Dax-Rekordfahrt geht weiter - Rüstungsaktien weiter gefragt

Der Dax hat am Dienstag seine Rekordjagd nach dem starken Wochenauftakt fortgesetzt. Bei 22.882 Punkten markierte der Index eine neue Bestmarke und ging letztlich 0,20 Prozent höher bei 22.844 Zählern aus dem Handel. Unterstützung erhielt der Index dabei auch von der Wall Street, die am Montag noch feiertagsbedingt geschlossen hatte.
Der MDax zog um 0,54 Prozent auf 28.306 Punkte an und erreichte erneut ein Hoch seit August 2023. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 setzte mit plus 0,12 Prozent ebenfalls seinen Rekordlauf fort, nachdem er am Vortag seine zur Jahrtausendwende aufgestellte Bestmarke geknackt hatte.
"Die Tausendermarken fallen im Dax gerade beinahe im Wochenrhythmus", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Er erinnerte daran, dass der Index vor einer Woche erstmals die 22.000 Punkte hinter sich gelassen und sich am Morgen der nächsten runden Hürde von 23.000 Punkten genähert hatte. "Frei nach dem Motto 'The Trend is your Friend' bleiben alle im Markt und schauen zu, wie andere gezwungen sind einzusteigen beziehungsweise zuzukaufen."
Rüstungswerte gefragt
Die Rüstungstitel Rheinmetall und Hensoldt glänzten nach dem jüngsten Höhenflug mit weiteren Rekorden, wobei Rheinmetall bis Handelsschluss allerdings mit minus 0,4 Prozent ein wenig unter Gewinnmitnahmen litten. Renk schafften es immerhin auf ein weiteres Hoch seit April. Analyst Christian Cohrs von Warburg Research sprach in seinem Kommentar zu Renk von einem Superzyklus im Verteidigungsbereich.
Bei MDax-Spitzenreiter Thyssenkrupp standen ein Plus von knapp sieben Prozent und ein Hoch seit 13 Monaten zu Buche. Die Aktien des Industriekonzerns dürften wie schon am Vortag von einer optimistischen Einschätzung der Bank of America zu einem Börsengang von Thyssenkrupp Marine Systems profitieren.
Rekordzahlen befeuern CTS Eventim
Bei CTS Eventim konnten sich die Anleger nach Rekordzahlen ebenfalls über einen Kursrekord freuen. Mit einem Gewinn von 3,7 Prozent zählten die Aktien des Ticketvermarkters und Konzertveranstalters zu den besten MDax-Werten. Die Eckdaten für 2024 lägen über den Erwartungen und dürften das Vertrauen in den Anlagehintergrund wiederherstellen, kommentierte Analystin Lara Simpson von der US-Bank JPMorgan.
Elmos konnte mit seinem Quartalsbericht dagegen nicht punkten: Die Aktien büßten als einer der schwächsten Werte im Nebenwerte-Index SDax 3,4 Prozent ein. Ein Händler bezeichnete den Ausblick des Halbleiterherstellers als vorsichtig. Der Mittelwert der Zielspanne für die operative Marge 2025 liege etwas unter der Markterwartung.
Der Autozulieferer und Verbindungstechnikspezialist Norma Group muss sich einen neuen Chef suchen, was die Aktien zeitweise um 3,8 Prozent absacken ließ. Bis zum Handelsschluss dämmten die Papiere das Minus auf 1,2 Prozent ein.
Der Kurs des Euro ist indes leicht gesunken. Am Dienstagnachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0459 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte der Euro noch etwas mehr gekostet. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0447 (Montag: 1,0473) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9572 (0,9548) Euro.
(mit Material von dpa-AFX)