Noch 49,9 Prozent der Aktien im Besitz von Kleinaktionären

Varta-Kleinaktionäre dringen auf Entschädigung

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: MDart10/Shutterstock.com

Nach der Hauptversammlung des angeschlagenen Batteriekonzerns Varta wird eine Klage von Aktionärsschützern wahrscheinlicher. Der Grund: Im Überlebenskampf will Varta die freien Aktionärinnen und Aktionäre ohne Kompensation aus dem Unternehmen drängen. Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Marc Tüngler, wirft dem Vorstand vor, die Interessen der Kleinanleger zu ignorieren. "Die Versammlung war eine Kampfansage", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Interview mit Daniel Bauer, Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK)
Aktionärsschützer zu Varta: "Ganz ist die Hoffnung noch nicht gestorben" · Uhr · onvista
Aktionärsschützer zu Varta: "Ganz ist die Hoffnung noch nicht gestorben"

"Die Tür ist zwar noch nicht geschlossen. Wir sind im Verhandlungsstadium", sagte Tüngler. Aber der Druck auf Varta müsse steigen. Eine Auseinandersetzung vor Gericht sei daher wahrscheinlicher geworden. "Wir bereiten uns jetzt ganz konkret darauf vor. Nach dieser Hauptversammlung werden wir klarer werden müssen, was denn die Konsequenzen sind, wenn das Unternehmen den Streubesitz ohne Entschädigung rausdrücken will."

Der Varta-Vorstand informierte die Anleger auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Lage des Konzerns. Die Veranstaltung am Montag fand hinter verschlossenen Türen statt. Die DSW vertritt zusammen mit Partnern nach eigenen Angaben mehr als 3.000 freie Varta-Aktionäre. Insgesamt sind aktuell noch 49,9 Prozent der Aktien im Besitz von Kleinanlegern. Mehrheitsaktionär Michael Tojner hält 50,1 Prozent.

onvista-Podcast Zins & Zaster 04.09.2024
Lehren aus Varta: Wie erkenne ich Probleme bei Unternehmen? - mit Investigativ-Journalistin Melanie Bergermann · Uhr · onvista
Lehren aus Varta: Wie erkenne ich Probleme bei Unternehmen? - mit Investigativ-Journalistin Melanie Bergermann

Dauerkrise bei Varta

Der Batteriekonzern aus dem schwäbischen Ellwangen steckt schon länger in der Krise. Neben konjunkturellen Problemen stehen auch Managementfehler im Raum. In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 hatte Varta rund 554 Millionen Euro Umsatz gemacht. Neuere Geschäftszahlen gibt es wegen eines Hackerangriffs nicht. Der Geschäftsbericht 2023 wird Ende Oktober erwartet, Angaben zum ersten Quartal 2024 im November.

onvista Premium-Artikel

Chartzeit Eilmeldung
Fiserv – Kurstreiber zünden neues Momentumheute, 15:20 Uhr · onvista
Fiserv – Kurstreiber zünden neues Momentum
Kolumne von Stefan Riße
Noch immer lässt die Blockchain-Revolution auf sich warten21. Juni · Acatis
Noch immer lässt die Blockchain-Revolution auf sich warten

Das könnte dich auch interessieren

Investitionen
Rüstungsindustrie fordert von Nato mehr Planungssicherheitheute, 06:11 Uhr · dpa-AFX
Rüstungsindustrie fordert von Nato mehr Planungssicherheit
Autonomes Fahren
Tesla startet Robotaxi-Dienst mit Einschränkungengestern, 06:44 Uhr · dpa-AFX
Tesla startet Robotaxi-Dienst mit Einschränkungen
Sicherheits-Bedenken
US-Behörde nimmt Teslas neue Robotaxis ins Visierheute, 08:50 Uhr · Reuters
US-Behörde nimmt Teslas neue Robotaxis ins Visier
Weniger Aufträge wegen Zollkonflikt
VW-Lkw-Holding Traton erwartet schwierige Quartaleheute, 13:44 Uhr · dpa-AFX
VW-Lkw-Holding Traton erwartet schwierige Quartale
Konjunktur
Deutsche Industrie sieht schwierigeren Weg aus Rezessiongestern, 13:51 Uhr · dpa-AFX
Deutsche Industrie sieht schwierigeren Weg aus Rezession