Dax Tagesrückblick 14.10.2025

Dax rutscht erneut ab, dämmt Verluste aber ein - Gold kennt weiter kein Halten

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Quelle: peterschreiber.media/Shutterstock.com

Der Dax hat nach einer moderaten Erholung zum Wochenbeginn wieder Verluste verbucht. Maßnahmen Chinas im Handelsstreit mit den USA lasteten auf der Stimmung. Bis zum Handelsschluss verlor der Leitindex des deutschen Aktienmarkts so 0,62 Prozent auf 24.236 Punkte, wenngleich er einen Teil der Verluste im frühen Handel aufholte. Der MDax rutschte indes um deutlichere 1,22 Prozent auf 30.074 Punkte ab, während der Euro Stoxx 50 rund 0,3 Prozent verlor.

Nach dem am Freitag erneut eskalierten Handelsstreit der beiden weltgrößten Volkswirtschaften, in dem am Sonntag US-Präsident Trump wieder versöhnlichere Töne anschlug, meldete sich China erneut. Das Handelsministerium in Peking bekräftigte die Absicht, den Handelsstreit bis zum Ende ausfechten zu wollen, auch wenn die Tür für Verhandlungen offen bleibe. Entsprechend traten von China zuvor angekündigte Hafengebühren für US-Frachtschiffe in Kraft. In den USA waren zugleich Gebühren für chinesische Frachtschiffe in Kraft getreten.

"Nach dem Freitag läuft nun in Frankfurt die zweite Korrekturwelle an und trifft auf einen Aktienmarkt, der ohnehin auf wackeligem Fundament steht", resümierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Unter der psychologisch wichtigen 24.000er-Marke wird sich ihm zufolge entscheiden, "ob die Bullen noch einmal genügend Kraft finden, den Markt zu stabilisieren, oder ob die Verkäufer endgültig das Ruder übernehmen."

Gewinnwarnung bei Michelin zieht Konkurrent Conti nach unten

Die durchwachsen bis positiv ausgefallenen Quartalsberichte der US-Banken JPMorgan, Wells Fargo, Goldman Sachs und Citigroup stützten den Markt nicht. JPMorgan steigerte zwar ihren Gewinn im dritten Quartal deutlicher als erwartet, enttäuschte aber mit den Nettozinserträgen. Goldman Sachs litten im US-Handel spürbar unter Gewinnmitnahmen. Deutsche Bank gaben moderat nach, die Aktien der Commerzbank legten indes etwas zu.

Continental zählten mit minus 4,3 Prozent zu den größten Verlierern. Die Aktien wurden von einer überraschend heftigen Gewinnwarnung des Konkurrenten Michelin in Mitleidenschaft gezogen. Analyst Jose Asumendi von JPMorgan sieht wegen der Aussagen von Michelin nur begrenzte Auswirkungen auf Conti, da die Gründe hauptsächlich schwächere Absätze im US-Lkw- und -Agrarsektor gewesen seien. Er geht dennoch davon aus, dass im zweiten Halbjahr die Preis/Mix-Trends und die Erwartungen über die Ergebnisverbesserung bei Conti von Quartal zu Quartal genau geprüft werden dürften.

Für die Aktie von BASF ging es um 2,6 Prozent abwärts. Die Privatbank Berenberg stufte das Papier des Chemieunternehmens auf "Sell" ab. Es befinde sich in der unglücklichen Lage, dass das gute Portfoliomanagement aufgrund ungünstiger konjunktureller Rahmenbedingungen kaum Wirkung zeige, um den Aktienkurs anzukurbeln, begründete Analyst Sebastian Bray seine Verkaufsempfehlung.

Fresenius legten indes gegen den Trend um rund ein Prozent zu. Zur Aktie des Krankenhausbetreibers und Medizintechnikunternehmens äußerten sich Morgan Stanley und JPMorgan positiv und nannten sie ihren Branchenfavoriten. Zalando gewannen auf den vorderen Dax-Plätzen sogar 1,4 Prozent, nachdem die Analysten der Deutschen Bank sich mit Blick auf die anstehenden Quartalszahlen positiv geäußert hatten.

Im SDax wird am 15. Oktober nach dem Handelsschluss Medios Ceconomy ersetzen. Im stark eingetrübten Marktumfeld half dies dem Papier des Spezialpharmaunternehmens jedoch nicht. Es gab um 0,6 Prozent nach.

Gold setzt Rally fort

Der Euro legte zu, dank der Hoffnungen in der Regierungskrise Frankreichs. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,1581 US-Dollar. Er notierte damit ein wenig höher als im frühen Handel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1553 (Montag: 1,1569) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8655 (0,8643) Euro.

Frankreichs Regierungschef Sébastien Lecornu setzt die umstrittene Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron aus. Wie Lecornu in seiner Regierungserklärung ankündigte, soll die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 64 Jahre bis Januar 2028 zunächst nicht kommen. Damit entspricht er einer zentralen Forderung der Sozialisten, von denen die Verabschiedung des Haushalts und das politische Überleben der Regierung abhängt.

Unterdessen kennt Gold weiter kein Halten. Im Handelsverlauf erreichte der Preis einer Feinunze (31,1 Gramm) mit 4.179 US-Dollar eine weitere Bestmarke. Zuletzt notierte der Kurs noch 0,28 Prozent höher bei 4.139 Dollar. In Euro gerechnet trat der Goldpreis indes auf der Stelle.

(mit Material von dpa-AFX)

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