Biontech: Zulassung in Großbritannien noch diese Woche? ++ AstraZeneca: Wirksamkeit des Impfstoffes bei 70 % ++ HelloFresh: Expansion in den USA ++ BVB: 4 Haaland-Buden lassen auch Aktie jubeln

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Donald Trump gibt so schnell keine Ruhe. Wenn es sein muss, dann geht es bis ganz nach oben. In diesem Fall ist das der Oberste Gerichtshof in Washington. Nachdem der noch amtierende US-Präsident am Wochenende einige Pleiten erlitten hatte, will er den Rechtsweg bis zur letzten Instanz ausschöpfen. Große Chancen werden Trump dabei aber nicht eingeräumt.

Zwei Gerichte schmetterten von ihm und seinen republikanischen Verbündeten angestrengte Klagen ab. Selbst seine Parteifreunde aus dem Bundesstaat Michigan ließen ihn abblitzen. Trump hofft nun auf den Obersten Gerichtshof und eine erneute Neuauszählung der Stimmen im Bundesstaat Georgia.

Im US-Staat Pennsylvania wollte Trump Millionen Briefwahlstimmen möglicherweise für ungültig erklären lassen. Zudem wollte er die Beglaubigung der Endergebnisse stoppen. Beides lehnte ein Bundesgericht am Samstag mit geharnischter Begründung ab: Trumps Anwälte hätten nur „bemühte rechtliche Argumente ohne Wert“ und spekulative Behauptungen ohne Beweise vorgelegt, schrieb Richter Matthew Brann in seiner Entscheidung. Die Argumente von Trumps Anwälten hätten nicht mal dafür gereicht, die Stimme „eines einzigen Wählers“ für ungültig zu erklären, schrieb der Richter. „Unser Volk, unsere Gesetze und Institutionen verlangen mehr.“

Ein republikanischer Senator aus Pennsylvania, Pat Toomey, erklärte, der Präsident habe nun alle „plausiblen“ rechtlichen Schritte ausgeschöpft, um das Ergebnis anzufechten. Auch angesichts anderer juristischer Niederlagen sei nun klar, dass sein demokratischer Herausforderer Joe Biden die Wahl gewonnen habe. Toomey schloss sich damit einer Handvoll republikanischer Senatoren an, die Trumps Niederlage bereits eingeräumt haben.

Trumps Anwälte Rudy Giuliani und Jenna Ellis erklärten allerdings, die Ablehnung der Klage in Pennsylvania werde es ihnen ermöglichen, schneller das Oberste Gericht in Washington anzurufen. Von den neun Richtern dort gelten sechs als konservativ, drei von ihnen hat Trump ernannt. Experten halten es aber für sehr unwahrscheinlich, dass Trumps Anwälte mit ihren weitreichenden und kaum begründeten Klagen dort Erfolg haben.

Biontech: Geht jetzt alles ganz schnell?

Der Corona-Impfstoff des Mainzer Biotechunternehmens BioNTech und des US-Pharmakonzerns Pfizer könnte einem Medienbericht zufolge bereits in den kommenden Tagen eine Zulassung in Großbritannien erhalten.

Die britischen Aufsichtsbehörden seien kurz davor, mit einer offiziellen Bewertung des Mittels zu beginnen, berichtete der „Telegraph“ am Sonntag unter Berufung auf Regierungskreise. Der Nationale Gesundheitsdienst NHS sei angewiesen worden, sich für eine Verabreichung ab dem 1. Dezember bereitzuhalten. Das Gesundheitsministerium in London äußerte sich nicht dazu, ab wann mit ersten Impfungen begonnen werden könne.

Am Freitag hatten die beiden Unternehmen bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragt. Die FDA will am 10. Dezember darüber beraten, ob sie grünes Licht für den Impfstoff gibt.

