Übernahmegerüchte

Konsortium bietet mehr für Salzgitter - Aktie springt an

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Gerüchten zufolge hebt ein Käuferkonsortium sein Angebot an den Stahlkonzern Salzgitter um rund sechs Prozent an. Während das Land Niedersachsen und die Gewerkschaft bereits klarmachten, gegen die Übernahme zu sein, honorierten die Börsen die Gerüchte mit einem merklichen Kurssprung

Quelle: T. Schneider/Shutterstock.com

Die Unternehmen GP Günter Papenburg und TSR Recycling legen bei ihren Übernahmeplänen für den Stahlkonzern Salzgitter offenbar nach. So habe das Konsortium ein informelles, nicht-bindendes Angebot von rund 18,50 Euro je Aktie vorgelegt, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf informierte Personen. Das sei ein Euro mehr als zuvor. Salzgitter würde mit 1,1 Milliarden Euro bewertet.

Im vergangenen November hatte Salzgitter bekanntgemacht, dass die beiden Unternehmen zusammen ein Übernahmeangebot erwägen. Details dazu blieben bis jetzt offen. GP Günter Papenburg ist mit 25 Prozent zweitgrößter Aktionär des Stahlherstellers. Der größte Anteilseigner - das Land Niedersachsen - steht einer Übernahme jedoch skeptisch gegenüber. Das Finanzministerium erklärte in einer Stellungnahme vom Donnerstag, es sehe keine wirtschaftlichen Vorteile in einem Angebot. Es forderte die Bieter auf, ihre Ideen zu konkretisieren, um mehr Klarheit zu bekommen. Salzgitter werde seinerseits an der Verbesserung seiner Profitabilität arbeiten.

Gewerkschafter sind gegen die Übernahme

Auch die Arbeitnehmervertreter stellen sich gegen ein Angebot. "IG Metall und Betriebsrat bleiben bei ihrer Auffassung, dass die Salzgitter AG vor der Aufgabe steht, ohne eine solche Übernahme und unter Wahrung der Eigenständigkeit sowie der Montanmitbestimmung eine nachhaltige Zukunft von Unternehmen und Arbeitsplätzen sicherzustellen", erklärte Hans-Jürgen Urban, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Salzgitter AG und geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall.

Ein Salzgitter-Sprecher sagte, die Gespräche mit dem Konsortium hielten an, Details wollte er nicht kommentieren. TSR wollte sich nicht äußern, GP Günther Papenburg war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Der Stahlhersteller hatte wegen des schwierigen Marktumfeldes im vergangenen Jahr mehrfach seine Prognose gekappt und sein Sparprogramm verschärft. Der Aktienkurs des im SDax notierten Unternehmen hat in einem Jahr mehr als ein Drittel an Wert eingebüßt. Am Donnerstagmittag legte das Papier angesichts eines möglichen höheren Angebotes um mehr als 7,5 Prozent zu.

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