Spaniens Sanchez in Peking um Entspannung im Handelsstreit EU/China bemüht
Peking (Reuters) - Vor dem Hintergrund des Handelsstreits zwischen der EU und China haben Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez und der chinesische Präsident Xi Jinping ihre Bereitschaft zu einer Entspannung erklärt.
Er hoffe, dass Spanien eine "konstruktive Rolle" bei der Weiterentwicklung der Beziehungen zwischen China und der EU spielen könne, hieß es in einer Erklärung, die nach dem Treffen am Montag von Xis Büro verbreitet wurde. Sánchez erwiderte demnach, sein Land strebe ein konstruktives Vorgehen an mit dem Ziel von engeren, umfangreicheren und ausgewogeneren Beziehungen. Er hoffe, ein Handelskrieg könne vermieden werden.
Ein Insider mit direktem Zugang zu dem Gespräch erklärte, das Treffen sei "extrem gut" verlaufen. Beide Seiten hätten ihre Positionen verteidigt, sich jedoch auch um eine Übereinkunft bemüht. Den offiziellen Angaben zufolge wurden auch Themen wie Künstliche Intelligenz (KI), Energie und Hochtechnologien angesprochen. Sánchez sollte am Dienstag Vertreter des Autoherstellers SAIC Motor treffen.
Die EU prüft Strafzölle für E-Auto-Importe aus China, endgültig wird darüber Ende Oktober entschieden. Die EU-Kommission argumentiert, die Produktion in China werde stark subventioniert und gefährde deswegen die europäischen Autobauer. Vor allem in der stark von China abhängigen deutschen Autoindustrie stoßen die Zölle auf Kritik aus Sorge über etwaige Vergeltungszölle auf europäische Exporte. Diese könnten etwa die Volkswagen-Tochter Seat treffen. Seat-Chef Wayne Griffiths sagte der Nachrichtenagentur Reuters Anfang September, die Zölle könnten zudem das Aus für das in China gefertigte Cupra-Modell Tavascan bedeuten.
(Bericht von Joe Cash, geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)