Deutsche Börse: Rekordjahr soll nochmal getoppt werden – das erwarten die Analysten vor der Zahlenvorlage

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Die Deutsche Börse <DE0005810055> legt an diesem Mittwoch (9. Februar) nach Börsenschluss die vorläufigen Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2021 vor. Tags darauf stellen sich Konzernchef Theodor Weimer und Finanzvorstand Gregor Pottmeyer den Fragen der Analysten und denen der Presse.

Das erwarten die Analysten

Vom Unternehmen befragte Analysten rechnet erneut mit einem kräftigen Wachstum. Den Erlös erwarten sie 2021 im Schnitt bei 3,48 Milliarden Euro, also minimal unter dem Ziel des Konzerns. Etwas schwächer dürfte nach Meinung der Experten insbesondere das Ergebnis im wichtigen Derivate-Geschäft Eurex ausfallen, das nicht an das sehr hohe Niveau von 2020 anknüpfen kann. Ähnliches gelte für den Wertpapierhandel Xetra.

Zugewinne erwarten die Analysten hingegen durch den übernommenen Stimmrechtsberater ISS und das Fondsgeschäft, die das schwächelnde Kerngeschäft bereits im dritten Quartal stützten. Zudem dürften die stark anziehenden Energiepreise das Ergebnis an der Strombörse EEX angeheizt haben.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erwarten die Analysten bei etwas mehr als zwei Milliarden Euro, was einem Plus von 8,6 Prozent entspräche. Genau diese Marke peilte auch der Konzern zuletzt an. Unter dem Strich rechnen die Analysten mit einem Gewinn von 6,58 Euro je Aktie, das wären knapp zwölf Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Bei der Dividende gehen die Experten im Schnitt von einer Ausschüttung in Höhe von 3,22 Euro je Aktie aus. Für das erste Corona-Jahr 2020 hatte der Konzern eine Dividende in Höhe von 3 Euro je Anteil bezahlt.

Damit rechnet das Unternehmen

Die Deutsche Börse stellte zuletzt einen Anstieg der Nettoerlöse um 10 Prozent auf rund 3,5 Milliarden Euro in Aussicht. Beim operativen Gewinn erwartet das Unternehmen einen Anstieg auf rund 2 Milliarden Euro nach knapp 1,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

Zumindest der Umsatz läge damit innerhalb der mittelfristigen Ziele, die der Konzern Compass 23 nennt. Demnach will der Konzern zwischen 2020 und 2023 im Schnitt zehn Prozent pro Jahr wachsen, sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda). Rund die Hälfte des Wachstums soll dabei aus Übernahmen stammen.

Für 2023 gibt es beim operativen Gewinn kein absolutes Ziel. Doch ausgehend vom 2020er-Referenzwert, dem angepeilten Plus von zehn Prozent pro Jahr und der Aussage, dass die Marge stabil bleiben soll, ergäbe dies 2023 rechnerisch ein operatives Ergebnis von rund 2,5 Milliarden Euro.

Zum Vergleich: So hoch fiel im Jahr vor Weimers Antritt im Jahr 2018 gerade einmal der Nettoerlös aus – der operative Gewinn betrug damals 1,5 Milliarden Euro.

onvista/dpa-AFX

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