Dax hält sich wacker über 11.400 Punkten – Fuchs Petrolub und Siltronic sorgen im MDax für Turbulenzen

onvista · Uhr

Der Dax kann seine eroberte 11.400er Marke am Donnerstag wacker verteidigen, weitere signifikante Ausbrüche nach oben konnte der deutsche Leitindex allerdings nicht verbuchen. Für den MDax hingegen ging es um 0,36 Prozent auf 24.313,20 Punkte nach unten. Auch der SDax musste ein paar Punkte liegen lassen.

Insgesamt keine konjunkturelle Belebung in Europa

Die Anleger hoffen weiter, dass sich die USA und China zeitnah im Handelsstreit einigen. In den laufenden Verhandlungen bietet die Regierung in Peking informierten Kreisen zufolge höhere Agrarimporte an. Zudem hatte sich die Unternehmensstimmung in der Eurozone im Februar dank eines robusten Dienstleistungssektors überraschend deutlich aufgehellt. Insgesamt aber deute sich noch keine konjunkturelle Belebung an, denn in der Industrie sei noch keine Stabilisierung zu erkennen, schrieb Volkswirt Stefan Kipar von der Landesbank BayernLB.

Deutsche Telekom liefert konservativen Ausblick

Für weitere Impulse sorgte die auf Hochtouren laufenden Berichtssaison, unter anderem mit Geschäftszahlen der Deutschen Telekom. Der Ausblick des Telekomkonzerns auf 2019 sei sehr konservativ, schrieb der Experte Wilton Fry vom Analysehaus RBC. Der angepeilte Anstieg des operativen Ergebnisses war etwas hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Insofern fielen die T-Aktien unter den schwächsten Werten im Dax um 0,48 Prozent. Der Konsumgüterkonzern Henkel erhöht trotz eines Gewinnrückgangs die Dividende. Die Anleger honorierten dies mit einem Plus von rund 1 Prozent.

Telekom Tageschart (Xetra)

Fresenius weiter im Aufwind, Wirecard kommt nicht zur Ruhe

Für Fresenius ging es nach den guten Zahlen des Vortages positiv weiter. Die Aktie konnte bisher ein Plus von 1,47 Prozent verbuchen und liegt derzeit an der Spitze des Dax. Ganz unten liegt erneut Wirecard mit einem Minus von 4,11 Prozent, deren Aktie sich nicht aus ihrem volatilen Umfeld befreien kann.

Siltronic stürzt ans MDax-Ende

Ansonsten spielte die Musik eher im MDax. So verschreckte der Chipzulieferer Siltronic seine Investoren mit einem pessimistischen Ausblick derart, dass die Papiere am Index-Ende um fast 9 Prozent einknickten. Eine schwächere Nachfrage nach Halbleiterwafern und steigende Energiekosten dürften das Unternehmen 2019 belasten.

Siltronic 5-Tageschart (Xetra)

Auch Fuchs Petrolub im Sinkflug

Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub möchte nach einem Rekordumsatz 2018 zwar auch im laufenden Jahr weiter zulegen. Allerdings rechnet das Unternehmen 2019 wegen geplanter Investitionen in neue und bestehende Werke mit einem operativen Gewinn unter dem Vorjahreswert. Die Anteilsscheine büßten gut 7 Prozent ein.

SAF-Holland hält rote Laterne im SDax

Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax waren die Aktien von SAF-Holland mit einem Minus von rund 8 Prozent. Der Ausblick des Zulieferers für die Nutzfahrzeugindustrie lasse ein weiteres Übergangsjahr mit nur wenig Fortschritten bei den geplanten Kosteneinsparungen erwarten, schrieb Analystin Yasmin Steilen von der Commerzbank.

SAF Holland 5-Tageschart (Xetra)

Krones-Aktien leiden unter Branchenbelastung

Auch der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones blickt vorsichtig auf das laufende Jahr. Da der Konzern nicht mit einer spürbaren Entlastung bei den Material- und Personalkosten rechnet, geht das Unternehmen von einer etwas geringeren Profitabilität aus. Die Anteilsscheine sackten um mehr als 5 Prozent ab.

Nordex stark im Aufwind

Der Windkraftanlagenhersteller Nordex aber geht nach einem kräftigen Umsatz- und Ergebnisrückgang 2018 optimistisch ins neue Jahr, und die Papiere zogen um fast 9 Prozent an. Der Vakuumpumpenspezialist Pfeiffer Vacuum schließlich hatte 2018 dank wieder besserer Geschäfte zum Jahresende deutlich zugelegt. Damit schnellten die Aktien um rund 9 Prozent in die Höhe.

Nordex 5-Tageschart (Xetra)

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,01 Prozent am Vortag auf plus 0,01 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,10 Prozent auf 142,38 Punkte. Der Bund-Future büßte 0,31 Prozent auf 166,03 Punkte ein.

Der Euro kostete zuletzt 1,1362 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,1342 (Dienstag: 1,1294) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8817 (0,8854) Euro.

(Onvista/dpa-AFX)

DAS WICHTIGSTE DER BÖRSENWOCHE – IMMER FREITAGS PER E-MAIL

Zum Wochenende die Top Nachrichten und Analysen der Börsenwoche!

Hier anmelden >>

Titelfoto: Imagentle / Shutterstock.com

Meistgelesene Artikel