Dax gibt weiter nach: Nahost-Konflikt bleibt im Fokus - Renk-Aktien im Sinkflug

Der sich zuspitzende Nahost-Konflikt hat den Dax am Mittwoch erneut leicht belastet. Der deutsche Leitindex fiel um 0,25 Prozent auf 19.164 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,24 Prozent auf 26.773 Punkte nach unten.
Nach dem iranischen Raketenangriff auf sein Land hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Vergeltung angekündigt. Nun wägten die Anleger die steigenden geopolitischen Risiken und die Chancen aus weiteren geldpolitischen Lockerungen gegeneinander ab, kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. An den Finanzmärkten wird mittlerweile zwar mit einer weiteren Leitzinssenkung im Oktober durch die Europäische Zentralbank (EZB) gerechnet. Der weitere Zinspfad aber ist unklar."
Die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten sorgten für einen holprigen Start ins vierte Quartal", ergänzte Jens Klatt, Marktanalyst beim Handelshaus XTB. Was dem Dax eventuell ein wenig unter die Arme greifen könnte, sei der "Tag der Deutschen Einheit" am Donnerstag, an dem die Börse geöffnet ist. Bei einem ruhigen Handelsverlauf könnte sich der Dax demnach zumindest stabilisieren. Weitere Abschläge an der Wall Street aber könnten Klatt zufolge bei dem zu erwarten dünnen Handel für einen schärferen Abwärtsimpuls sorgen.
Renk-Aktien im Sinkflug: Triton reduziert Anteil drastisch
Weiter gefragt waren vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts die Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall: Sie setzten sich am Dienstag mit Gewinnen von circa 1,1 Prozent an Platz zwei im Dax. Dagegen erlahmte beim Branchenkollegen Hensoldt nach der Erholung der vergangenen Tage die Kaufbereitschaft - die Aktien drehten ins Minus und verloren zuletzt fast 0,1 Prozent.
Für die Papiere des Panzergetriebe-Herstellers Renk ging es um knapp 6,3 Prozent auf 21,18 Euro bergab auf den letzten Platz im Nebenwerte-Index SDax. Im Fokus stand die Kreise-Meldung, dass Hauptaktionär Triton einen großen Teil seines Pakets zu Geld macht. Die von der Fondsgesellschaft kontrollierte Firma Rebecca Bidco biete Aktien für 385 Millionen Euro an, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ihr vorliegende Dokumente. Der Preis dürfte bei 21 Euro je Stück liegen. Damit würden etwa 18,3 Millionen Papiere den Eigentümer wechseln. Triton hielt zuletzt 51,85 Millionen Aktien und damit die Mehrheit an Renk. Mit der Platzierung dürfte der Anteil auf rund ein Drittel sinken.
Nike streicht Prognose, Adidas profitiert
Die Titel der Sportartikelhersteller Adidas und Puma reagierten heute unterschiedlich auf den deutlichen Umsatzrückgang und die gestrichene Jahresprognose von US-Konkurrent Nike. Während Adidas mit plus knapp 1,9 Prozent zu den Dax-Favoriten gehörte, rutschten Puma im MDax mit circa 1,2 Prozent ins Minus. Die US-Bank JPMorgan sieht unternehmensspezifische Gründe für die Probleme der Amerikaner. Laut UBS-Analystin Zuzanna Pusz profitiert Adidas davon sogar.
Gea zählte mit plus 1,9 Prozent zu den größten MDax-Gewinnern. Der Anlagenbauer will die einst für das Jahr 2026 gesetzten Finanzziele schon 2024 erreichen und überzeugte die Anleger auch mit seinen neuen langfristigen Zielen.
(mit Material von dpa-AFX)