
Teils enttäuschende Unternehmensausblicke und die in dieser Woche anstehenden Zinsentscheidungen von Notenbanken haben am Dienstag die Anleger am deutschen Aktienmarkt eher zurückgehalten. Der Dax ging bei 24.283 Punkten mit einem Minus von 0,1 Prozent nahezu unverändert aus dem Handel.
Der Rekordrally an anderen wichtigen Börsen kann der deutsche Leitindex damit erneut nicht folgen. Er bleibt auf Abstand zu seiner Bestmarke von 24.771 Punkten.
Deutsche Börse verliert nach Zahlen
Die Deutsche Börse sieht sich nach einem überraschend guten Geschäft im Sommer auf Kurs zu ihren Jahreszielen. Trotz geringerer Schwankungen an den Aktienmärkten entfiel auf die Anteilseigner im dritten Quartal ein Gewinn von 473 Millionen Euro und damit sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Dax-Konzern am Montagabend in Frankfurt mitteilte. Analysten hatten mit einem geringeren Anstieg gerechnet. Am Finanzmarkt wurden die Neuigkeiten am Dienstagnachmittag positiv aufgenommen.
Analysten waren sich zuvor uneinig gewesen, ob der Aktienkurs des Konzerns positiv oder negativ auf die Ergebnisse reagieren dürfte. Während Andrew Lowe von der US-Bank Citigroup eine positive Kursreaktion voraussagte, stellte sich Enrico Bolzoni von der US-Bank JPMorgan auf Kursverluste ein. Tatsächlich lag die Aktie zunächst wenige Minuten nach Handelsbeginn mit 227,10 Euro exakt auf Höhe des Schlusskurses vom Montag. Am Nachmittag kam dann Verkaufsdruck auf und die Aktie ging mit einem Minus von knapp zwei Prozent aus dem Handel.
Symrise größter Verlierer im Dax
Die Papiere von Symrise haben am Dienstag für eine Senkung des Ausblicks von Anlegern die Quittung bekommen. Die Aktie verlor am Dienstag über vier Prozent an Wert und lag im Leitindex Dax auf dem letzten Platz.
Chris Counihan vom Analysehaus Jefferies hatte schon am Morgen vor dem Börsenstart geschrieben, dass er die Aktien im Handel unter Druck erwarte. Er votiert weiter mit "Underperform". Die Zahlen für das dritte Quartal seien schwächer als von ihm angenommen.
Am Montag hatten die Titel des Duftstoff- und Aromenherstellers ihre Ende September eingeschlagene Erholung bereits abgebrochen und sich der 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend genähert. Diese und ebenso die 21-Tage-Linie für die kurzfristige Tendenz unterschritten sie nun am Dienstag deutlich, womit sich das Chartbild eintrübt. Von den Kursgewinnen seit Ende September sind weit mehr als die Hälfte dahin. Gerade angesichts der jüngsten Erholung seien die Prognosesenkung und die enttäuschenden Quartalszahlen ein Rückschlag, kommentierte Analyst Alex Sloane von der Bank Barclays.
Kursdebakel bei Süss Microtec
Ein Kursdebakel erlebten die Anleger von Süss Microtec mit einem Verlust von mehr als 26 Prozent. Der Halbleiterzulieferer hatte nach einem überraschend schwachen Quartal seine Margenerwartungen an das Gesamtjahr gesenkt.
Optimismus verbreitete hingegen Nordex. Der Windturbinenhersteller rechnet nach einem guten Quartal mit einem höheren Jahresgewinn als bisher angepeilt. Die Titel sprangen um fast 22 Prozent in die Höhe. (mit Material von dpa-AFX)




