Dax gibt leicht nach zum Start - Münchener Rück-Aktie unter Druck

Nach einer bislang erfreulichen Woche hat sich der deutsche Aktienmarkt am Freitag zur Eröffnung wenig bewegt. Der Dax sank um 0,27 Prozent auf 24.125 Punkte.
"Während die Börsianer gegenüber negativen Zoll-Nachrichten mehr und mehr abstumpfen, sind sie für positive Nachrichten äußerst empfänglich", stellte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners fest. "Die Aussicht auf ein direktes Gespräch zwischen Wladimir Putin und Donald Trump spielt an den Börsen aktuell eine wichtigere Rolle als die höheren Zölle gegen die Schweiz und Indien."
Münchener Rück größter Verlierer im Dax
Die Aktie des Münchener Rückversicherers lag mit einem Minus von über acht Prozent abgeschlagen am Tabellenende im deutschen Leitindex nach Veröffentlichung des Zahlenwerks. Bei der Vertragserneuerung mit Erstversicherern wie Allianz und Generali zum 1. Juli sanken die Preise für Rückversicherungsschutz risikobereinigt um 2,5 Prozent.
Die Munich Re verzichtete daher auf Geschäft, das Volumen ging um 3,2 Prozent zurück. Über alle bisherigen Erneuerungsrunden seit Januar verzeichnete die Munich Re damit einen bereinigten Preisrückgang um 1,2 Prozent.
Mit dem Verzicht auf Neugeschäft zeige das Unternehmen "Disziplin", merkte Analyst Philip Kett von der Bank Jefferies in einer Schnelleinschätzung an. Das Übertreffen der Konsensschätzungen durch den Rückversicherer sei derweil für den Markt keine Überraschung mehr.
Bechtle legt kräftig zu
Die Aktien von Bechtle stiegen nach Zahlen des IT-Dienstleisters auf den höchsten Stand seit März und notierten zuletzt 11,6 Prozent im Plus. Das Geschäftsvolumen kletterte im zweiten Quartal um 5,1 Prozent nach oben. Der Vorsteuergewinn sank zwar gegenüber dem von einem Einmaleffekt aufgepolsterten Vorjahresergebnis um ein Fünftel, fiel damit aber etwas besser aus als von Experten erwartet.
Jungheinrich-Aktie verliert
Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich verzeichnete wegen einer schwachen konjunkturellen Dynamik, insbesondere im europäischen Kerngeschäft, auch im zweiten Quartal eine verhaltene Entwicklung. Der Auftragseingang stieg um 4,2 Prozent, während der Umsatz stagnierte und das operative Ergebnis (Ebit) um mehr als 6 Prozent zurückging. Die Jungheinrich-Titel verloren 2,2 Prozent.
Eckert & Ziegler sacken ab
Eckert & Ziegler steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr um gut zwei Prozent und den bereinigten operativen Gewinn um rund 9 Prozent. Das Strahlen- und Medizintechnik-Unternehmen sieht sich auf Kurs zu seinen bestätigten Jahreszielen. Den Anlegern war dies offenbar nicht gut genug, denn die Aktien sackten um 6,3 Prozent ab.
RTL auf Kurs
Der Medienkonzern RTL sieht sich trotz weiter schwacher Geschäfte mit klassischer TV-Werbung und bei der Produktionstochter Fremantle auf Kurs zu den Jahreszielen. Die Anteilsscheine verteuerten sich um 1,2 Prozent. (mit Material von dpa-AFX)