Regierungskrise in Frankreich wird vom Dax aktuell noch ignoriert

Das Scheitern der französischen Regierung hat am Dienstagmorgen am deutschen Aktienmarkt bislang zumindest noch keine Spuren hinterlassen. Der Leitindex Dax trat im frühen Handel mit 23.815 Punkten quasi auf der Stelle. Schon zu Wochenbeginn hatten sich Anleger von der Aussicht auf einen Sturz der Mitte-Rechts-Regierung von Premier François Bayrou nicht bange machen lassen, die Kurse hatten zugelegt. Stütze war da die Aussicht auf schon bald sinkende Leitzinsen in den USA.
Nach dem Aus für die Regierung will Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron nun zügig einen neuen Premier ernennen. Stratege Timothy Graf vom Vermögensverwalter State Street sieht in der politischen Instabilität Frankreichs ein "ernstes lokales Problem, das jedoch wahrscheinlich keine unmittelbare existenzielle Frage für Europa darstellt". Die Eurozone befinde sich politisch in einer anderen Lage als während der Krisenjahre Anfang der 2010er Jahre und sei besser imstande, diese Herausforderungen zu meistern.
Commerzbank schwächster Dax-Wert
Mit Blick auf einzelne Aktien bestimmten Analystenkommentare den vorbörslichen Handel. So fielen Commerzbank am Dax-Ende um 1,5 Prozent, belastet von einer Abstufung auf "Neutral" durch JPMorgan. Unter den Nebenwerten stiegen Eckert & Ziegler
Die Papiere von Deutz büßten 5,5 Prozent auf 9,40 Euro ein. Der Motorenbauer hat zur Finanzierung einer Übernahme im Drohnengeschäft das Grundkapital um rund 13,9 Millionen neue Aktien aufstocken. Die Anteilsscheine wurden zu je 9,45 Euro platziert. (mit Material von dpa-AFX)



