Börse am Morgen

Dax schwächelt weiter– VW senkt Prognose, Aktie fällt – Atoss erhöht Prognose, Aktie steigt

onvista · Uhr
Quelle: Curioso/Shutterstock.com

Der Dax startete mit einem Plus von 0,2 Prozent in den Handel. Zuerst sah es so aus, als ob der über der Marke von 14.800 Punkten bleiben könne, unter die er am Freitag gerutscht ist. Doch nach guten 25 Minuten Handel rutschte der Dax in die roten Zahlen.

Nach gut einer Stunde Handel liegt der Dax mit 0,54 Prozent im Minus bei 14.719 Punkten.

Dabei ist es nicht nur der Konflikt im Nahen Osten, der die Anleger verunsichert, sondern auch die anhaltend hohen Renditen von US-Staatsanleihen.

Trüberer Gewinnausblick zieht Volkswagen weiter nach unten 

Ein tristerer Gewinnausblick hat der zuletzt arg gebeutelten Volkswagen-Aktie am Montag weiter zugesetzt. Sie fielen kurz nach dem Handelsstart als Dax-Schlusslicht um 2,70 Prozent auf 100,36 Euro. 

Am Freitag nach Börsenschluss hatte der Autobauer das Jahresgewinnziel gesenkt. Laut Analyst Tim Rokossa von der Deutschen Bank hinterließen gestiegene Produktkosten sowie Lieferkettenprobleme infolge der Überflutungen in Slowenien ihre Spuren. Die durchschnittlichen Gewinnerwartungen des Marktes dürfen nun sinken, auch wenn viele Marktteilnehmer bereits mit einer Gewinnwarnung gerechnet hätten, erklärte der Experte. Schließlich habe sich der Autobauer auf mehreren Branchenveranstaltungen am vorsichtigsten geäußert, erklärte der Experte in einer Studie. Gleichzeitig seien die beibehaltenen Absatz- und Umsatzziele des im Dax gelisteten Konzerns ein Zeichen der Zuversicht. 

Konjunktursorgen hatten zuletzt auf den Kursen der gesamten Autobranche gelastet, VW war allerdings deutlicher unter Druck geraten. Investoren sorgen sich vor allem um den immer härteren Wettbewerb im wichtigen chinesischen Markt, der Experten zufolge Massenhersteller stärker treffen dürfte als Hersteller von Oberklassefahrzeugen. 

Die Volkswagen-Papiere fielen am Montag auf ein Tief seit April 2020. Allein im laufenden Jahr 2023 haben sie bereits 13,7 Prozent verloren.

Softwarekonzern Atoss wird nach Gewinnanastieg optimistischer 

Der Softwarespezialist Atoss hat auch im dritten Quartal weiter zugelegt. Umsatz und Gewinn erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr, teilte das Unternehmen am Montag in München mit. Aus diesem Grund zeigte sich der auf Arbeitssoftware spezialisierte Konzern zuversichtlich, seine erst im Juli erhöhte Jahresprognose leicht zu übertreffen. So soll der Umsatz nun 145 Millionen Euro erreichen, nach zuvor in Aussicht gestellten mindestens 142 Millionen. Die Marge vor Zinsen uns Steuern soll ebenfalls besser ausfallen als die prognostizierten rund 30 Prozent. 

Quartalszahlen Q3/23 Atoss im Überblick

In den ersten Minuten des Xetra-Handells sprang die Atoss-Aktie über 6 Prozent ins Plus. Derzeit liegt sie bei über 215 EUR.

Roche mit Milliarden-Zukauf für Magenmittel 

Der Pharmakonzern Roche geht auf Shoppingtour. Für mehr als sieben Milliarden US-Dollar kaufen die Basler ein experimentelles Magenmittel vom US-Biotechunternehmen Roivant. Dabei übernimmt Roche die Telavant Holdings, ein Unternehmen im Besitz von Roivant und des US-Konzerns Pfizer. Die Vereinbarung umfasst die Entwicklungs-, Herstellungs- und Vermarktungsrechte für den Wirkstoff RVT-3101 in den USA und Japan von Telavant. Wie Roche am Montag mitteilte, handelt es sich bei RVT-3101 um einen neuartigen TL1A-gerichteten Antikörper. Die vielversprechende neue Therapie wurde laut Roche für Patienten entwickelt, die an entzündlichen Darmerkrankungen leiden, einschließlich Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Das „Wall Street Journal“ (WSJ) hatte bereits Mitte Juli über einen solchen möglichen Deal berichtet. 

Im Rahmen der Vereinbarung wird Roche einen Kaufpreis von 7,1 Milliarden US-Dollar im Voraus und eine kurzfristige Meilensteinzahlung von 150 Millionen US-Dollar zahlen. Nach Abschluss der Transaktion wird Roche die vollen Rechte für die weitere Entwicklung und Herstellung von RVT-3101 und dessen Vermarktung in den USA und in Japan haben - vorausgesetzt die klinischen und regulatorischen Voraussetzungen werden erfüllt. 

Zudem hat Roche sich verpflichtet, so bald wie möglich eine weltweite Phase-III-Studie für RVT-3101 zu beginnen, um diese Therapie für Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen verfügbar zu machen. Außerhalb der USA und Japans hält Pfizer die Vermarktungsrechte. 

Telavant wurde 2022 gemeinsam von Roivant und Pfizer gegründet, um RVT-3101 in den USA und Japan zu entwickeln und zu vermarkten. Roivant besitzt 75 Prozent der ausgegebenen und ausstehenden Telavant-Aktien, Pfizer die restlichen 25 Prozent. 

Die Transaktion werde voraussichtlich im vierten Quartal 2023 oder im ersten Quartal 2024 abgeschlossen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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