DKB: Ein Einsteiger-Depot für Fortgeschrittene

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Wenn du den Namen Deutsche Kreditbank (DKB) hörst, denkst du wahrscheinlich an das kostenlose Girokonto für Menschen unter 28 Jahren oder den Mindestgeldeingang von 700 Euro. Die Direktbank ist vor allem für unkompliziertes und digitales Banking bekannt und hat derzeit etwa 5,6 Millionen Kunden. Während die Konkurrenz teilweise an den Gebühren schraubt, scheint sich die DKB gut zu behaupten.

Als Girokunde der DKB steht dir mit dem ebenfalls kostenlosen Depot der Weg zu den Kapitalmärkten offen. Dieses ist ausschließlich Nutzern des Girokontos vorbehalten. Das Angebot ist lange etabliert: Bereits seit der Jahrtausendwende können Privatanleger bei der DKB an den Kapitalmärkten investieren. Die DKB gehörte damals mit comdirect zu den Protagonisten des Online-Banking. Sie waren das, was die Neo-Broker heute sind. Aber kann die DKB mit den neuen Anbietern noch mithalten?

Zu wem gehört die DKB?

Die DKB wurde als erste private Bank der DDR unter anderem vom letzten Vizepräsidenten der Staatsbank der DDR gegründet und war anschließend im Besitz der Treuhandanstalt. Nach deren Auflösung ging die DKB kurzzeitig in den Besitz des Bundes-Finanzministeriums über, bevor das Kreditinstitut 1995 von der Bayerischen Landesbank (BayernLB) übernommen wurde. Bis heute hat die DKB ihren Sitz in Berlin.

Für welche Wertpapiere kann ich bei der DKB einen Sparplan abschließen?

Du kannst derzeit aus mehr als 3.000 ETFs, 20.000 Aktien und mehr als 60.000 Fonds wählen. Für Sparpläne werden normalerweise pauschal 1,50 Euro an Ordergebühren pro Ausführung fällig.

Mit einer Gebühr von 2,50 Euro ist die Ausführung von den über 1.300 Sparplänen auf Namensaktien etwas teurer. Dabei kannst du Sparpläne einmal im Monat, quartalsweise, halbjährlich sowie jährlich ausführen lassen. Ab 25 Euro Anlagesumme bist du dabei.

Durch eine Rabatt-Aktion sind die Sparplan-Ausführungen für 450 ETFs von Amundi, Xtrackers und SPDR bis Ende des Jahres kostenlos. Darunter sind zahlreiche ETF-Varianten auf den MSCI World und den S&P 500 sowie ETFs auf Staatsanleihen. Ebenfalls kostenlos sind einmalige Käufe von ETFs, wenn die Order größer ist als 500 Euro.

Was kostet eine Order bei der DKB?

Für eine Einmalorder zahlst du eine Gebühr von zehn Euro bis zu einer Anlagesumme von 5.000 Euro. Zwischen 5.000 und 20.000 Euro fallen für dich 15 Euro und darüber 30 Euro pro Order an. Dazu wird ein Ausführungsentgelt bei bestimmten Handelsplätzen im Inland wie Gettex, Quotrix und Tradegate fällig.

Bei deutschen Handelsplätzen wie Xetra und anderen Landesbörsen kostet diese 2,50 Euro. Teurer wird es bei Handelsplätzen im Ausland mit einer Ausführungsgebühr von 20 Euro. Anleger sollten also darauf achten, über welchen Handelsplatz ihre Order ausgeführt wird.

Wie gut ist die App von DKB?

Das Depot ist in der Online-Banking-App integriert. Sie ist mit 4,6 von fünf Sternen im App Store und 4,4 von fünf Sternen im Google Play Store von insgesamt über 300.000 Nutzern überwiegend gut bewertet.

Die App hat in der neuesten Version ein sehr reduziertes Design. Jedoch beschweren sich viele Nutzer darüber, dass sie trotzdem unübersichtlich ist – Funktionen seien schwer zu finden. Die alte Version habe zwar kein modernes Erscheinungsbild gehabt, sei aber einfacher zu bedienen gewesen.

Gleichzeitig fehlen einige Funktionen wie eine Watchlist, in der du Aktien und ETFs fixieren und ihre Entwicklung länger beobachten kannst, oder Analysen und Statistiken, die etwa die Gewichtung der Werte oder von Regionen und Branchen im Depot anzeigen und die viele andere Anbieter bereits integriert haben.

Zudem hagelt es Beschwerden über Störungen der App. So konnte sie in der Vergangenheit mehrmals für längere Zeit nicht geöffnet werden. Ebenfalls schwach wird der Support für die App bewertet: Eine Hotline gibt es anscheinend nur für Notfälle und Hilfegesuche werden über ein Kontaktformular bearbeitet.

Fazit zu DKB als Broker

Das Depot der DKB richtet sich ausschließlich an Girokonto-Kunden und ist für diese ein kostenloses Zusatzprodukt. Aktuell kannst du mehr als 450 ETFs kostenlos besparen und hast damit eine gute Auswahl. Das Depot der DKB ist vor allem dann für dich geeignet, wenn du keine Lust hast, dich bei einem Broker anzumelden und Girokonto und Depot bequem in einer App bedienen willst.

Zudem bieten die kostenlosen Sparpläne in regelmäßigen Aktionen eine gute Möglichkeit, mit dem passiven Investieren anzufangen. Wenn es jedoch um Spezialfunktionen wie Ordertypen geht, hat die DKB mehr Funktionen als andere. Wenn du andere Sonderfunktionen wie Analysetools oder einen guten Kundensupport willst, wirst du hier enttäuscht. Zudem könnten Ordergebühren für Sparpläne nach den Aktionszeiträumen wieder steigen. 

Abgesehen von den Sonderkonditionen bei Aktionen sind die Ordergebühren, die du bei Sparplänen oder Einmalkäufen zahlst, verglichen mit den Konditionen von Neobrokern relativ hoch. Im Vergleich mit anderen Direktbanken sind die Ordergebühren für Einmalkäufe jedoch wieder günstig, da sie pauschal und nicht anteilig berechnet werden.

Das DKB-Depot scheint sich weder klar an Anfänger noch an Fortgeschrittene zu richten. Auf der einen Seite ist die Gebührenstruktur unklar und wirkt vor allem durch ständige Sonderkonditionen bei Sparplänen auf ETFs nicht verlässlich. Zum anderen gibt es Eigenschaften, die auf ein Angebot für echte Trader hindeuten: So ist die Gesamtauswahl an Aktien, Fonds, ETFs und anderen Anlageprodukten sehr groß und die Möglichkeiten für Ordertypen speziell.