HelloFresh: 277 Million für Milliarden-Geschäft

HelloFresh treibt seine Expansion in den USA mit dem Erwerb des Fertiggerichte-Anbieters Factor75 voran. Ziel sei es, durch den Zukauf den Absatzmarkt zu erweitern, teilte der in Berlin ansässige Lebensmittel-Lieferant am Montag mit, der in den USA bereits Nummer eins ist. HelloFresh legt bis zu 277 Millionen Dollar für das 2013 gegründete Unternehmen auf den Tisch, dass nach eigenen Angaben mehr Fertigmahlzeiten für Backofen oder Mikrowelle herstellt als jede andere Firma in den USA. Es handele sich um eine „aufstrebende Kategorie, von der wir glauben, dass sie im Laufe der kommenden Jahre“ zu einem Milliarden-Geschäft heranwachse, sagte US-Chef Uwe Voss. In diesem Jahr werde Factor mit Hauptsitz in Illinois etwa 100 Millionen Dollar umsetzen.

Vom Kaufpreis sind rund 100 Millionen Dollar erfolgsabhängig. Mit dem Vollzug der Transaktion werde innerhalb der nächsten Monate gerechnet, teilte HelloFresh mit. Firmenchef Dominik Richter hatte bereits angekündigt, den Verkauf von Fertiggerichten ins Visier zu nehmen. Der Anbieter von Lebensmitteln in „Kochboxen“, die mit Rezepten und abgemessenen Zutaten direkt an die Haustür geliefert werden, profitiert von der Corona-Pandemie mit ihren Ausgangsbeschränkungen und dem Trend zum Home-Office. Im dritten Quartal kletterte der Umsatz um 120 Prozent. Inzwischen kommt HelloFresh auf fünf Millionen Kunden in 14 Ländern.

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Kurz & knapp:

BVB: Erling Haaland schießt Borussia Dortmund nicht nur näher an die Bayern heran, er schießt auch mit 4 Toren die Aktie in die Höhe. Das Papier macht heute schon vorbörslich einen guten Sprung in die Höhe. Dafür gibt es gleich drei gute Gründe. Die Meisterschaftshoffnung keimt wieder auf, Haalands Marktwert steigt weiter und nach der Winterpause könnten sich die Stadien wieder Stück für Stück füllen.

Prosus: Die niederländische Internet-Beteiligungsgesellschaft Prosus hat dank operativer Fortschritte der eigenen Geschäfte und Kursgewinnen bei den Finanzinvestments deutlich mehr verdient. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres stieg der Gewinn um rund ein Fünftel auf etwas mehr als drei Milliarden Dollar (2,5 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Montag in Amsterdam mitteilte. Zudem gab Prosus Details des Ende Oktober angekündigten Aktienrückkaufs über fünf Milliarden Dollar bekannt. Demnach sollen 1,4 Milliarden Dollar in den Kauf eigener Aktien sowie 3,6 Milliarden Dollar in den Erwerb von Anteilen der südafrikanischen Muttergesellschaft Naspers gesteckt werden.

CompuGroup: Eine 100%-ige Tochtergesellschaft der CompuGroup Medical SE übernimmt 100 % der eMDs, Inc. mit Sitz in Austin, TX/USA. Die US-Tochter  hat heute einen Vertrag mit der MDeverywhere Midco, Inc., USA, der alleinigen mittelbaren Anteilsinhaberin der eMDs, Inc., USA (zusammen „eMDs“) über den Erwerb von 100 % der Anteile an der eMDs abgeschlossen. Die Transaktion ist als Verschmelzung nach US-amerikanischem Recht (sog. Reverse Triangular Merger) ausgestaltet. Das Hauptprodukt von eMDs sind Arztinformationssysteme und Outsourcing-Dienstleistungen für die Abrechnung von medizinischen Leistungen. Damit stärkt die US-Tochter der CompuGroup Medical ihre Position erheblich und wird nach der Akquisition zur Nummer 4 im Markt der Arztinformationssysteme in den USA. Die an die derzeitigen Anteilseigner der eMDs zu zahlende Gegenleistung basiert auf einem Unternehmenswert in Höhe von USD 240 Mio. (entspricht umgerechnet rund EUR 203 Mio.), welcher insbesondere um den Bestand von Barmitteln, Finanzverbindlichkeiten und des Net Working Capitals im Vergleich zu einem Referenzwert zum Vollzugstag angepasst wird.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Homepage Biontech

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