REITs, ETFs, Dividenden: Diese Möglichkeiten existieren noch, um ein maximales passives Einkommen zu erhalten!

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Dass REITs, Dividendenaktien und ETFs grundsätzlich eine bequeme Möglichkeit sein können, passive Einkünfte zu erzielen, sollte Einkommensinvestoren bewusst sein. Durch eine gewisse Spezialisierung auf regelmäßige Ausschüttungen können Investoren hier langfristig eine zweite Einkommensbasis errichten, die durchaus geeignet ist, um das Erwerbseinkommen zu kompensieren und für das Rentenalter vorzusorgen.

Ein Unterfangen, das in diesen Tagen allerdings nicht ganz einfach ist. Viele Indizes und Börsenbarometer befinden sich schließlich in der Nähe ihrer jeweiligen Rekordhochs und es waren vornehmlich die defensiven, sicheren Aktien, die in den volatilen Zeiten des Handelskonfliktes profitieren konnten.

Aber welche Möglichkeiten existieren heute, in der Nähe der Höchststände noch, um ein möglichst maximales Dividendeneinkommen zu generieren? Eine spannende Frage, der wir uns im Folgenden mal etwas genauer widmen wollen.

REITs: Etwas mehr Risiko, etwas mehr Trouble

Wer an Dividende denkt, dem kommen häufig auch sogenannte Real Estate Investment Trusts in den Sinn. Hinter diesen eigentümlichen Aktien verbergen sich häufig starke Dividendenaktien aus dem Immobilienbereich, die für Beständigkeit und zuverlässige Ausschüttungen stehen. Jedoch in vielen Fällen inzwischen ihren Preis haben.

Die Zeit, in der man eine Aktie von Realty Income noch mit einer Dividendenrendite von über 5 % bei monatlichen Auszahlungen und einer fast 50-jährigen Historie an beständigen Ausschüttungen ergattern konnte, sind schließlich vorbei. Heute gibt es hier lediglich knapp 3,5 % Dividendenrendite, was zwar grundsätzlich in Anbetracht der Zuverlässigkeit noch immer attraktiv sein kann. Allerdings weit entfernt von günstig ist bzw. von maximalen passiven Einkünften.

Wer im REIT-Universum daher eine höhere Dividendenrendite und ein maximales passives Einkommen ergattern möchte, der wird hier unweigerlich mehr ins Risiko gehen müssen. Kandidaten wie Service Properties beispielsweise, die mit ihrem Hotel- und Travel-Center-Fokus eine zyklischere Ausrichtung haben, oder Tanger Factory Outlet Centers, die mit dem aufkommenden E-Commerce als Betreiber von Outletcentern zu kämpfen haben, sind die REITs, die noch hohe Dividendenrenditen versprechen. Teilweise sogar mit Renditen jenseits der 10 %.

Diese Namen stehen zwar einerseits für ein höheres Risiko, können andererseits jedoch ebenfalls mit starken, zuverlässigen und vor allem nachhaltigen Dividenden glänzen. Tanger Factory Outlet Centers ist ein Dividendenaristokrat und kommt gemessen an der 2020er-Prognose lediglich auf ein Ausschüttungsverhältnis von knapp über 60 %. Das kann durchaus ein maximaler Einkommensmix sein, den man etwas weiter in den Fokus rücken kann, wenngleich der operative Alltag hier etwas schwieriger ist.

Dividendenaktien: Defensive Klasse vernachlässigbar

Wer hingegen generell auf defensive Dividendenaktien setzen möchte, der wird auch hier in Anbetracht der hohen Bewertungen zu einem Kompromiss bereit sein müssen. Viele der Nestlés dieser Welt kommen nach einer beeindruckenden Kursperformance im vergangenen Jahr schließlich lediglich auf magere Ausschüttungsrenditen. Wer maximale Dividenden haben möchte, der wird sich auch hier umsehen müssen.

Etwas mehr Risiko, beispielsweise im Kontext eines zyklischeren Geschäftsmodells, wird man dabei schon eingehen müssen. Royal Dutch Shell beispielsweise kämpft in diesen Tagen mit dem Ölpreis und einer eher mauen operativen Entwicklung. Nichtsdestoweniger zahlt dieser britisch-niederländische Öl- und Erdgaskonzern seit nunmehr 75 Jahren eine stets konstante Zahlung aus, was grundsätzlich ein Indikator für weitere Zuverlässigkeit sein könnte. Nur eben nicht ganz so wenig volatil wie andere Segmente.

