOLKSWAGEN VORZÜGE AUF 145 (150) EUR – ‚HOLD‘
– JEFFERIES STARTET DEUTSCHE BETEILIGUNGS AG MIT ‚BUY‘ – ZIEL 40 EUR
– JPMORGAN HEBT HEIDELBERGCEMENT AUF ‚NEUTRAL‘ (UNDERWEIGHT) – ZIEL 53 (43) EUR
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR SIEMENS GAMESA AUF 23 (18) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– WDH/SOCGEN HEBT ZIEL FÜR AIRBUS AUF 59 (30) EUR – ‚SELL‘
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR APPLE AUF 460 (425) USD – ‚OVERWEIGHT‘
– DEUTSCHE BANK HEBT ZIEL FÜR PROCTER & GAMBLE AUF 145 (138) USD – ‚BUY‘
– DEUTSCHE BANK HEBT ZIEL FÜR APPLE AUF 440 (400) USD – ‚BUY‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR MASTERCARD AUF 388 (364) USD – ‚CONVICTION BUY LIST‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR APPLE AUF 314 (299) USD – ‚SELL‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR AMS AUF 12 (11) CHF – ‚UNDERWEIGHT‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR NESTLE AUF 120 (112) CHF – ‚OVERWEIGHT‘
– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR VIVENDI AUF 24,80 (25,00) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR GLAXOSMITHKLINE AUF 2020 (2060) PENCE – ‚BUY‘
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ARCELORMITTAL AUF 14 (13) EUR – ‚BUY‘
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SAINT-GOBAIN AUF 29,70 (25,40) EUR – ‚HOLD‘
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR LAFARGEHOLCIM AUF 50 (44) CHF – ‚OVERWEIGHT‘
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR SANOFI AUF 106 (103) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– JPMORGAN NIMMT INTESA SANPAOLO MIT ‚OVERWEIGHT‘ WIEDER AUF – ZIEL 2,30 EUR
– WDH/CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR AIR LIQUIDE AUF 145 (130) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR CREDIT SUISSE AUF 12 (11,80) CHF – ‚NEUTRAL‘
– WDH/RBC SENKT ZIEL FÜR AB INBEV AUF 71 (75) EUR – ‚OUTPERFORM‘
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
07:00 CHE: Swiss Re, Halbjahreszahlen (detailliert)
07:00 DEU: Nemetschek, Q2-Zahlen
07:00 FIN: Nokia, Q2-Zahlen
07:00 FRA: BNP Paribas, Halbjahreszahlen
07:00 FRA: EssilorLuxottica, Halbjahreszahlen
07:15 FRA: Air France-KLM, Halbjahreszahlen
07:30 FRA: Vinci, Halbjahreszahlen
07:30 DEU: ProSiebenSat.1, Q2-Zahlen
07:30 DEU: Befesa, Q2-Zahlen
07:30 DEU: RIB Software, Q2-Zahlen
07:30 DEU: Volkswagen Kernmarke VW Pkw Q2-Zahlen (Call 9.00 h)
07:30 AUT: Erste Group Bank, Q2-Zahlen
08:00 DEU: Traton, Halbjahreszahlen (Call 10.00 h)
08:00 DEU: Audi, Halbjahreszahlen und 10.00 h Hauptversammlung (online)
08:00 GBR: BT Group, Q1-Zahlen
08:00 GBR: British American Tobacco, Halbjahreszahlen
08:00 GBR: International Airlines Group (IAG), Halbjahreszahlen und Verkehrszahlen
08:00 CHE: Glencore, Q2 Production Report
08:00 GBR: Royal Bank of Scotland Group, Halbjahreszahlen
