IPO des chinesischen Modehändlers

Vorstoß in Hongkong soll Sheins Börsengang in London vorantreiben

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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(Reuters) - Mit einem Kniff will Shein einem Zeitungsbericht zufolge den seit Monaten stockenden Bemühungen um einen Börsengang in London wieder Schwung verleihen.

Hierzu habe der chinesische Online-Modehändler den Entwurf eines vertraulichen Börsenprospekts bei der Hongkonger Börse eingereicht, schrieb die "Financial Times" am Dienstag. Gleichzeitig bemühe sich das Unternehmen um grünes Licht der chinesischen Börsenaufsicht CSRC. Insider hatten die Nachrichtenagentur Reuters bereits Ende Juni über entsprechende Pläne informiert.

Durch den Antrag in Hongkong solle Druck auf die britischen Behörden ausgeübt werden, schrieb die FT weiter. Der Anbieter von Billig-Mode wolle unter anderem erreichen, dass die britische Finanzaufsicht FCA ihre Auflagen für die Offenlegung von Risiken lockert. Ein Shein-Debüt in London könnte der größte Börsengang am dortigen Finanzplatz des Jahres werden. Bei einem vertraulichen Börsenprospekt bleiben wichtige Unternehmensinformationen so lange unter Verschluss, bis alle regulatorischen Hürden aus dem Weg geräumt sind. In den USA ist ein solches Vorgehen verbreitet, in Hongkong dagegen unüblich.

Reuters konnte zunächst nicht verifizieren, ob Shein in Hongkong einen Börsenprospekt eingereicht hat. Das Unternehmen war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen. Die FCA und die Hongkonger Börse wollten sich zu diesem Thema nicht äußern.

Bereits dritter IPO-Versuch für Shein

Für Shein ist es der dritte Anlauf zum Sprung auf das Börsenparkett. Die China Securities Regulatory Commission (CSRC) hatte die Pläne für Debüts in New York und London zunächst abgeblockt. Daraufhin hatten Insider der Nachrichtenagentur Reuters im Mai gesagt, dass das Unternehmen auf Hongkong ausweichen wolle. Sofern die CSRC dem aktuellen Prospekt grünes Licht gibt und die FCA diesen ebenfalls akzeptiert, ziehe Shein einen Börsengang in London vor, berichtete die FT.

Bei der angestrebten Marktkapitalisierung muss der Anbieter von sogenannter Fast Fashion, der täglich mehrere Tausend neue Kleidungsstücke auf den Markt wirft, aber wohl Abstriche machen. Früheren Aussagen von Insidern zufolge peilt er etwa 50 Milliarden Dollar an. Bei der Finanzierungsrunde vom Jahr 2023 lag die Bewertung bei 66 Milliarden Dollar. Zuvor kursierten noch höhere Zahlen.

Das 2012 in China gegründete und inzwischen in Singapur ansässige Unternehmen ist umstritten. Es liefert seine Produkte direkt von den Herstellern an die Endkunden und umgeht damit Importzölle. Daher strich US-Präsident Donald Trump zu Jahresbeginn die Freigrenze für Sendungen aus der Volksrepublik.

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