Dax legt trotz Ifo-Enttäuschung etwas zu
Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Montag von seiner freundlichen Seite gezeigt. Anleger ließen sich von einem leicht enttäuschenden Ifo-Geschäftsklima nicht beirren. Der Handel verlief allerdings in sehr ruhigen Bahnen, womit sich die Feiertage in Großbritannien und den USA bemerkbar machten. Neben der Präsenz internationaler Anleger mangelte es auch an Impulsen, die gerne aus New York kommen.
Der wenig bewegt gestartete Dax konnte sich am Nachmittag mit 0,24 Prozent im Plus absetzen, indem er auf 18 738,90 Punkte stieg. Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten gewann ein halbes Prozent auf 27 255,87 Punkte. Für das Eurozonen-Barometer EuroStoxx ging es um 0,16 Prozent nach oben.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Mai nach drei Anstiegen in Folge überraschend nicht mehr verbessert. "Demnach wachsen die Konjunkturbäume - zumindest derzeit - noch nicht in den Himmel", sagte Chefvolkswirt Christian Lips von der NordLB. Allerdings will er einen einzelnen Wert auch nicht überbewerten, denn die Zeichen für eine allmähliche Stabilisierung der Konjunktur blieben klar in der Mehrzahl. Diese Auffassung scheine auch an den Finanzmärkten zu überwiegen, sagte er mit Blick auf den leicht im Plus bleibenden Dax.
Laut Lips mahnt die eingetrübte Geschäftslage vor überschäumendem Optimismus. Andererseits gebe es konjunkturseitig kein ernstzunehmendes Hindernis für eine erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank im Juni. Unsicherheit über den weiteren geldpolitischen Kurs der Notenbanken hatte zuletzt die Rekordrally im Dax ausgebremst, nachdem der Leitindex Mitte Mai mit 18 892 Punkten einen Höchststand erreicht hatte.
Unternehmensseitig war es sehr ruhig. Autowerte wurden im Tagesverlauf zu einer größeren Stütze für den Dax. Die 3,6 Prozent höheren Aktien der Porsche AG setzten sich an die Index-Spitze. Sie erholten sich vom am Freitag erreichten Tief seit Mitte März. Auch für die Volkswagen -Papiere ging es deutlich um 2,2 Prozent nach oben. Mercedes und BMW folgten mit bis zu einem Prozent höheren Kursen mit etwas Abstand.
Im MDax war mit Wacker Chemie eine Aktie gefragt, die 2024 bislang eher einen schweren Stand hatte. Erst am Freitag war ein Tief seit Februar markiert worden. Trotz der Erholung um 4,7 Prozent am Montag bleibt die Jahresbilanz des Spezialchemiekonzerns mit minus sieben Prozent tiefrot.
Bei Ionos aus dem Nebenwerteindex SDax ging es in die andere Richtung, hier nahm die Investmentbank Morgan Stanley der Kursrally den Wind aus den Segeln. Die Papiere des Webhosters fielen um fast fünf Prozent, nachdem Analyst George Webb seine positive Empfehlung aufgegeben hatte. Chancen und Risiken hält er inzwischen für recht ausgeglichen.
Auch am Devisenmarkt ging es relativ ruhig zu. Der Euro notierte am Mittag bei 1,0849 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0840 Dollar festgelegt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,64 Prozent am Freitag auf 2,66 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 123,74 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,21 Prozent auf 130,37 Zähler./tih/jha/
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---