Bitcoin ist nach dem neuen Allzeithoch erstmal auf Richtungssuche
Henry Philippson

Nach der jüngsten Bitcoin-Betrachtung vom 25. September ("Der Bitcoin hat kurzfristig weiteres Abwärtspotenzial") ging es zwar noch kurzzeitig abwärts unter die 109.000 Dollar-Marke, allerdings startete die Kryptowährung bereits am darauffolgenden Sonntag einen neuen Rallyschub, welcher den Bitcoin in den vergangenen Tagen auf ein neues Allzeithoch oberhalb von 126.000 Dollar führte.
Bitcoin: Gewinnmitnahmen nach neuem Allzeithoch
Nach dem neuen Allzeithoch befindet sich der Bitcoin aktuell in einer Findungsphase und konsolidiert den jüngsten Anstieg. Ob sich daraus eine größere Korrektur auf der Unterseite entwickelt oder die Kryptowährung nur kurz Luft holt, ist aktuell noch nicht abzusehen.
Entsprechend drängt sich ein (Neu-) Engagement auf der Longseite derzeit nicht auf. Hier sollte zumindest ein Ausbruch aus der aktuellen Konsolidierungsformation abgewartet werden.

Ripple: Relative Schwäche aber antizyklisch interessant
Während der Bitcoin noch vor wenigen Tagen ein neues Allzeithoch markieren konnte, kommt die nach der Marktkapitalisierung fünfgrößte Kryptowährung der Welt aktuell nicht wirklich vom Fleck. Am Donnerstag rutschte Ripple sogar kurzzeitig auf ein neues Monatstief und nähert sich erneut der wichtigen Horizontalunterstützung oberhalb von 2,70 Dollar (grün im Chart unten).
Ripple ist bekannt für sein Zahlungsnetzwerk RippleNet und die Kryptowährung XRP, die schnelle, günstige und grenzüberschreitende Transaktionen ermöglicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Kryptowährungen zielt Ripple nicht auf Dezentralisierung für Nutzer, sondern auf die Zusammenarbeit mit Banken und Finanzinstituten. XRP dient dabei als Brückenwährung, um internationale Geldtransfers in Sekunden abzuwickeln – deutlich effizienter als herkömmliche Systeme wie SWIFT.
Dieser Bereich oberhalb von 2,70 Dollar bietet antizyklisch und spekulativ orientierten Marktteilnehmern eine attraktive Einstiegsmöglichkeiten mit enger Absicherungsmöglichkeit unterhalb von 2,60 Dollar. Allerdings mahnt die auffällige relative schwäche im Vergleich zum Bitcoin zur Vorsicht.

Solana: Intakter Trendkanal
Nach dem heftigen Abverkauf im ersten Quartal tendiert Solana seit Mitte April in einem intakten Aufwärtstrendkanal gen Norden. Aktuell handelt die Kryptowährung ziemlich genau in der Mitte dieses Aufwärtstrendkanals.
Solana ist bekannt für seine extrem schnellen Transaktionen und niedrigen Gebühren. Die Blockchain nutzt einen innovativen Proof-of-History-Mechanismus, der Transaktionen zeitlich ordnet und so hohe Skalierbarkeit ermöglicht – mit bis zu mehreren tausend Transaktionen pro Sekunde. Dadurch eignet sich Solana besonders für dezentrale Apps (dApps), NFTs und DeFi-Projekte. Ihre Kombination aus Geschwindigkeit, Effizienz und Entwicklerfreundlichkeit macht Solana zu einer der leistungsstärksten Blockchain-Plattformen.
Exakt in der Mitte des skizzierten Trendkanals besteht aktuell kein Handlungsbedarf, ein Rücksetzer in Richtung der unteren Trendkanalbegrenzung um 200 Dollar wäre allerdings eine attraktive Einstiegsmöglichkeiten in den übergeordneten Aufwärtstrend.

Fazit:
Keiner der drei betrachteten Coins bietet derzeit ein klar attraktives Einstiegssignal, da die technischen Indikatoren überwiegend auf eine Phase der Unsicherheit beziehungsweise Konsolidierung hindeuten, lediglich Ripple (XRP) erscheint unter antizyklischen Gesichtspunkten interessant.




