Börse am Morgen: Zinssorgen belasten Dax – Chemiewerte unter Druck

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Quelle: anathomy/Shutterstock.com

Die Inflationsdaten aus Deutschland waren enttäuschend: Die Inflation in Deutschland lag im Februar bei 8,7 Prozent und damit noch weit über den anvisierten 2 Prozent. Das macht einen hohen Zinsschritt der EZB wahrscheinlicher. Zusätzlich sind die Zinsen deutscher Staatsanleihen auf dem höchsten Stand seit 12 Jahren. Im Laufe des Handelstages stehen die Inflationsdaten für die gesamte Eurozone an. Fallen sie schlechter aus als erwartet – von diesem Szenario gehen viele Marktteilnehmer aus – wird das den Druck auf die EZB erhöhen, das Zinstempo zu erhöhen.

Das sind alles Sorgen, die die Anleger belasten. Dementsprechend sank der Dax in der ersten Handelsstunde um 0,43 Prozent auf 15.239 Punkte.

Covestro mit Verlust – keine Prognose für 2023

Covestro und Evonik spüren mit voller Wucht die Folgen explodierenden Energiekosten als Folge der westlichen Sanktionen gegen Russland und vermelden einen Gewinnrückgang.

Covestro sieht sich sogar außerstande, eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2023 abzugeben. Sie rechnen aber mit einem sinkenden Cashflow und EBIT (Gewinn vor Steuern und Zinsen). Analysten rechnen mit einem operativen Ergebnis von 1,2 Mrd. EUR.

2022 schrumpfte das operative Ergebnis um rund 50 Prozent auf 1,6 Mrd. EUR und meldete einen Verlust von 272 Mio. EUR.

Evonik mit Gewinnrückgang – Einsparungen sollen Kosten minimieren – Dividende bleibt stabil

Auch Evonik geht von einem Gewinnrückgang aus. Der Umsatz soll 2023 bei 17 bis 19 Milliarden Euro rauskommen, das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) soll mit 2,1 und 2,4 Milliarden Euro deutlich unter dem Vorjahr liegen. Dieses Ziel soll auch mit Kosteneinsparungen von 250 Mio. EUR erreicht werden.

2022 steigerte Evonik den operativen Gewinn trotz eines schwachen Schlussquartals leicht auf 2,49 Milliarden Euro. Analysten hatten sich etwas mehr erhofft. Unter dem Strich verdienten die Essener 540 Millionen Euro, nach 746 Millionen Euro im Vorjahr, während der Umsatz - getrieben von Preiserhöhungen - um ein fast Viertel auf knapp 18,5 Milliarden Euro stieg. Die Dividende soll mit 1,17 Euro stabil bleiben.

Flughäfen versprechen stabileren Betrieb im Sommer

Trotz anhaltender Personalprobleme versprechen die deutschen Flughäfen einen stabileren Betrieb als im Vorjahr. "Die Reisesaison 2023 wird deutlich besser laufen, aber die Bewältigung der Oster- und Sommerpeaks wird je nach Flughafen und Prozessstelle fordernd sein", erklärte der Präsident des Branchenverbands ADV und Frankfurter Flughafenchef, Stefan Schulte, am Donnerstag in Berlin.

Man bereite sich mit den Systempartnern wie Flugsicherung, Bundespolizei, Airlines und Dienstleistern derzeit intensiv auf die anstehende Reisesaison vor, hieß es nach der Frühjahrstagung des Verbandes. So würden Prozesse automatisiert, Kräfte an den Passagierkontrollen flexibler eingesetzt und Verkehrsspitzen entflochten. Gleichwohl rechnen die Flughäfen mit anhaltenden Personalproblemen und verlangen Erleichterungen, um Arbeitskräfte außerhalb der EU schneller anwerben zu können.

Für das laufende Jahr erwartet der Verband, dass 82 Prozent der Passagierzahl aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 wieder fliegen werden. Im Sommer dürften einige Flughäfen das Vorkrisenniveau wieder erreichen. Der Luftverkehr in Deutschland bliebe damit weiterhin stark hinter den meisten europäischen Luftverkehrsmärkten zurück. Der ADV führt das auch auf hohe Gebühren für Flugsicherung und Luftsicherheit zurück, auf die man keinen Einfluss habe.

(mit Material von dpa-AFX)

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