Dax Vorbörse

Zinssorgen sind zurück – Dax rutscht vorbörslich unter 15.600 Punkte

onvista · Uhr
Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Die aufgehellte Stimmung der Anleger schwindet zum Wochenende weiter hin. Mit einem schwächeren Start am Freitag könnte es der Dax schwer haben, nach zuletzt drei Verlustwochen wieder ein Wochenplus einzufahren. Vor einer Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell belasten abermals Zinssorgen.

Der Broker IG taxierte den Leitindex zwei Stunden vor dem Start 0,3 Prozent tiefer auf 15.579 Punkte. Die Anlegerstimmung hängt derzeit stark von der Entwicklung der US-Anleihen ab. Ein zeitweiser Renditerückgang kehrte sich am Vortag wieder um wegen robuster Konjunkturdaten, die neue Zinssorgen weckten. Damit rutschten auch die Aktienbörsen ab, vor allem jene in den USA.

Das Wochenplus das Dax, das am Vortag bis zu 2 Prozent betrug, steht mittlerweile wieder an der Nulllinie. Die Blicke richten sich auf den Ifo-Geschäftsklimaindex und eine Rede des US-Notenbankchefs im Rahmen der Notenbank-Konferenz in Jackson Hole. Am Markt erhofft man sich die Bestätigung, dass der aktuelle Kurs der Fed ausreichend straff ist.

Mit konkreten Ankündigungen rechnet Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners jedoch nicht. „Und trotzdem hat jedes seiner Worte das Potenzial, die Märkte nachhaltig zu bewegen“, so der Experte.

Verluste an der Wall Street

Die US-Börsen haben am Donnerstag schwach auf Tagestief geschlossen. Ein weiterer starker Geschäftsbericht des Chipkonzerns Nvidia gab der technologielastigen Nasdaq-Börse nur kurzfristig Auftrieb. Rasch bröckelte das Plus wieder ab. Ähnlich sah es an der Wall Street aus: Die frühen Gewinne nach einem verhaltenen Start erwiesen sich nicht als beständig. Im Detail robuste Konjunkturdaten weckten neue Zinssorgen.

Der Dow Jones Industrial büßte letztlich 1,08 Prozent auf 34.099,42 Punkte ein und beendete den Tag auf dem tiefsten Stand seit Mitte Juli. Zudem wurde auch eine wichtige mittelfristige Trendlinie durchbrochen, die von charttechnisch Interessierten gern beachtete gleitende 90-Tagelinie. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,35 Prozent auf 4.376,31 Zähler abwärts. Der Nasdaq 100 verlor 2,19 Prozent auf 14.816,44 Punkte.

Verluste an Asiens Börsen

Wegen abermals aufgekommener Zinssorgen schwache US-Vorgaben haben die wichtigsten Aktienmärkte in Asien am Freitag nach unten gezogen. Der japanische Nikkei 225 fiel kurz vor dem Handelsende um zwei Prozent. Der CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, sank im späten Handel um 0,7 Prozent. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gab um 1,2 Prozent nach.

Renten

Bund-Future                132,34                -0,08%

Devisen: Euro rutscht unter 1,08 US-Dollar

Der Kurs des Euro hat am Freitag weiter nachgegeben und ist unter 1,08 US-Dollar gefallen. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0784 Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Vorabend. Aktuell notiert sie auf dem Niveau von Mitte Juni. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,0840 (Mittwoch: 1,0805) Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag waren Konjunkturdaten aus den USA robust ausgefallen, was die Zinserwartungen bezüglich der US-Notenbank (Fed) aufrechterhalten hatte. Im Tagesverlauf werde nun das Fed-Symposium in Jackson Hole (Wyoming) viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, schrieben die Analysten der Landesbank Helaba. Am Nachmittag werde dort Fed-Chef Jerome Powell sprechen und am Abend auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Beide Reden werden den Experten zufolge mit Spannung erwartet, weil sich Marktteilnehmer Signale darüber erhofften, ob die insgesamt zu beobachtende Dämpfung der gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten bereits als ausreichend bewertet wird und die Zinszyklen beendet sind.

Zunächst jedoch rücken Konjunkturdaten aus Deutschland in den Fokus. Auf der Agenda stehen Daten zur Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal und das Ifo-Geschäftsklima, ein wichtiges Barometer zur Stimmung in der Wirtschaft

Euro/USD                            1,0781                   -0,27%

USD/Yen                             146,04                   0,14%

Euro/Yen                             157,44                   -0,14%

Ölpreise legen zu - Auf Wochensicht drohen erneut Kursverluste

Die Ölpreise haben am Freitag nach ihrer Stabilisierung am Vortag etwas zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Freitag 83,65 US-Dollar. Das waren 29 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 29 Cent auf 79,34 Dollar.

Auf Wochensicht gesehen dürften die Ölpreise jedoch nach aktuellem Stand erneut nachgeben. Anzeichen für ein Tauwetter in den Beziehungen der USA zu den mit Sanktionen belegten Ölproduzenten Iran und Venezuela haben zuletzt einer von Saudi-Arabien und Russland beförderten Verknappung des weltweiten Angebots entgegengewirkt, während das stockende Wachstum in China die Nachfrageaussichten verschlechtert hat. Beide Entwicklungen drücken tendenziell auf die Ölpreise.

Brent                         83,62                +0,26 USD

WTI                           79,33                +0,28 USD

Umstufungen von Aktien

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR IONOS AUF 17 (16) EUR - 'NEUTRAL'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR GENERALI AUF 24,40 (23,50) EUR - 'BUY'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR SOCIETE GENERALE AUF 30,00 (25,50) EUR - 'HOLD'

- JEFFERIES HEBT ASTON MARTIN AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 420 (300) PENCE

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR DOCMORRIS AUF 90 (60) CHF - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR GEBERIT AUF 313 (323) CHF - 'UNDERPERFORM'

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR CRH AUF 62 (57) EUR - 'OVERWEIGHT'

Termine Unternehmen

10:00 DEU: Verbio, außerordentliche Hauptversammlung

Termine Konjunktur

01:30 JPN: Verbraucherpreise Tokio 8/23

08:00 DEU: BIP Q2/23 (2. Veröffentlichung)

08:00 DEU: Maastricht-Defizitquote 1. Halbjahr 2023

08:00 DEU: Privatkonsum Q2/23

08:00 DEU: Staatsausgaben Q2/23

08:00 DEU: Bauhauptgewerbe (Auftragseingangs- und Umsatzindex) 06/23

08:30 CHE: BFS: Beschäftigungsbarometer im Q2/23

09:00 ESP: Erzeugerpreise 7/23

10:00 DEU: Ifo-Geschäftsklima 8/23

15:00 BEL: Geschäftsklima 8/23

16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 8/23 (endgültig)

EUR: S&P Ratingergebnis Österreich, Nordrhein-Westfalen

EUR: Moody's Ratingergebnis Schweden, Österreich

Sonstige Termine

09:00 DEU: Verwaltungsgericht Minden verhandelt Klage zur Schließung des Schlachtbetriebs Tönnies in der ersten Corona-Phase

13:00 DEU: Eröffnung des TUI Campus Hannover mit Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Hannover

USA: Jackson Hole Symposium der Fed Kansas City (bis 26.8.)

+16.00 h Rede von Fed-Chef Jerome Powell zu "Economic Outlook"

+21.00 h Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde

Redaktion onvista/dpa-AFX

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