Trotz starker Zahlen: Netflix muss aufpassen, jetzt nicht einen elementaren Fehler zu machen

The Motley Fool · Uhr

Ja, Netflix (WKN: 552484) hat wirklich solide Zahlen präsentiert. Der Umsatz kletterte leicht, es hat rund 2,4 Mio. neue Abonnenten netto gegeben. Auch das Nettoergebnis ist solide mit einem starken freien Cashflow. Das war eine Menge dessen, was die Investoren sehen wollten.

Die Euphorie ist berechtigt, weiterhin gilt, dass der Streaming-Pionier eine starke Ausgangslage und ein solides Ökosystem besitzt. Trotzdem sollten Foolishe Investoren darauf aufpassen, dass der US-Konzern nicht einen elementaren Fehler begeht. Ich jedenfalls habe etwas beobachtet, das ich sehr genau im Auge behalte.

Netflix: Besser nicht diesen Fehler machen!

Das Management von Netflix hat natürlich Anlass, die eigenen Quartalszahlen zu feiern. Was ich jedoch ebenfalls sehe, ist, dass man sich auch sehr auf die Konkurrenz stürzt und daran messen möchte. Wer sich das operative Update angesehen hat, der dürfte das ebenfalls gesehen haben.

So referiert der Streaming-Konzern sehr direkt in den einleitenden Worten darauf, wo man selbst besser ist. Disney+ und Amazon Prime Video stehen dabei als Vergleichswerte im Vordergrund. So hätte man in den USA zum Beispiel einen Anteil am Videokonsum von 8,2 % und verfüge deshalb über einen mehr als doppelt so hohen Anteil. In den USA läge der Anteil wiederum bei 7,6 %, was immerhin noch das 1,4-Fache von Disney+ und auch hier mehr als das Doppelte dessen von Prime Video wäre.

Außerdem würden, so das Management von Netflix, die Konkurrenten sehr stark in das Streaming investieren müssen. Es sei schwierig, ein funktionierendes Streaming-Unternehmen aufzubauen. Man selbst sei inzwischen profitabel mit einem freien Cashflow, was die anderen Konzerne nach Einschätzung des Managements nicht wären.

Der mögliche Fehler von Netflix ist für mich: Eine zu starke Konzentration auf Konkurrenten. Generell sollte sich der US-Konzern auf sich selbst konzentrieren: Auf die eigene Stärke, die eigenen Inhalte, das eigene Ökosystem. Ist man hier erfolgreich und sieht sich in der idealen Wettbewerbsposition, so braucht es langfristig eigentlich keine Vergleiche. Der Erfolg müsste dann von alleine kommen.

Fokus!

Netflix ist gut beraten, Fokus auf die eigene Growth-Story zu legen. Das, was Walt Disney im Vergleich dazu besser gemacht hat, ist, ein gigantisches Ökosystem binnen weniger Jahre aufzubauen. Darauf ritt das Management bislang jedoch nicht rum, sondern man konzentrierte sich darauf, eigene, starke Inhalte als Überzeugungshilfe zu kreieren.

Es ist natürlich relevant, nach links und rechts im eigenen Markt zu schauen. Aber es ist ein wenig merkwürdig, wie sehr Netflix diesen Vergleich anstrebt, um die eigene Stärke unter Beweis zu stellen. Konzentration auf das eigene Wachstum ist mir, ehrlich gesagt, lieber.

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Vincent besitzt Aktien von Netflix und Walt Disney. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Netflix und Walt Disney und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2024 $145 Call auf Walt Disney und Short January 2024 $155 Call auf Walt Disney.

Motley Fool Deutschland 2022

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