08:00 GBR: London Stock Exchange (LSE), Halbjahreszahlen
08:15 FRA: Engie, Halbjahreszahlen
09:30 ESP: Amadeus IT, Halbjahreszahlen
12:30 USA: Caterpillar, Q2-Zahlen
12:45 USA: Chevron, Q2-Zahlen
12:45 USA: Merck & Co, Q2-Zahlen
12:55 USA: Under Armour, Q2-Zahlen
13:00 NLD: Fiat Chrysler Automobiles, Q2-Zahlen
13:30 USA: Exxon Mobil, Q2-Zahlen
TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE
AUT: Andritz AG, Q2-Zahlen
BEL: Umicore, Halbjahreszahlen
ESP: CaixaBank, Halbjahreszahlen
FRA: Legrand, Halbjahreszahlen, Limoges
USA: Colgate-Palmolive, Q2-Zahlen
USA: Weyerhaeuser, Q2-Zahlen
USA: AbbVie, Q2-Zahlen
TERMINE KONJUNKTUR
01:30 JPN: Arbeitslosenzahlen 06/20
01:50 JPN: Industrieproduktion 06/20 (vorab)
03:00 CHN: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 07/20
07:00 JPN: Wohnungsbaubeginne 06/20
07:30 FRA: BIP Q2/20 (vorläufig)
08:00 DEU: Einzelhandelsumsatz06/20
08:45 FRA: Verbraucherpreise 07/20 (vorläufig)
10:00 ITA: BIP Q2/20 (vorläufig)
10:00 POL: Verbraucherpreise 07/20 (vorläufig)
11:00 EUR: BIP Q2/20 (vorläufig)
11:00 ITA: Verbraucherpreise 07/20 (vorläufig)
11:00 EUR: Verbraucherpreise 07/20 (vorläufig)
14:30 USA: Private Einkommen und Ausgaben 06/20
15:45 USA: MNI Chicago PMI 07/20
16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 07/20 (vorläufig)
EUR: Moody’s Ratingergebnis Deutschland, Moldawien
EUR: S&P Ratingergebnis Albanien
EUR: Fitch Ratingergebnis Litauen
°
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
^ Prognose Vorwert
EUROZONE
07.30 Uhr
Frankreich
Bruttoinlandsprodukt
Q2
Quartalsvergleich -15,2 -5,3
Jahresvergleich -20,0 -5,0
08.00 Uhr
Deutschland
Einzelhandelsumsätze
Juni
Monatsvergleich -3,0 +12,7
Jahresvergleich +3,0 +3,2
08.30 Uhr
Frankreich
Verbraucherpreise HVPI
Juli
Monatsvergleich -0,1 +0,1
Jahresvergleich +0,3 +0,2
09.00 Uhr
Spanien
Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Q2
Quartalsvergleich -16,6 -5,2
Jahresvergleich -19,7 -4,1
10.00 Uhr
Italien
Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Q2
Quartalsvergleich -15,5 -5,3
Jahresvergleich -17,3 -5,4
11.00 Uhr
Italien
Verbraucherpreise HVPI
Juli
Monatsvergleich -1,5 +0,0
Jahresvergleich -0,2 -0,4
11.00 Uhr
Eurozone
Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Q2
Quartalsvergleich -12,1 -3,6
Jahresvergleich -14,5 -3,1
Eurozone
Verbraucherpreise
Juli
Jahresvergleich +0,2 +0,3
Kernrate
Jahresvergleich +0,8 +0,8
VEREINIGTES KÖNIGREICH
— keine marktbewegenden Daten erwartet —
USA
14.30 Uhr
Persönliche Einnahmen, Juni -0,6 -4,2
Konsumausgaben, Juni +5,2 +8,2
PCE-Kerndeflator gg VJ
Arbeitskostenindex, Q2 +0,6 +0,8
15.45 Uhr
Chicago Einkaufsmanagerindex, Juli 44,5 36,6
(in Pkt)
16.00 Uhr
Konsumklima Uni Michigan, Juli 72,9 73,2*
(2. Schätzung, in Pkt)
onvista/dpa-AFX
Titelfoto: anathomy / Shutterstock.com
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