Dax Tagesrückblick: Die Käufer lassen nicht locker

Der deutsche Leitindex beendete den Tag mit plus 0,01 Prozent bei 15 399,89 Punkten. Damit hat er sämtliche Intraday-Verluste vom Vormittag wieder aufholen können. Zur Erinnerung: Am Vormittag notierte das deutsche Börsenbarometer zeitweise unterhalb von 15.250 Punkten.
Die Erholung am Nachmittag kam etwas überraschend, da sich die US-Indizes nach einem sehr schwachen Dienstag 8S&P500 -2 Prozent) am Mittwoch im Vorfeld der am Abend anstehenden Sitzungsprotokolle des jüngsten Fed-Meetings (20 Uhr) kaum von der Stelle bewegten. Die relative Stärke im Dax hält somit vorerst weiter an.
Das Ifo-Geschäftsklima, das sich im Februar hierzulande etwas weniger als erwartet aufhellte, hatte keinen erkennbaren Einfluss. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor dagegen 0,88 Prozent auf 28 456,31 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 0,18 Prozent auf 4242,88 Zähler und auch in Paris und London wurden eher moderate Verluste verzeichnet. In den USA zeigten sich die wichtigsten Indizes zum europäischen Börsenschluss minimal im Plus.
Unter den Einzelwerten im Dax nahmen die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) und deren Mutter Fresenius Index-Spitze und -Ende ein. Grund dafür waren weniger die vorgelegten Quartalsbilanzen oder Ausblicke, sondern vielmehr die Aussagen zum Konzernumbau. Der Klinik- und Medizintechnikkonzern Fresenius will die Dialysetochter aus der Bilanz herausnehmen.
Berenberg-Analystin Lambert nannte das Vorhaben "ermutigend". Für einige Akteure am Markt könne das aber doch zu wenig sein, denn diese hätten auf eine Verringerung des Anteils an FMC gesetzt. Derzeit hält Fresenius knapp ein Drittel der FMC-Aktien. Während die Fresenius-Aktien 4,4 Prozent einbüßten, sprangen die von FMC um 7,3 Prozent nach oben.
Telefonica Deutschland mit erstem Gewinn seit 10 Jahren
Telefonica Deutschland erzielte erstmals seit zehn Jahren aus eigener Kraft einen satten Gewinn. Für 2023 rechnet das Unternehmen allerdings mit einem langsameren Wachstum. Die seit Jahresbeginn stark gelaufenen Aktien zählten mit minus 1,1 Prozent zu den größeren Verlierern im MDax.
Der Spezialpumpenhersteller und Chipindustrieausrüster Pfeiffer Vacuum, der inzwischen zu fast 64 Prozent der Busch-Gruppe gehört, will wegen hoher Investitionen die Dividende zusammenstreichen. Die Aktien schlossen 0,6 Prozent höher. Evonik und Wacker Chemie profitierten von Hochstufungen: Evonik gewannen nach der neuen "Overweight"-Empfehlung der britischen Investmentbank Barclays 0,3 Prozent, Wacker Chemie stiegen, hochgestuft auf "Overweight" durch Morgan Stanley, als MDax-Spitzenreiter um 5,7 Prozent. Vor allem das auf die Solarindustrie ausgerichtete Spezialchemieunternehmen Wacker wird als Profiteur der milliardenschweren staatlichen Unterstützungen für den Klimaschutz in den USA und in Europa gesehen.
Der Euro wurde am frühen Abend mit 1,0625 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0644 (Dienstag: 1,0664) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9395 (0,9377) Euro. (mit Material von dpa-AFX)