DBV macht bei Commerzbank Front gegen Übernahmepläne der Unicredit

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Düsseldorf (Reuters) - Die Gewerkschaft DBV stemmt sich gegen Übernahmepläne der italienischen Großbank Unicredit für den deutschen Wettbewerber Commerzbank.

Ein Zusammenschluss mit der Unicredit habe wirtschaftlich auf lange Sicht kaum einen Mehrwert, erklärte der Deutsche Bankangestellten Verband (DBV) am Donnerstag. Es drohe zudem ein Personalabbau bei der Commerzbank, warnte der DBV. "Damit hat die Unicredit bereits unrühmliche Zeichen gesetzt", hieß es weiter - als warnendes Beispiel diene die Unicredit-Tochter HypoVereinsbank. Ziel müsse vielmehr eine eigenständige Commerzbank sein. Hier stehe der Bund als größter Einzelaktionär des Geldhauses in der Verantwortung.

Zuvor hatte bereits die Gewerkschaft Verdi die Bundesregierung aufgerufen, eine Übernahme des Frankfurter Instituts zu verhindern. "Bundesfinanzminister Christian Lindner muss jetzt ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland abgeben und sich der drohenden Übernahme der Commerzbank durch die UniCredit entgegenstellen", hatte Verdi-Chef Frank Werneke gesagt.

In einer Auktion vergangene Woche war ein Paket von 4,5 Prozent des Bundes an der Commerzbank ausschließlich an die Unicredit gegangen, weitere 4,5 Prozent erwarben die Italiener über den Markt. Die Bundesregierung hatte zuletzt mitgeteilt, die neue Lage noch zu sondieren. Der Bund verfügt noch über ein Aktienpaket in Höhe von zwölf Prozent an der Commerzbank.

(Bericht von Matthias Inverardi . Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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