Bundesregierung nimmt Kontakt zu Übergangsregierung in Syrien auf

Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung wird nach Angaben des Außenministeriums am Dienstag Gespräche mit Vertretern der syrischen Übergangsregierung in Damaskus führen.
Damit schließt sich Deutschland den Bemühungen der USA und Großbritanniens an, die nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad bereits Kontakte zu der islamistischen Gruppe HTS aufgenommen haben. Bei den Gesprächen werde es um einen Übergangsprozess für Syrien und den Schutz von Minderheiten gehen, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums.
"Außerdem werden dort Möglichkeiten einer diplomatischen Präsenz in Damaskus ausgelotet", sagte sie. Zudem soll es Treffen mit Vertretern der syrischen Zivilgesellschaft und christlicher Gemeinden geben. Teil der deutschen Delegation sei auch eine Vertreterin des Bundesentwicklungsministeriums.
"Wir beobachten die Aktivitäten der HTS und der HTS-eingesetzten Übergangsregierung genau. Soweit man das überhaupt schon sagen kann, agieren sie bisher umsichtig", sagte die Sprecherin zur islamistischen Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS), deren Miliz Anfang Dezember den Sturz Assads anführte. Die Kontakte würden eng mit den USA, Frankreich, Großbritannien und den arabischen Staaten koordiniert.
In Deutschland hatte nach dem Sturz Assads sofort eine Debatte eingesetzt, ob Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien in ihre Heimat zurückkehren müssten, und ob weitere Flüchtlinge in Deutschland aufgenommen werden sollten.
(Bericht von Friederike Heine, geschrieben von Andreas Rinke; redigiert von Kirsti Knolle Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)