Dax: Verluste nach letzter Rekordjagd ++ Wirtschaft: Arbeitslosenzahlen sinken weiter kräftig ++ Fraport: Abstufung setzt Aktie unter Druck

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Nach den klaren Vortagesgewinnen ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch unter Druck geraten. Der Dax notierte im frühen Handel 0,7 Prozent tiefer bei 15.571 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte sank um mehr als 1 Prozent auf 34.003 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone büßte rund 0,8 Prozent ein.

Am Dienstag hatte der Dax einen Angriff auf das Rekordhoch von Mitte Juni bei 15.802 Zählern unternommen, war aber knapp gescheitert. Dennoch verbuchte der deutsche Leitindex einen Gewinn von knapp 0,9 Prozent. Für den Monat Juni deutet sich damit ein Dax-Plus von rund 1,8 Prozent an. Zum Ende des ersten Börsenhalbjahres fällt die Bilanz mit plus 14 Prozent noch weitaus besser aus.

„Man muss sicherlich kein Prophet sein, um für das zweite Halbjahr eine schwächere Entwicklung in Aussicht zu stellen“, mahnte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Vieles werde nun davon abhängen, wie die anstehenden Berichte der Unternehmen zum zweiten Quartal ausfielen.

Zahl der Arbeitslosen sinkt um 73.000 – Ausbildungsmarkt angespannt

Auf dem Weg aus der Corona-Pandemie ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland so stark gesunken wie seit zehn Jahren nicht mehr in einem Juni. Im Vergleich zum Mai sank die Zahl der Menschen ohne Job deutlich um 73 000 auf 2,614 Millionen, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mit. Das sind 239 000 Arbeitslose weniger als im Juni 2020. Die Arbeitslosenquote sank bundesweit im Vergleich zum Mai um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich sogar ein Minus von 0,5 Punkten.

„Die umfassende Besserung auf dem Arbeitsmarkt setzt sich im Juni fort“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Detlef Scheele. „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind weiter kräftig gesunken.“ Die Unternehmen reduzierten weiter die Kurzarbeit und suchten wieder verstärkt nach Personal. Für die Monatsstatistik hat die Bundesagentur Daten bis zum 14. Juni berücksichtigt.

Bei der Kurzarbeit habe sich ein spürbarer Rückgang ergeben, hieß es von der Bundesagentur. In der Zeit vom 1. bis 24. Juni habe es lediglich noch neue Anzeigen für 59 000 Personen gegeben. Meist wird für weniger Personen Kurzarbeit tatsächlich in Anspruch genommen als angezeigt. Daten für die tatsächlich realisierte Kurzarbeit liegen der Bundesagentur nur bis zum April vor. In diesem Monat wurde Hochrechnungen zufolge für 2,34 Millionen Menschen Kurzarbeitergeld gezahlt. In der Spitze waren es im April 2020 fast sechs Millionen.

Zum Start des Ausbildungsjahren ist die Situation auf dem Lehrstellenmarkt angespannt. Von Oktober 2020 bis Juni 2021 hätten sich 385 000 junge Leute und damit 32 000 weniger als ein Jahr zuvor auf einen Ausbildungsplatz beworben – bei einem in etwa gleichem Aufkommen von Schulabgängern. 158 000 Bewerber seien im Juni noch unversorgt gewesen. Die Betriebe hatten bis dato 468 000 Lehrstellen gemeldet, 15 000 weniger als im Jahr zuvor. Davon waren 216 000 im Juni noch unbesetzt.

VW drohen Bußgelder in Milliardenhöhe

Die Aktien von Volkswagen reagierten mit einem Kursabschlag von 1,8 Prozent auf eine US-Gerichtsentscheidung zum Diesel-Skandal. Das Oberste Gericht von Ohio entschied, dass der Bundesstaat Sanktionen wegen systematischer Abgasmanipulation gegen den Autobauer verfolgen kann, die über die bereits auf US-Bundesebene vereinbarten Strafen hinausgehen. Den Wolfsburgern könnten erneut milliardenschwere Bußgelder drohen.

VW: Wird Wolfsburg vom „Dieselgate-Skandal“ erneut eingeholt? – Zusätzliche Bußgelder von „mehr als einer Billion Dollar“?

Nordex mit leichten Gewinnmitnahmen

Die Papiere von Nordex büßten trotz eines weiteren Auftrags aus Brasilien 1,9 Prozent ein. Allerdings waren sie in den letzten vier Handelstagen um fast 15 Prozent nach oben geschnellt. Der Hersteller von Windturbinen meldete am Morgen einen Auftrag über fast 400 Megawatt aus Brasilien. Erst vor einer Woche hatte das Unternehmen einen Auftrag aus dem Land mit einem Volumen von 314 Megawatt verkündet.

Nordex: Nächster Auftrag aus Brasilien – die Auftragsbücher bleiben prall gefüllt

Fraport abgestuft

Die Fraport-Papiere fielen um 2,6 Prozent. Nach dem guten Lauf in den vergangenen zwölf Monaten seien die Aktien europäischer Flughafenbetreiber nicht mehr so vielversprechend, schrieb Analyst William Fitzalan Howard von der Privatbank Berenberg und stufte Fraport von „Kaufen“ auf „Halten“ ab.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: anathomy / Shutterstock.com

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