
Nach einem neuerlichen Zollschock kurz vor dem Wochenende dürfte der Dax am Montag einen Erholungsversuch starten. Im Anschluss an eine erneute Eskalation im Handelskonflikt zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften schlug US-Präsident Donald Trump wieder versöhnlichere Töne an. Zudem hat Frankreich eine neue Regierung, auch wenn die politische Krise im Nachbarland damit weiterhin nicht gelöst ist. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte diesen am Montag knapp eine Stunde vor dem Xetra-Handel 0,6 Prozent höher bei 24.392 Punkten.
Am Donnerstag noch hatte sich der Dax, nicht zuletzt beflügelt von Zinssenkungsfantasien und fortgesetzter KI-Begeisterung, mit einem Rekordhoch von 24.771 Zählern der 25.000-Punkte-Marke weiter genähert, seine Gewinne dann aber wieder abgegeben. Am Freitag folgte eine Talfahrt um anderthalb Prozent, nachdem Trump sein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea infrage gestellt und China mit weiteren drastischen Zöllen gedroht hatte. Innerhalb nur weniger Minuten war das deutsche Börsenbarometer daraufhin um mehrere hundert Punkte abgesackt.
Auf der Plattform Truth Social versuchte Trump am Wochenende die Wogen dann zu glätten: "Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut", schrieb er. Weder Xi noch er wollten China in eine "Depression" stürzen. Vielmehr wollten die "USA China helfen, nicht schaden".
Wie Trump zu dieser Einschätzung gelangte, blieb zunächst unklar. Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management warnte denn auch trotz der sich abzeichnenden Erholung an den europäischen Börsen: "Das ist keine Entspannung, sondern Verhandlungstheater", und sprach von einem Schachspiel, bei dem jeder Zug ebenso für die Kamera wie für das Brett gemacht werde.
Mit Blick auf Frankreich hat Sebastien Lecornu nach seiner erneuten Ernennung zum Premierminister am Sonntagabend eine neue Regierung gebildet. Gleich in den ersten Tagen muss sich das Kabinett allerdings mit dem Haushalt für das hoch verschuldete Land befassen. Obendrein droht noch ein Misstrauensvotum der Opposition.
USA: Verluste
Die Furcht vor einer Eskalation des Handelskonflikts zwischen den Vereinigten Staaten und China hat am Freitag die Rekordjagd am US-Aktienmarkt unvermittelt gestoppt. Dabei gerieten Technologie-Werte, die im frühen Handel einmal mehr Bestmarken erreicht hatten, stärker unter Druck als Standardwerte.
Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,70 Prozent auf 45.479,60 Punkte. Auf Wochensicht ergibt sich ein Minus von 2,7 Prozent. Das ist der größte Verlust seit Anfang August.
Der marktbreite S&P 500 büßte am Freitag 2,71 Prozent auf 6.552,51 Punkte ein. Für den viel beachteten Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 3,49 Prozent auf 24.221,75 Punkte nach unten.
Asien: Deutliche Verluste, Feiertag in Japan
In China und Hongkong haben die Aktienmärkte wegen Sorgen über eine Eskalation des Handelsstreits zwischen China und den USA deutlich nachgegeben. Der CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der Festlandsbörsen Chinas verlor im späten Handel 1,7 Prozent. Der Hang Seng der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong büßte 2,7 Prozent ein.
Anleihen:
Devisen:
Rohöl:
Umstufungen von Aktien:
JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR APPLE AUF 203,07 (205,16) USD - 'UNDERPERFORM'
BERENBERG HEBT M&G AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 342 (225) PENCE
JEFFERIES HEBT LEGRAND AUF 'BUY' (UNDERPERFORM) - ZIEL 167 (86) EUR
JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ARCELORMITTAL AUF 36,00 (29,50) EUR - 'HOLD'
Redaktion onvista/dpa-AFX

