Nike will mit neuem Chef wieder durchstarten - Ex-Manager kehrt zurück

Reuters · Uhr
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Bangalore/New York (Reuters) - Nike will mit einem neuen Chef das Ruder herumreißen und setzt dabei auf einen Firmenveteranen.

Der Adidas-Rivale holt den ehemaligen Manager Elliott Hill als Nachfolger von Konzernchef John Donahoe in das Unternehmen zurück. Hill war 32 Jahre lang beim US-Sportartikelriesen tätig und hatte Führungspositionen in Europa und Nordamerika inne. Er zog sich 2020 zurück. Seinen neuen Posten soll der 60-Jährige am 14. Oktober antreten.

Nike kämpft vor allem im US-Markt mit der Konkurrenz neuer, hipper Marken wie Hoka von Deckers oder der vom Schweizer Tennisstar Roger Federer unterstützten On. Und auch gegen die Retro-Modelle wie "Samba" und "Gazelle", mit denen der Erzrivale Adidas die Trennung von Skandal-Rapper und Designer "Ye" (Kanye West) vergessen ließ, hat Nike noch kein Rezept. Analysten gehen davon aus, dass es einige Zeit dauern wird, bis Nike die Nachfrage beleben kann – schlicht, weil Innovationen und neue Produktlinien Zeit brauchen.

Zudem muss der neue Konzernlenker einige Wogen glätten und Beziehungen zu den Partnern wiederaufbauen, wie David Swartz sagte. Der Senior-Analyst bei Morningstar Research erklärte, Nike habe im Laufe der Jahre einige Kunden fallen gelassen und Produkte eingestampft, was zu einer gewissen Abneigung gegenüber Nike unter Schuhhändlern geführt habe. Er sehe den Wechsel aber positiv. "Es sieht klar so aus, als wollte Nike jemanden mit viel Erfahrung und tiefem Wissen über Nike und seine Probleme zurückbringen - im Gegensatz zu John Donahoe, der ohne Erfahrung in die Branche kam." Auch Jessica Ramirez von Jane Hali & Associates sagte, dass der Chefwechsel ein positives Signal sende, weil Hill jemand sei, der die Marke und das Unternehmen sehr gut kenne.

Hill, geboren im texanischen Austin, begann seine Karriere bei Nike 1988 als Praktikant und übernahm seitdem 19 verschiedene Funktionen innerhalb des Konzerns, bevor er sich 2020 zurückzog. Seine Rückkehr weist Parallelen zu Walt Disney auf: Auch beim strauchelnden US-Medienkonzern wurde der frühere Chef Bob Iger 2022 aus dem Ruhestand geholt und als Nachfolger seines Nachfolgers ernannt.

An der Börse kam die Ankündigung gut an. Nike-Aktien stiegen im nachbörslichen Handel um acht Prozent.

(Bericht von Juveria Tabassum und Nicholas P. Brown, geschrieben von Philipp Krach und Birgit Mittwollen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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