
Der Dax hat zum Wochenauftakt erneut Verluste verbucht. Der Leitindex des deutschen Aktienmarkts bleibt damit in der Handelsspanne der vergangenen Woche gefangen. Bis zum Handelsschluss verlor der Dax 0,48 Prozent auf 23.527 Punkte.
In der zweiten Reihe hielten ich die Verluste in Grenzen. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 0,14 Prozent auf 30.153 Zähler. Der Euro Stoxx 50 verlor 0,26 Prozent.
Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets sprach vom anhaltenden September-Blues des Dax, während die US-Börsen im Nachgang der ersten US-Zinssenkung in diesem Jahr von Rekord zu Rekord eilen. "Während die Investoren in den USA von der geringsten Zahl von Gewinnwarnungen seit einem Jahr ermutigt werden, fürchten sie sich hierzulande vor zahlreichen negativen Überraschungen. Der Dax bleibt in der Handelsspanne, die ihn nun schon seit gut drei Wochen gefangen hält", erklärte Stanzl.
Autowerte mit herben Verlusten
Europas Autowerte legten nach den Gewinnwarnungen des Volkswagen-Konzerns und seiner Sportwagen-Tochter Porsche AG den Rückwärtsgang ein. Für die Papiere der Konzernholding Porsche SE ging es als schwächster Dax-Wert um 8,2 Prozent nach unten, die VW-Vorzugsaktien büßten rund sieben Prozent ein.
Die Aktie der VW-Tochter Porsche AG fiel um 7,2 Prozent. Sie litt auch darunter, dass sie wegen ihrer zuletzt schwachen Kursentwicklung seit diesem Montag nicht mehr im Dax enthalten, sondern in den MDax abgestiegen ist.
Die schlechten Nachrichten von VW und Porsche zogen auch die Papiere von Mercedes-Benz und BMW um 1,3 beziehungsweise 1,1 Prozent nach unten.
Rüstung und Chipausrüster gefragt
Dagegen waren wieder einmal die Rüstungswerte gefragt. Nachdem russische Kampfjets in den estnischen Luftraum eingedrungen sind, kommt der UN-Sicherheitsrat am Montag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Auch die Nato-Länder sollen Anfang der Woche zu Beratungen wegen des Vorfalls zusammenkommen. Die Titel von Rheinmetall legten um 0,6 Prozent zu. Die Branchenkollegen Hensoldt und Renk aus dem MDax gewannen jeweils rund sechs Prozent.
Beliebt waren auch Aktien aus dem Bereich der Chipausrüster, nachdem die US-Bank Morgan Stanley die Titel von ASML hochgestuft hatte. Für Aixtron, PVA Tepla und Süss Microtec ging es in der Folge um bis zu sechs Prozent nach oben.
Die Kurse der beiden Dax-Aufsteiger Scout24 und Gea stiegen um 2,4 beziehungsweise 2,6 Prozent, nachdem sie die Porsche AG und Sartorius im deutschen Leitindex ersetzt hatten.
Die Aktien der DHL Group fielen auf den tiefsten Stand seit Mai und büßten 1,7 Prozent ein. Zuvor hatte die Bank of America die Papiere des Logistikkonzerns von "Neutral" auf "Underperform" abgestuft und das Kursziel von 41 auf 35 Euro gesenkt.
Gold bleibt auf Rekordkurs
Der Euro legte zu. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1775 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch rund einen halben Cent niedriger notiert. Der Euro hat damit die Abwärtsbewegung der vergangenen Handelstage gestoppt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1781 (Freitag: 1,1736) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8488 (0,8520) Euro.
Die Nachfrage nach Gold blieb ungebrochen hoch. Der Preis kletterte zum Wochenauftakt 3.728 Dollar und damit höher als je zuvor. Zum Handelsschluss notierte der Kurs einer Feinunze (31,1 Gramm) noch 1,1 Prozent höher bei 3.727 Dollar. In Euro gerechnet war das gelbe Edelmetall ebenfalls teurer denn je und legte zuletzt um 0,9 Prozent zu.
(mit Material von dpa-AFX)