Dax: Leitindex vor US-Arbeitsmarktbericht vorsichtig – Bank of America lässt Teamviewer fallen – VW-Tochter Skoda drosselt Produktion

onvista · Uhr

Bekommt die Fed vom amerikanischen Arbeitsmarkt grünes Licht für den Beginn des Taperings? Jerome Powell hat sich ja immer wieder die Hintertür offen gelassen, dass die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt passen muss, damit die US-Notenbank mit dem Tapering beginnt. Heute um 14:40 gibt es dazu neue Daten für September. Als Frühindikator für die Lage auf dem Arbeitsmarkt gelten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Die gab es bereits am Donnerstag und sie sind besser ausgefallen, als von den Experten erwartet.

Lage hellt sich wieder auf

Am US-Arbeitsmarkt hat sich die Lage in der vergangenen Woche überraschend deutlich verbessert. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen im Wochenvergleich um 38 000 auf 326 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 348 000 Anträge gerechnet. Die wöchentlichen Erstanträge gelten als Frühindikator für den Arbeitsmarkt.

Sollten die heutige Daten ähnlich gut ausfallen, dann dürfte sich am Markt die Meinung durchsetzen, dass die Fed im auf ihrer November-Sitzung das Tapering mit konkreten Daten einläutet. Daher könnte gute Arbeitsmarktdaten heute negativ aufgenommen werden. Daher startet der Dax heute auch verhalten in den letzten Handelstag der Woche.

Der Leitindex Dax fiel am Freitag um 0,23 Prozent auf 15 217,88 Punkte. Der Dax erlebte zwar in dieser Woche turbulente Tage mit einem zwischenzeitlichem Rutsch bis fast auf das Mai-Tief von 14 816 Punkte. Das erste Abgleiten unter die 200-Tage-Linie seit rund einem Jahr aber wurde schnell abgefangen. Diese Kurve gilt als Maßstab für den langfristigen Trend. Auf Wochensicht deutet sich ein moderates Plus an.

Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte notierte am Freitag kaum verändert bei 33 495 Punkten. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone fiel leicht.

Bank of America stuft Teamviewer ab

Nach der erneuten Prognosesenkung bei Teamviewer haben zwar viele Analysten weiterhin zum Kauf der Aktie geraten, die Bank of America (BofA) schlägt allerdings einen anderen Weg ein. Die US-Investmentbank hat Teamviewer von „Buy“ auf „Neutral“ abgestuft und das Kursziel von 51 auf 22 Euro gesenkt. Hinter dem Wachstumspotenzial des Softwareanbieters stehe nun ein Fragezeichen, schrieb Analyst Victor Cheng in einer am Freitag vorliegenden Studie nach der jüngsten Gewinnwarnung. Er stampfte seine Prognose für das Wachstum der fakturierten Umsätze (Billings) bis 2023 auf im Schnitt 18 Prozent pro Jahr ein nach bislang 29 Prozent.

Die Aktie verliert heute über ein Prozent und setzt ihre Talfahrt auf neue Tiefststände damit fort.

VW-Tochter drosselt Produktion

Die Volkswagen -Tochter Skoda muss die Produktion in ihren tschechischen Werken vom 18. Oktober an bis zum Jahresende deutlich reduzieren oder sogar ganz stoppen. Grund sei der weltweite Chipmangel, teilte Firmensprecher Tomas Kotera am Donnerstag in Mlada Boleslav mit. Man habe eine große Zahl an Fahrzeugen eingelagert, die auf Chips warteten. „Wir werden uns zuallererst auf die Fertigstellung dieser Autos konzentrieren, um sie so schnell wie möglich an unsere Kunden auszuliefern“, betonte der Sprecher.

Bei Skoda geht man davon aus, dass sich die Versorgung mit Halbleitern spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2022 entspannen wird. Derzeit leidet die gesamte Automobilbranche aufgrund von Lieferengpässen an einem Mangel an Halbleitern. Im vorigen Jahr hatte Skoda trotz der Corona-Pandemie in seinen tschechischen Werken in Mlada Boleslav und Kvasiny mehr als 750 000 Autos produziert.

Redation onvista / dpa-AFX

Foto: Curioso / shutterstock.com

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