Dax Tagesrückblick 16. März 2023: Dax legt nach EZB-Zinserhöhung kräftig zu - Scheitert aber an 15.000-Punkte-Marke

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Der deutsche Aktienmarkt hat nach dem nächsten großen Zinsschritt der Europäischen Zentralbank (EZB) deutlich zugelegt. Zunächst machte die Erhöhung die Anleger nervös und ließ den Dax ins Minus drehen. Die Hoffnung auf eine künftig weniger rigide Geldpolitik trieb den Leitindex aber letztlich 1,57 Prozent höher auf 14.967 Punkte, womit er zumindest einen Teil seiner deutlichen Vortagesverluste wieder wettmachen konnte. Die psychologisch wichtige runde Marke von 15.000 Punkten war aber knapp zu hoch. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,94 Prozent auf 27.043,77 Punkte nach oben.

Die EZB hatte den Leitzins erneut um 0,5 Prozentpunkte erhöht - trotz der Unsicherheit im Bankensektor nach dem Kollaps mehrerer kleinerer US-Banken und Sorgen um die Schweizer Großbank Credit Suisse. „Das drückt berechtigtes Vertrauen in die Solidität des europäischen Bankensystems aus“, kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Die EZB habe sich nicht von ihrem angekündigten Zinskurs abbringen lassen.

Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen verwies jedoch darauf, dass die EZB sich in ihrem begleitenden Statement nicht auf weitere Zinserhöhungen festgelegt habe: „Alles in allem hat es den Anschein, dass die Währungshüter sich eher in Zurückhaltung üben könnten und das Zinstempo reduzieren.“ Laut Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets rechnen die Anleger trotz der weiterhin hohen Inflation in Zukunft sogar mit einer Zinspause.

Die Banken standen folglich erneut besonders im Fokus. Ein milliardenschweres Hilfspaket der Schweizer Notenbank für die angeschlagene Credit Suisse stützte den gesamten Sektor. Zudem betonte die EZB, dass die Kapital- und Liquiditätspositionen der Banken des Euroraums solide seien. Hierzulande reduzierte die Commerzbank ihre Erholungsgewinne nach dem EZB-Zinsentscheid auf ein Plus von 0,3 Prozent, die Deutsche Bank gab sogar 1,3 Prozent nach.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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