Telekom: 51 Prozent der Funkturmsparte bringen mehr als 10 Milliarden Euro - der Aktie bringt es nichts

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Quelle: nitpicker/Shutterstock.com

Die Spatzen haben es schon von den Dächern gepfiffen, dass diese Woche wohl eine Entscheidung für den Teilverkauf der Funktürme kommt.  Heute kommt die Nachricht, die der Telekom etwas mehr als 10 Milliarden Euro in die Kasse spült. Den Markt lässt das heute allerdings kalt. Die Aktie liegt fast 1 Prozent im Minus. 

Die Deutsche Telekom verkauft die Mehrheit an ihrem Funkturmgeschäft an ein nordamerikanisches Investorenduo. Ein Anteil von 51 Prozent soll an den kanadischen Finanzinvestor Brookfield und den US-amerikanischen Infrastrukturinvestor Digital Bridge gehen, wie das im Dax notierte Unternehmen am Donnerstag in Bonn mitteilte. Die restlichen 49 Prozent will der Konzern weiter halten. Sofern die Behörden grünes Licht geben, soll die Transaktion noch bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Der Unternehmenswert von GD Towers bezifferte die Deutsche Telekom auf 17,5 Milliarden Euro ohne Schulden und Barmittel. Den geschätzten Barmittelzufluss in Höhe von 10,7 Milliarden Euro will Konzernchef Tim Höttges nutzen, um den Schuldenberg ein Stück weit abbauen und sich noch schneller die Mehrheit an der Tochter T-Mobile US zu sichern.

Zuvor hatten Anleger spekuliert, wie ein potenzieller Funkturm-Deal aussehen könnte und an wen diese gehen könnten. Dabei sollen eine ganze Reihe an Unternehmen ihr Interesse bekundet haben: Neben einem Zusammenschluss der Finanzinvestoren KKR, GIP und Stonepeak hatte auch Cellnex ihren Hut in den Ring geworfen. Dabei galten die Spanier lange Zeit als Favorit, unter anderem wegen ihrer Marktführerschaft in Europa und den bereits vorhandenen Zusammenarbeiten mit der Deutschen Telekom.

Auch Vodafones aus dem Konzern gelöste Funkturmsparte Vantage Towers soll sich interessiert gezeigt haben. Die Briten hatten sich wie auch Telefonica Deutschland bereits deutlich früher von ihren Funktürmen getrennt.

Aktie eine sehr gute Halteposition

Die Papiere der Telekom sind im diesem Jahr im Dax ein echter Fels in der Brandung. Seit Anfang Januar hat der Kurs um fast 17 Prozent zugelegt. Lediglich Bayer kann eine leicht bessere Performance 2022 vorweisen. Stück für Stück robbt sich der Kurs an die Marke von 20 Euro ran. Wir gehen davon aus, dass die Aktie diese Marke in den kommende 12 bis 18 Monaten locker knackt und sich dann mindestens Richtung 22 Euro auf den Weg macht. Aus diesem Grund gibt es für uns aktuell keinen Grund, warum sich Anleger von dem Papier trennen sollten. 

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