Klima-Aktivisten legen für mehrere Stunden Frankfurter Flughafen lahm

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Frankfurt/Berlin (Reuters) - Nach der Blockade des Flughafens Köln/Bonn haben Klima-Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" auch den Betrieb am größten deutschen Airport in Frankfurt für einige Stunden lahmgelegt.

Seit 07.50 Uhr seien aber alle vier Start- und Landebahnen wieder offen und der Betrieb laufe wieder, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport am Donnerstagmorgen. Es seien insgesamt rund 1400 Flüge über Frankfurt geplant gewesen. "Bislang kam es zu rund 140 Flugannullierungen", erklärte der Airport. Auch für den Rest des Tages sei mit Verzögerungen im Betriebsablauf zu rechnen. "Fluggäste werden gebeten vor Anreise an den Flughafen ihren Flugstatus auf den Internetseiten der Fluggesellschaften zu prüfen."

Mehrere Aktivisten hätten sich durch einen Maschendrahtzaun hindurch Zugang zum Flughafengelände verschafft und am frühen Morgen an verschiedenen Punkten die Start- und Landebahnen blockiert, teilte die Gruppe "Letzte Generation" mit. Sie veröffentlichte dazu das Foto eines Aktivisten, der sich offenbar festgeklebt hat und ein Transparent mit der Aufschrift "Öl tötet" hält. Erst am Mittwoch hatten Klima-Aktivisten der Gruppe den Flugverkehr am Airport Köln/Bonn mit einem ähnlichen Protest am Morgen vorübergehend zum Erliegen gebracht.

BUNDESREGIERUNG KRITISIERT PROTESTE SCHARF

Bundesinnenministerin Nancy Faeser kritisierte das Vorgehen - wie zuletzt auch Verkehrsminister Volker Wissing und Justizminister Marco Buschmann - scharf. "Diese Aktionen sind gefährlich, dumm und kriminell", erklärte die SPD-Politikerin auf der Online-Plattform X. "Wer Landebahnen blockiert, riskiert nicht nur sein eigenes Leben, sondern gefährdet auch andere und schadet allen Reisenden." Diese Taten müssten strenger geahndet werden. "Wir haben empfindliche Freiheitsstrafen vorgeschlagen", betonte die Ministerin mit Blick auf die geplante Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes.

Fraport kündigte an, man behalte sich rechtliche Schritte gegen die Klimaaktivisten vor. Solche Aktionen seien ein gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr. "Den Tätern drohen empfindliche Strafen und hohe zivilrechtliche Schadensersatzforderungen."

In einer Mitteilung wiederholte die Gruppe "Letzte Generation" ihre Forderung vom Protest am Vortag an die Bundesregierung, "ein rechtsverbindliches internationales Abkommen mitzugestalten und zu unterzeichnen, das den weltweiten Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030 regelt". Die Demonstranten hätten am Frankfurter Flughafen mit kleinen Zangen Öffnungen in den Maschendrahtzaun geschnitten und seien zu Fuß, mit Fahrrädern und Skateboards an verschiedene Stellen rund um die Start- und Landebahnen gelangt, hieß es in der Mitteilung. Die Aktion sei Teil von internationalen Protesten in Deutschland, den USA, Großbritannien, Österreich, den Niederlanden, der Schweiz, Kanada, Schweden, Finnland, Spanien und Norwegen. Die "Letzte Generation" hatte am Mittwoch angekündigt, ihre Proteste in den nächsten Wochen fortzusetzen.

(Bericht von Klaus Lauer und Katharina Loesche, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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