Dax Tagesrückblick 07.03.2024

Dax nach EZB-Entscheid auf neuem Allzeithoch

onvista · Uhr
Quelle: Sina Ettmer Photography/Shutterstock.com

Die Aussicht auf eine rascher als erwartet sinkende Inflation in der Eurozone hat den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag angetrieben. Der Leitindex Dax erreichte am Nachmittag ein weiteres Rekordhoch. In der Spitze stieg der Dax auf 17 879,11 Punkte. Er setzte die zuletzt unterbrochene Rekordjagd damit fort und bestätigte die positive Einschätzung vom Vormittag.

Zum Handelsende stand ein Plus von 0,71 Prozent auf 17 842,85 Zähler zu Buche. Der MDax  schloss 0,03 Prozent im Plus bei 26 167,61 Punkten.

Die Inflation im Euroraum wird nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) schneller zurückgehen als noch im Dezember erwartet. Für das laufende Jahr rechnet die EZB nun mit einer Teuerungsrate von 2,3 Prozent. In ihrer im Dezember vorgelegten Prognose war die Notenbank noch von 2,7 Prozent ausgegangen.

Auch für 2025 ist die Notenbank etwas optimistischer geworden. "Insgesamt ist die Inflationsbekämpfung im Euroraum auf einem guten Weg", urteilte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank. Ähnlich sah es Ökonomin Ulrike Kastens vom Vermögensverwalter DWS: "Es gibt deutliche Fortschritte in der Inflationsbekämpfung". Chefökonom Mark Wall von der Deutschen Bank schrieb: "Die EZB nähert sich einer ersten Zinssenkung an"

Immobilienwerte gefragt

Unternehmensseitig gab dies der unter den hohen Zinsen leidenden Immobilienbranche Auftrieb. Vonovia etwa setzten sich mit plus 3,7 Prozent an die Dax-Spitze. Im MDax sprangen LEG, TAG Immobilien und Aroundtown  zwischen knapp 4 und 6,2 Prozent hoch.

Bayer-Aktie erneut unter Druck

Mit minus 3,5 Prozent waren unterdessen die Aktien von Bayer Schlusslicht im Leitindex. Sie litten darunter, dass das Analysehaus Bernstein Research seine Kaufempfehlung für die Papiere gestrichen hat, nachdem der Pharma- und Agrarchemiekonzern einer Aufspaltung vorerst eine Absage erteilt hatte.

Die Papiere von Continental gaben nach der Vorlage von Jahreszahlen und einem Ausblick auf 2024 um 1,6 Prozent nach. Börsianer bemängelten unter anderem das Jahresziel für das operative Ergebnis.

Schwach zeigten sich außerdem die Anteile von Brenntag mit minus 5,7 Prozent. Der Chemikalienhändler blickt nach einem Umsatz- und Ergebnisrückgang vorsichtig auf 2024 und geht im schlechtesten Fall von einem leichten Rückgang des operativen Ergebnisses aus.

Merck KGaA drehten nach frühen Gewinnen und zeigten sich zuletzt kaum verändert. Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern habe zwar die Erwartungen weitgehend erfüllt, doch nach dem starken Lauf der Aktie seit Jahresbeginn dürften die fehlenden Hinweise auf eine Erholung des Life-Science-Geschäfts etwas enttäuschen, urteilte die UBS.

Im MDax brachen Hugo Boss um rund 14 Prozent ein und im SDax  GFT Technologies  um etwas mehr als 7 Prozent. Beim Modehändler Boss verwiesen Analysten auf das hinter den Erwartungen zurückgebliebene Umsatz- und Ergebnisziel und die etwas weiter nach hinten verschobene Prognose für das Umsatzziel 2025. Beim IT-Dienstleister GFT kam vor allem die Prognose für das Vorsteuerergebnis nicht gut an.  (mit Material von dpa-AFX)

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