Gewinnmitnahmen stoppen Dax-Rekordrally - Autosektor unter Druck: VW-Aktien schwächeln
Der Dax hat nach seiner jüngsten Rekordjagd unter Gewinnmitnahmen gelitten. Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners warnte vor zu hohen Erwartungen an die chinesischen Konjunkturmaßnahmen für die deutsche Wirtschaft. Zuletzt hatte der deutsche Leitindex von der Hoffnung profitiert, dass die Wachstumsimpulse aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt positiv auf die hiesigen Unternehmen ausstrahlen. Der Dax schloss am Montag 0,76 Prozent tiefer bei 19.324 Punkten.
"In Frankfurt ist Konsolidierung angesagt", sagte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Marktes und fuhr fort: "Alles in allem aber kein Grund, sich Sorgen zu machen, denn ein Rücklauf nach einem solchen Ausbruch nach oben ist völlig normal.
"Für den zu Ende gehenden September - häufig ein schwacher Börsenmonat - ergibt sich beim Dax ein Kursgewinn von gut zwei Prozent und für das dritte Quartal ein Anstieg um sechs Prozent. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von mehr als 15 Prozent zu Buche. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Montag 1,31 Prozent auf 26.853 Punkte.
Autosektor unter Druck: VW-Aktien schwächeln
Eine erneute Prognosesenkung von Volkswagen (VW) und weitere Gewinnwarnungen aus der Branche verpassten dem zuletzt erholten europäischen Autosektor am Montag einen Dämpfer. Im Dax zählten VW-Titel mit minus zwei Prozent zu den größten Verlierern.
Dass VW unter Druck steht, war Beobachtern nach den jüngsten Ereignissen sowie Gewinnwarnungen von Konkurrenten und Zulieferern schon klar gewesen. Am Montag kamen Warnungen von Stellantis und Aston Martin dazu. Doch die Konsensschätzung für das operative Jahresergebnis (Ebit) von VW, die schon unter dem vorherigen Ausblick gelegen habe, könnte nun deutlich sinken, befürchtet Analyst Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC.
Die Vorzüge der Porsche AG verzeichneten ein Minus von rund 4,3 Prozent. Auch die Wertpapiere der Porsche Automobil Holding sanken um fast 2,9 Prozent . Ebenso schlecht sah es für die Aktien von BMW, mit einem Verlust von circa 2,4 Prozent, und die Papiere von Mercedes-Benz, die ebenso knapp 2,4 Prozent verloren, aus.
Gestrichenes Kaufvotum: Hugo-Boss-Papiere fallen
Zum Wochenauftakt gehörten die Fresenius-Aktien mit einem Anstieg von rund 1,9 Prozent zu den Gewinnern im Dax. Auch die Papiere von Henkel konnten zulegen und verzeichneten ein Plus von knapp 1,4 Prozent, womit sie ebenfalls zu den Spitzenreitern im deutschen Leitindex zählten.
Ein gestrichenes Kaufvotum des Bankhauses Metzler ließ die zuletzt erholten Titel des Modekonzerns Hugo Boss im MDax um circa 2,5 Prozent zurückfallen. Er erwarte von den anstehenden Quartalszahlen nicht den benötigten Impuls für eine Neubewertung, schrieb Analyst Felix Dennl.
Dagegen bescherten neue Kaufempfehlungen der Deutschen Bank und des Analysehauses Kepler Cheuvreux dem Rüstungsunternehmen Hensoldt ein Kursplus von 2,2 Prozent.
(mit Material von dpa-AFX)