Halbjahreszahlen H1/23

Nordex mit Verlusten – Daher sollte man die Aktie lieber meiden

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: TimSiegert-batcam/Shutterstock.com

Heute Morgen hat der Windkrafthersteller Nordex seine Zahlen für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2023 veröffentlicht.

Nordex hat zwar teilweise leicht bessere Zahlen als im Vorjahreszeitraum, weist aber immer noch eine tiefrote Bilanz auf. Fundamental sieht es weiterhin schlecht aus.

Halbjahresbericht H1/23 Nordex im Überblick

Schaut man sich nur das zweite Quartal an, dann hat Nordex einen operativen Gewinn erzielt. Das EBITDA – der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen – lag bei 600.000 EUR.

Der Cashflow bereitet Sorgen

Der Free Cashflow bereitet kurzfristig die meisten Sorgen: Diese Kennziffer beschreibt die Summe, die Nordex zur sofortigen freien Verfügung hat. Da der Cashflow negativ ist, kann Nordex die laufenden Kosten nur über neue Schulden oder Kapitalerhöhungen decken.

Und genau das tut der Konzern: Im April emittierte Nordex nachrangige und unbesicherte grüne Wandelanleihen über 350 Mio. EUR; der jeweilige Nennbetrag liegt bei 100.000 EUR. Fällig werden sie am 14. April 2030.

Die Wandelanleihen können ab 2028 in neue und / oder bestehende Aktien gewandelt werden. Ein Bezugsrecht für Altaktionäre ist nicht vorgesehen.

Weiteres Beispiel: Im März 2023 kam es zu einer Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts. Nordex hatte bei Acciona 347 Mio. EUR Schulden. Sie wurden nicht zurückgezahlt, sondern in Eigenkapital umgewandelt (Debt-to-Equity-Swap). Acciona erhielt 24,5 Millionen neue Aktien zu je 14,15 EUR und hält jetzt insgesamt 47 Prozent.

Die Anzahl der Aktien stieg im ersten Halbjahr von rund 212 Millionen auf über 236,4 Millionen.

Für Alt-Aktionäre heißt das: Ihre Anteile wurden weiter verwässert. Sollte Nordex eines Tages Gewinne schreiben, verteilt sich dieser auf mehr Aktien. Das heißt: Der Aktienkurs wird nur langsam steigen.

Fazit

Der Cashflow ist negativ und Nordex kann seinen Betrieb nur durch neue Schulden und Kapitalerhöhungen aufrechterhalten. Bitter für Altaktionäre: Ihre Anteile werden verwässert, da die Kapitalerhöhungen kein Bezugsrechthaben haben.

Finanziell nachhaltig oder aktionärsfreundlich ist das nicht. Anleger sollten die Nordex-Aktie lieber meiden.

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