onvista-Börsenfuchs: Märkte und Krisen – Auf Pandemie und Rezession folgen Politikversagen und Umweltkatastrophen

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Hallo Leute! Die Kurse sprechen zwar eine andere Sprache, aber mein Bauchgefühl ist nicht entspannt. Vielleicht hat mich die Pandemie überempfindlich gemacht. Denn früher als erwartet drängen sich andere gewaltige Probleme (Großkopferte nennen das „Herausforderungen“) wieder auf die internationale Bühne. Wenn alles schiefgeht, könnt Ihr Euch noch für längere Zeit auf Störungen – oder gar schwere Belastungen – aus dem Umfeld der Börsen einstellen.

Das soll nur eine (noch leise) Warnung sein, keine Krisenprognose. Es reicht für meinen Geschmack nicht mehr aus, wie eh und je die Geldpolitik und Konjunkturindikatoren sowie die aktuellen Geschäftszahlen und Ertragsprognosen der Unternehmen im Auge zu behalten. Ideal wären deshalb Anlageformen (beispielsweise einzelne Aktien), die Krisensicherheit kombiniert mit Performancechancen versprechen.

Wieso diese Skepsis? Eine kleine Auswahl von aktuellen Nachrichten aus verschiedenen Gebieten soll das deutlich machen: Jahresausblick einkassiert – IBM will Tausende Stellen streichen. Wachsende Kritik an Bolsonaro: Brasilien stapelt jetzt seine Toten. Trump gegen Xi Jinping: Chronik einer Eskalation. USA – Russland: Trump plant Ausstieg aus Open-Skies-Vertrag. „Dies ist das Ende von Hongkong“ – Volkskongress startet mit Kampfansagen. Republikaner warnen China vor hartem Durchgreifen in Hongkong. Wohin steuert die EU? – Merkel-Vorstoß löst neue Europa-Debatte aus. Großbritannien nimmt wegen Corona so viele Schulden auf wie noch nie. Wirbelsturm: Indiens Premier kündigt 120 Millionen Euro Hilfe an.

Die Strategen eines ganz großen Investmentmanagers gewinnen dem Ganzen noch etwas Positives ab und bezeichnen die sich immer weiter ausbreitende Klimakrise als den „größeren, hässlichen Cousin der Pandemiekrise“: Es gibt keine einfachen Lösungen, und es ist unwahrscheinlich, dass es sich um schnelle Erfolge handelt. Aber: Fortschritte sind möglich! Ob es sich um Buschfeuer in Australien, grüne Algen in der Antarktis oder um Venedigs Kanäle handelt, klar ist: Wir haben es mit weiteren, allgegenwärtigen Herausforderungen zu tun, deren Auswirkungen noch weniger sichtbar und spürbar als bei Corona sind.

Tja, noch nicht sichtbar ist natürlich auch, was neben und nach Pandemie & Rezession auf die Börsenkurse zukommt. Ich meine, dass die dicken Fragezeichen mit einer sinnvollen Mischung des Portfolios beantwortet werden können. Das ist grundsätzlich nix Neues. Die Betonung sollte gerade jetzt aber auf dem Sowohl-als-auch liegen: Aktien & Anleihen, defensive & Wachstumswerte, physisches Gold und Investmentsparpläne (einschließlich ETFs) etc.

Auf alle Fälle: Bleibt weiter wachsam und gesund, meine Freunde!

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