Dax Tagesrückblick 12.11.2024

Deutscher Leitindex sackt ab - Bayer-Aktie: Kursrückgang auf 20-Jahres-Tief

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Quelle: Stonel/Shutterstock.com

Der Dax hat seine Gewinne vom Wochenbeginn am Dienstag komplett abgegeben und sich der psychologisch wichtigen Marke von 19.000 Punkten genähert. Der deutsche Leitindex und die anderen viel beachteten Indizes schlossen jeweils mit mehr als zwei Prozent im Minus. Angesichts vieler Molltöne von Unternehmensseite lässt damit die von vielen Investoren erhoffte Jahresendrally auf sich warten. Zudem wuchs die Sorge, dass die protektionistische Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump die Inflation in die Höhe treiben könnte. Insofern scheuten die Anleger vor den am Mittwoch anstehenden Verbraucherpreisdaten aus den USA das Risiko und nahmen lieber Gewinne mit.

Der Dax sackte um 2,13 Prozent auf 19.033 Punkte ab. Am Montag hatte er sich einmal mehr an der Hürde von 19.500 Punkten festgelaufen. Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Dienstag um 2,02 Prozent auf 26.450 Punkte.

"Auf den Ausbruchsversuch nach oben folge die kalte Dusche", schrieb Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Erneut sei das Ziel Rekordhoch für den Dax zu ambitioniert gewesen. Auf der anderen Seite dürfte nun zeitnah der nächste Test der 19.000er-Marke anstehen, die sich im besten Fall als bärenstarke Unterstützung manifestieren könnte. Im schlechtesten Fall aber rausche der Dax nach unpassenden Inflationszahlen aus den USA mit Tempo darunter.

Bayer-Aktie: Kursrückgang auf 20-Jahres-Tief

Das Handelsgeschehen bleibt von der Berichtssaison geprägt, auch wenn es abseits genügend politische Themen gibt. Am Dienstag folgten vor allem auf angepasste Prognosen einige heftige Kursreaktionen. Bayer fielen im Dax mit prozentual zweistelligem Kursrutsch auf, United Interet erwischte es im MDax und im Nebenwerteindex SDax gab es gleich mehrere Kandidaten.

Bayer landeten mit bis zu 14,5 Prozent Minus auf dem tiefsten Niveau seit 20 Jahren und kosteten den Dax über 20 Punkte. Die Leverkusener stapelten angesichts eines weiter trägen Agrargeschäfts für das Gesamtjahr tiefer. Analyst Richard Vosser von der Investmentbank JPMorgan sieht mehr als fünf Prozent Korrekturbedarf für den Ergebniskonsens - auch bereits für 2025. Die überraschende Vertragsverlängerung mit dem Finanzchef Wolfgang Nickl half den Aktien nicht.

United Internet fielen um bis zu 17,6 Prozent auf das Niveau vom Sommer vergangenen Jahres zurück. Deutlich höhere Ausgaben für den Aufbau des vierten Mobilfunknetzes in Deutschland belasten den operativen Gewinn. Die Aktien ihrer Töchter 1&1 und Ionos verloren im SDax etwas weniger deutlich.

Cancom rutscht zwischenzeitlich auf Tiefstand

Hier ragten Cancom, SAF-Holland und Verbio negativ heraus. Cancom landeten mit knapp minus 16 Prozent auf einem Tief seit fast acht Jahren, bevor sie den Abschlag auf circa minus 10,2 Prozent eindämmten. Der IT-Dienstleister strich seine Jahresziele wegen neuer politischer Unsicherheiten vor allem in seinen Kernmärkten Deutschland und Österreich zusammen. Papiere des Branchenkollegen Bechtle hielten sich vergleichsweise gut. Sie hatten bereits im Oktober ihr Jahresziel kassiert und haben 2024 wie nun auch Cancom über ein Viertel an Wert eingebüßt.

Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland kappte nach einem enttäuschenden dritten Quartal seine Umsatzerwartungen, der Biokraftstoffhersteller Verbio startete mit einem Verlust ins neue Geschäftsjahr. Verbio-Aktien sind so günstig, wie seit vier Jahren nicht mehr.

Deutliche Kursschwankungen gab es im Dax bei Infineon nach dem skeptischen Konzernausblick. Die Papiere des Chipkonzerns erholten sich nach ihrem schwachen Start vom Tagestief und kletterten zeitweise über sechs Prozent ins Plus. Damit scheint sich die Meinung durchzusetzen, dass man mit dem avisierten leichten Umsatzrückgang für 2025 ausreichend tief gestapelt hat. Zuletzt verzeichnete die Aktie ein Plus von knapp 3,7 Prozent. Die Rheinmetall-Aktie steig derweil um 1,6 Prozent.

Die Tagesgewinne von Siemens Energy schmolzen heute komplett dahin - die Papiere fielen zuletzt um 4,3 Prozent. Rheinmetall und Siemens Energy sind die Dax-Highflyer des laufenden Jahres. Siemens Energy haben sich als Profiteur der Energiewende mehr als verdreifacht, Rheinmetall im Zuge des Rüstungsbooms verdoppelt.

(mit Material von dpa-AFX)

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