Gemeinsames Übernahmeangebot abgelehnt

Telekom-Anbieter Altice France sträubt sich gegen Zerschlagung

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Der französische Telekom-Konzern Altice hat ein gemeinsames Übernahmeangebot dreier Rivalen abgelehnt.

Dies teilte Altice-Chef Arthur Dreyfuss am Mittwoch mit. Die Absage dämpft Spekulationen über eine Konsolidierungswelle in der europäischen Telekom-Branche.

Bouygues Telecom, die Iliad-Tochter Free und Orange hatten am Dienstagabend ein gemeinsames unverbindliches Angebot über 17 Milliarden Euro abgegeben. Sie wollen einen Großteil des französischen Altice-Geschäfts übernehmen. Den Analysten der Bank JPMorgan zufolge liegt die Offerte über ihren Erwartungen. Sie taxierten den Wert der fraglichen Altice-Sparten auf 16 Milliarden Euro.

Der französische Finanzminister Roland Lescure betonte, dass er eine mögliche Übernahme genau unter die Lupe nehmen werde. Die Regierung in Paris ist der größte Aktionär bei Orange. Im Mittelpunkt der Prüfung stünden die Auswirkungen auf die Endkundenpreise und die Qualität des Angebots.

In Frankreich sind aktuell vier Mobilfunker aktiv: die Altice-Tochter SFR, Bouygues Telecom, Free und Orange. Eine Reduzierung auf drei Anbieter bedarf der Genehmigung durch die französischen und die europäischen Kartellbehörden. Die EU hatte im vergangenen Jahr die Fusion der spanischen Orange-Tochter mit MasMovil unter Auflagen genehmigt.

Die Offerte für Altice könnte den Auftakt für weitere Fusionen und Übernahmen markieren, sagte Analyst Giorgio Tavolini vom Brokerhaus Intermonte. So könnte sich Iliad aus Italien zurückziehen und sich auf den französischen Heimatmarkt konzentrieren. Medienberichten zufolge hat Iliad vor einigen Monaten eine engere Kooperation mit Telecom Italia geprüft. Im vergangenen Jahr hatte Vodafone seine Italien-Tochter an Swisscom verkauft.

Die Aktien von Bouygues stiegen am Mittwoch zeitweise um knapp zehn Prozent auf ein Siebeneinhalb-Jahres-Hoch von 42,43 Euro. Dies war der größte Kurssprung seit fünf Jahren. Orange-Titeln winkte mit einem Plus von bis zu 5,3 Prozent der größte Tagesgewinn seit zweieinhalb Jahren. Dies hievte den europäischen Branchenindex auf ein Fünf-Wochen-Hoch von 259,36 Punkten.

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