Auch andere, ähnliche und vor allem zyklischere Aktien können solche Renditen abwerfen. Gazprom beispielsweise, um einen weiteren Vertreter aus dem Erdgasbereich zu benennen, dürfte trotz operativer Einbrüche sogar noch vor weiterem Dividendenwachstum stehen. Das könnte mittelfristig sogar zu zweistelligen Dividendenrenditen führen, da hier gemäß der beschlossenen Dividendenpolitik das Ausschüttungsverhältnis von zuvor 25 % auf künftig 50 % angehoben werden soll.

Starke, passive Einkünfte und sogar eine gewisse Zuverlässigkeit sind im Kontext normaler Dividendenaktien ebenfalls noch möglich, wobei man das Wörtchen defensiv bei einer gewissen Höhe in Anbetracht der aktuellen Indexstände wohl streichen muss.

ETFs: Vorsicht walten lassen!

Wer hingegen als passiver Investor ein möglichst maximales Dividendeneinkommen bei den aktuellen Indexständen generieren möchte, der sollte etwas Vorsicht walten lassen. Grundsätzlich gilt hier schließlich, dass viele Märkte inzwischen hoch bewertet sind und auf marktbreiter Basis häufig keine hohen Renditen mehr möglich sein. Eine Ausnahme könnte der FTSE 100 sein, der auch als ETF noch immer eine Dividendenrendite jenseits der 4-%-Marke mitbringt. Wobei auch hier viele zyklische Aktien vertreten sind, Royal Dutch Shell zum Beispiel gehört zu den größeren Positionen.

Wer jenseits der 4-%-Marke sucht, der wird Kompromisse eingehen müssen. Häufig sind das Spezialisierungen auf Aktien mit einer hohen Dividendenrendite aus einem jeweiligen Index, wobei man als Investor stets kritisch hinterfragen sollte, ob es nicht gute Gründe gibt, weshalb ein solcher Mix dem breiten Markt dividendentechnisch hinterherhinkt. Der Euro Stoxx Select Dividende 30 Index beispielsweise besitzt eine starke, zyklische Ausprägung, wobei sich manche Aktie bei nachlassender Konjunktur womöglich als Dividendenfalle erweisen könnte. Nachhaltige Dividenden scheinen hier jedenfalls nicht unbedingt die Regel.

Zudem existieren noch einige Sonderfälle, wie beispielsweise der GlobalX Superdividend ETF. Ein grundsätzlich ebenfalls interessanter ETF, der jedoch viele Aktien enthält, die man als Investor nicht kennt, was hier das Risiko erhöht und eine Dividendenfalle werden könnte. Auch hier gilt es daher mit gesunder Vorsicht den Chancen und Risiken solcher Spezialfälle zu begegnen.

Grundsätzlich scheint es gerade als ETF-Investor in diesen Tagen schwieriger zu werden, hohe Dividendenrenditen zu erhalten. Mit Ausnahme des FTSE 100 sind die meisten hohen Ausschütter zyklische Spezialisierungen oder eben Wundertüten mit mehr Risiko als nachhaltigen Dividenden.

Es gibt noch Möglichkeiten … und schlechte Kompromisse

Derzeit scheint es schwieriger zu werden, starke, hohe und zugleich zuverlässige Dividendenrenditen und ein maximales Einkommen aus solchen Aktien zu erhalten. Im Bereich der REITs und der Dividendenaktien scheint das jedoch durch gezieltes Stock-Picking möglich zu sein, wobei die Wörtchen defensiv bei diesen Möglichkeiten nicht mehr auftauchen werden.

Bei ETF gilt es hingegen, mehr Vorsicht walten zu lassen. Hier stimmen häufig auf breiter Basis die jeweiligen Zusammensetzungen nicht, das könnte eine Dividendenfalle sein. Oder eben ein schlechter Kompromiss, der nicht hält, was er vermeintlich verspricht. Wobei Kompromiss generell in diesen Tagen ein Wort ist, das man als Dividendenjäger auf der Suche nach möglichst maximalen Einkünften berücksichtigen sollte.

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Vincent besitzt Aktien von Realty Income, Royal Dutch Shell, Service Properties und Tanger Factory Outlet Centers. The Motley Fool empfiehlt Nestlé.

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Foto: Getty Images

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