Dax Tagesrückblick: Erholung vor dem Fed-Entscheid am Abend - Sartorius-Aktie gefragt

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Der deutsche Leitindex konnte am Mittwoch nach zwei Verlusttagen zuvor wieder einen Gewinn verzeichnen im Vorfeld des am Abend anstehenden Zinsentscheids der US-Notenbank. Der Index ging mit einem Tagesplus von gut 110 Punkten bei 15.775 Punkte aus dem Handel.

Delivery Hero gefragt

Der Essenslieferdienst Delivery Hero hat Verhandlungen über einen möglichen Teilverkauf seiner asiatischen Marke Foodpanda bestätigt. Dabei gehe es um das Geschäft in den südostasiatischen Märkten Singapur, Malaysia, Philippinen, Thailand, Kambodscha, Myanmar und Laos, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Berlin mit.

Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" über die Verkaufsabsichten berichtet. Der Kaufpreis könnte ihr zufolge auf etwas mehr als eine Milliarde Euro hinauslaufen. Die Aktien zogen erneut spürbar an. Zuletzt lagen sie mit mehr als sieben Prozent im Plus. Die Verhandlungen befänden sich in einem vorläufigen Stadium, so Delivery Hero. Es sei ungewiss und von verschiedenen offenen Punkten abhängig, ob dies zu einer endgültigen Vereinbarung führen werde. Über den der Transaktion zugrunde liegenden Kaufpreis wird den Angaben zufolge noch verhandelt.  

Tagesgewinner im deutschen Leitindex war Sartorius mit einem Zuwachs von gut 4,5 Prozent, Nachrichten gab es hier allerdings heute nicht. Ebenfalls gefragt waren Symrise und Zalando mit Zugewinnen von jeweils über 3 Prozent.

Die Verliererliste hielt sich am Mittwoch in Grenzen, mit einem Abschlag von 1,1 Prozent war Rheinmetall schon größter Verlierer im Index gefolgt von der Deutschen Bank mit Minus 0,99 Prozent. Die Volatilität hielt sich in Grenzen im Großen und Ganzen, keiner wollte sich mehr großartig aus dem Fenster lehnen vor dem Zinsentscheid.

Warten auf den Fed-Entscheid

Um 20.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit geben die amerikanischen Währungshüter das Ergebnis ihrer Sitzung bekannt. Fachleute rechnen fast einhellig damit, dass die Fed ihre Leitzinsen nicht weiter straffen wird. Spannend wird vor allem, welche weiteren Schritte sie signalisiert. Denn es ist unklar, ob die Notenbank noch weitere Zinsschritte folgen lässt - oder gar das Ende ihres Straffungszyklus erreicht hat.

Seit März 2022 hat die Fed wegen der hohen Inflation ihre Leitzinsen so stark und rasch angehoben wie seit den 1980-er Jahren nicht mehr. Zwar ist zuletzt die Gesamtteuerung wieder etwas gestiegen. Die aus Sicht der Fed wichtigere Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise deutet aber nach unten. Positive Signale kamen zuletzt auch vom Arbeitsmarkt.

Laut Marktbeobachter Marcel Mußler zeigten die zeitweise deutlicheren Kursverluste vom Vortag, wie dünn die Nerven der Marktteilnehmer derzeit sind. "Und wenn die Fed ein ungünstiges Wording bringt, können diese Nerven auch schnell einmal reißen." Das heißt, Investoren werden jedes Wort von Fed-Chef Jerome Powell auf die Goldwaage legen.

Tim Waterer, Chefanalyst des Brokers KCM Trade, zeichnet zwei mögliche Reaktionen auf den Fed-Entscheid auf: Sollte sich Powell dazu entschließen, "das wachsende Inflationsrisiko aufgrund steigender Ölpreise zu betonen", könnte dies dem US-Dollar und den Anleihe-Renditen weiter Auftrieb geben. "Sollte die Fed jedoch beschließen, die Auswirkungen des Ölpreises zu beschönigen, und sollte es keine Anzeichen für eine mögliche Zinserhöhung im November geben, dürften Risikoanlagen die Nutznießer sein". Hierzu würden auch Aktien zählen. (mit Material von dpa-AFX)

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