Vorbörse: Dax liegt geschlagen auf März-Tief – Ölpreise durch starken US-Reserve-Anstieg stark belastet
DEUTSCHLAND: – STABILSISIERT – Nach dem Ausverkauf an den Börsen zur Wochenmitte scheint sich der Dax am Donnerstag auf seinem tiefsten Niveau seit Ende März erst einmal zu fangen. Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners sprach in einem Morgenkommentar vom Versuch einer Bodenbildung. Der Broker IG taxierte etwa zwei Stunden vor der Eröffnung den deutschen Leitindex bei 11 493 Punkten und damit auf seinem Vortagesschluss. Weiter sinkende Renditen am Anleihenmarkt hatten am Mittwoch die Sorgen vor einer weltweiten Rezession vergrößert. An den Aktienmärkten in den USA und in Asien suchten die Anleger das Weite. „Die Stimmung ist aktuell deutlich angeknackst.“, sagte Altmann.
USA: – TIEFROT – Die Anleger an den US-Börsen haben am Mittwoch nach einem Erholungstag die Reißleine gezogen. Kurze Hoffnung im Handelskrieg mit China wich umgehend wieder der Konjunkturangst. Der Leitindex Dow Jones Industrial kam unter die Räder, am Ende fiel er um 3,05 Prozent auf 25 479,42 Punkte. 800 Punkte an einem einzigen Tag hatte er in diesem Jahr noch nicht verloren.
ASIEN: – VERLUSTE – Die globalen Konjunktursorgen infolge des Handelsstreits zwischen den USA und China haben die Börsen Asiens am Donnerstag nach unten gezogen. Die vorsichtige Hoffnung auf ein Entgegenkommen beider Seiten, die am Vortag noch für einen Erholungsversuch gesorgt hatte, verpuffte rasch. In Tokio fiel der Nikkei 225 zuletzt um rund anderthalb Prozent. An Chinas Festlandbörsen sank der CSI 300 um ein halbes Prozent und in Hongkong ging es für den Hang Seng um 0,17 Prozent abwärts.
DAX 11492,66 -2,19%
XDAX 11438,00 -2,99%
EuroSTOXX 50 3288,70 -2,04%
Stoxx50 3035,37 -1,46%
DJIA 25 479,42 -3,05%
S&P 500 2840,60 -2,93%
NASDAQ 100 7490,13 -3,08%
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 178,56 +0,06%
DEVISEN:
Euro/USD 1,1151 +0,11%
USD/Yen 105,89 -0,02%
Euro/Yen 118,08 +0,09%
Der Euro hat sich am Donnerstag nach Kursverlusten der vergangenen Handelstage vorerst stabilisiert. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1151 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1188 Dollar festgesetzt.
Zur Wochenmitte hatte eine allgemeine Flucht der Anleger in traditionell sichere Anlagehäfen für Auftrieb beim Dollar gesorgt und den Euro im Gegenzug belastet. Enttäuschende Konjunkturdaten hatten an den Märkten Rezessionssorgen geschürt. Am Morgen entspannte sich die Lage wieder etwas. Neben dem Dollar wurden die ebenfalls als sicher geltenden Anlagen japanischer Yen und Schweizer Franken vorerst nicht mehr verstärkt gekauft.
Am Vormittag stehen keine wichtigen Konjunkturdaten aus der Eurozone auf dem Programm, die für neue Impulse sorgen könnten. Erst am Nachmittag wird mit mehr Bewegung am Devisenmarkt gerechnet. Dann werden in den USA zahlreiche Kennzahlen aus der amerikanischen Wirtschaft veröffentlicht, wobei vor allem Daten zur Industrieproduktion und zur Umsatzentwicklung im Einzelhandel im Fokus stehen.
ROHÖL:
Brent 59,08 -0,40 USD
WTI 54,92 -0,31 USD
Die Ölpreise sind am Donnerstag gesunken und haben damit an die Verluste vom Vortag angeknüpft. Im Vergleich zur Wochenmitte hielten sich die Preisrückgänge aber in Grenzen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 59,12 US-Dollar. Das waren 36 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 24 Cent auf 54,99 Dollar.
Am Mittwochnachmittag hatte ein überraschender Anstieg der Ölreserven in den USA die Preise stark belastet. Beide Ölpreise waren in kurzer Zeit jeweils mehr als zwei Dollar abgerutscht. In der vergangenen Woche waren die Lagerbestände laut Daten des US-Energieministeriums vom Mittwoch um 1,6 Millionen Barrel auf 440,5 Millionen Barrel gestiegen. Analysten hatten hingegen einen Rückgang um 2,5 Millionen Barrel erwartet. Steigende Vorräte können ein Hinweis auf ein hohes Angebot oder eine geringe Nachfrage sein, was die Ölpreise in der Regel belastet.
Am Markt werden die sinkenden Ölpreise aber auch mit der Sorge vor einem weiteren konjunkturellen Abschwung in wichtigen Industriestaaten erklärt, der für einen Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Rohöl sorgen könnte. Darüber hinaus hatten schwache Konjunkturdaten aus China und Deutschland die Finanzmärkte beunruhigt und eine breitangelegte Flucht in sichere Anlagehäfen ausgelöst. Um riskante Anlageformen wie zum Beispiel Rohöl wurde hingegen ein Bogen gemacht.
UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR DÜRR AUF 34 (46) EUR – ‚BUY‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR HUGO BOSS AUF 62 (64) EUR – ‚NEUTRAL‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR EON AUF 7,75 (8,30) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘
– LAMPE HEBT PFEIFFER VACUUM AUF ‚KAUFEN‘ (HALTEN)
– LAMPE SENKT HENKEL AUF ‚HALTEN‘ (KAUFEN)
– WDH/COMMERZBANK HEBT ZIEL FÜR CANCOM AUF 55 (53) EUR – ‚BUY‘
– WDH/COMMERZBANK HEBT ZIEL FÜR LEG IMMOBILIEN AUF 126 (125) EUR – ‚BUY‘
– WDH/COMMERZBANK HEBT ZIEL FÜR RWE AUF 25,50 (25) EUR – ‚HOLD‘
– WDH/DEUTSCHE BANK HEBT ZIEL FÜR EVOTEC AUF 25 (23) EUR – ‚HOLD‘
– WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR RWE AUF 32 (33) EUR – ‚CONVICTION BUY LIST‘
– WDH/RBC SENKT ZIEL FÜR HENKEL AUF 92 (96) EUR – ‚SECTOR PERFORM‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR BBVA AUF 5,62 (5,93) EUR – ‚NEUTRAL‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR ROLLS-ROYCE AUF 1239 (1367) PENCE – ‚CONV. BUY LIST‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR SANTANDER AUF 5,43 (5,95) EUR – ‚CONVICTION BUY LIST‘
– JPMORGAN SENKT GLENCORE AUF ‚UNDERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 260 (330) PENCE
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
06:30 CHE: Meyer Burger Halbjahreszahlen
07:00 CHE: Geberit Halbjahreszahlen (Call 9.00 h)
07:00 CHE: PSP Swiss Property Q2-Zahlen
07:00 CHE: Tecan Halbjahreszahlen
07:00 DEU: K+S Q2-Zahlen
07:00 DEU: Stratec Halbjahreszahlen (Call 14.00 h)
07:00 NLD: Aegon Halbjahreszahlen
07:00 DNK: Carlsberg Halbjahreszahlen
07:15 CHE: Swisscom Q2-Zahlen (Call 9.00 h)
07:30 DEU: MVV Energie Q3-Zahlen
08:50 DEU: Aumann Q2-Zahlen (endgültig)
10:45 DEU: United Internet/1&1 Drillisch Call Halbjahreszahlen
11:00 DEU: VCI Forschungspressekonferenz, Frankfurt
13:00 USA: Walmart Q2-Zahlen
18:00 DEU: Deutsche Euroshop Q2-Zahlen
TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE
CHN: Alibaba Q1-Zahlen
DEU: Hawesko Q2-Zahlen
DNK: Vestas Wind Q2-Zahlen
DNK: A.P. Moller-Maersk Halbjahreszahlen
USA: Applied Materials Q3-Zahlen
USA: NVIDIA Corporation Q2-Zahlen
TERMINE KONJUNKTUR
06:30 JPN: Industrieproduktion 06/19 (endgültig)
06:30 JPN: Kapazitätsauslastung 06/19
06:30 NLD: Einzelhandelsumsatz 06/19
06:30 NLD: Arbeitslosenquote 07/19
08:00 DEU: Baugenehmigungen 1. Halbjahr 2019
08:00 DEU: Verarbeitendes Gewerbe 06/19
10:00 NOR: Norges Bank Zinsentscheid
10:30 GBR: Einzelhandelsumsatz 07/19
14:30 USA: Empire State Index 08/19
14:30 USA: Philly Fed Index 08/19
14:30 USA: Einzelhandelsumsatz 07/19
14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
15:15 USA: Industrieproduktion 07/19
15:15 USA: Kapazitätsauslastung 07/19
16:00 USA: NAHB-Index 08/19
16:00 USA: Lagerbestände 06/19
SONSTIGE TERMINE
09:30 DEU: DIHK-Ausbildungsumfrage 2019 des Deutschen Industrie- und
Handelskammertags (DIHK
10:30 DEU: Pk „Aral Studie Trends beim Autokauf 2019“, Frankfurt/M.
10:30 DEU: Ostdeutscher Sparkassenverband stellt Sparkassen-Tourismusbarometer
für Sachsen vor, Radeberg
11:00 DEU: Auftakt Tarifverhandlungen Gebäudereinigung, Dreieich
HINWEIS
AUT: Feiertag, Börse geschlossen°
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
^ Prognose Vorwert
EUROZONE
— keine entscheidenden Daten erwartet —
VEREINIGTES KÖNIGREICH
10.30 Uhr
Einzelhandelsumsatz
Juli
Monatsvergleich -0,2 +1,0
Jahresvergleich +2,5 +3,8
USA
14.30 Uhr
Erstanträge Arbeitslosenhilfe
(Vorwoche, in Tsd) 212 209
Empire-State-Index, August 2,0 4,3
(in Pkt)
Philly-Fed-Index, August 9,5 21,8
(in Pkt)
Einzelhandelsumsatz, Juli +0,3 +0,4
ohne Autoverkäufe +0,4 +0,4
Produktivität
ex Agrar, Q2 +1,4 +3,4
15.15 Uhr
Industrieproduktion, Juli +0,1 0,0
Kapazitätsausstattung, Juli 77,8 77,9
16.00 Uhr
NAHB Wohnungsmarktindex, August 65 65
(in Pkt.)
Lagerbestände Unternehmen, Juni +0,3 +0,3°
(onvista/dpa-AFX)
Titelfoto: anathomy / Shutterstock.com
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