Dax korrigiert wieder bei 19.000 Punkten – SAP-Aktie am Dax-Ende
Die Rally beim Dax hat am Mittwoch einmal mehr ihre Begrenzung bei 19.000 Punkten gefunden. Belastet von einem Kursrutsch bei SAP gab es im frühen Handel einen Rücksetzer bis auf 18.840 Punkte. Allerdings erholte sich der Leitindex von diesem Tief schon wieder etwas. Zuletzt büßte er noch ein halbes Prozent auf 18.907 Punkte ein.
Ein erneuter Test der Bestmarke von 19.044 Punkten blieb dem Dax mit dem schwachen Auftakt verwehrt. Schon am Vortag war er dem Rekord aus der Vorwoche nur näher gekommen, seitdem fehlen aber die Anschlusskäufe. Auch mit der Ankündigung weitreichender Konjunkturmaßnahmen durch Chinas Zentralbank gelang kein Befreiungsschlag. Die Notenbank senkte ihren Leitzins so deutlich wie nie zuvor.
Die Experten der Helaba betonten am Mittwochmorgen nach den jüngsten Wirtschaftsdaten wie etwa dem Ifo-Index, dass die konjunkturellen Perspektiven getrübt bleiben. Die Währungshüter dürften sich deshalb darin bestärkt sehen, den Zinssenkungskurs fortzusetzen, schrieben sie. Trotz der Konjunkturaussichten und geopolitischer Spannungen halte die positive Grundstimmung am deutschen Aktienmarkt jedoch an. Der Aufwärtsimpuls sei intakt und ein Test und Überschreiten der Marke von 19.044 weiterhin möglich.
SAP-Aktie gerät wegen US-Ermittlungen unter Druck
Bei SAP zeichnet sich am Mittwoch nach einer Rekordserie ein deutlicher Rückschlag ab. Zuletzt wurden die Aktien 3,8 Prozent tiefer bei knapp 199 Euro gehandelt.
Eine Meldung der US-Justiz sorgte für Mollstimmung und lädt zu Gewinnmitnahmen ein. Untersuchungen mit Blick auf mögliche Preisabsprachen von SAP und dem IT-Wiederverkäufer Carahsoft laufen aber schon mindestens seit dem Jahr 2022, wie aus Unterlagen für das Bundesgericht in Baltimore hervorgeht. Carahsoft hat sich seit seiner Gründung 2004 zu einem dominanten Akteur in der Beschaffung von Technologie für die US-Regierung entwickelt.
Börsianern zufolge dürfte die aus der Angelegenheit resultierende Unsicherheit die SAP-Aktien zunächst einmal belasten. „Dies sind offensichtlich schlechte Nachrichten. Aber es ist zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich, das Ergebnis einer solchen Untersuchung vorherzusagen", betonte am Morgen ein Marktteilnehmer. Und noch schwieriger sei es abzuschätzen, welche Strafen drohen, wenn SAP für schuldig befunden wird. Eine SAP-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg ab.
Am Dienstag hatten die SAP-Aktien mit gut 208 Euro in der Spitze so viel gekostet wie noch nie. Das Jahresplus lag da bei fast 50 Prozent, womit sie 2024 bislang der drittbeste Dax-Wert sind. Als größtes Schwergewicht im Dax haben trugen sie auch ein gutes Stück dazu bei, dass der deutsche Leitindex zuletzt über der 19.000-Punkte-Marke erneute Rekorde aufstellen konnte.
Redaktion onvista/dpa-AFX