Wie geht es bei Sartorius weiter? Hat Evotec ein strukturelles Problem? Ist Bitcoin eine Alternative?
Lara Strauch

Sartorius unter Druck - wie geht es weiter?
Sartorius war ein Kind der Pandemie. Der clevere Chef machte daraus eine Superstory für die Medizintechnik in geschickter Kombination mit anderen Firmen und traumhaften Umsatzzielen und märchenhaften Börsenwerten von über 16 Mrd. Euro für durchschnittlich 3,4 Mrd. Euro Umsatz und einem aktuellen KGV irgendwo zwischen 32 und 39.
Der aktuelle Marktwert von 12 Mrd. Euro dürfte der realen Bewertung nahekommen. Sartorius ist damit immer noch ein erstklassiges Unternehmen als Spezialist, aber inzwischen richtig eingeordnet. Der letzte Druck kam von den reduzierten Erwartungen. Für die Vorzüge sind Kurse um 170/180 Euro die Ausgangsbasis für neue Investments.
Hat Evotec ein strukturelles Problem?
Evotec hatte eine erfolgreiche Karriere hinter sich, die mit dem langjährigen Chef verbunden war. Die Kombination aus Eigenentwicklungen und der Zusammenarbeit mit großen Pharmaadressen machte Evotec insofern zu einem Unikat in der deutschen Pharmaforschung. Mit dem Wechsel an der Spitze baut Evotec dieses Programm vorsichtig um, nennt aber keine ganz konkreten Ziele und Ergebnisse.
Damit wird es schwierig. Die Erklärung eines veränderten Produktportfolios reicht nicht aus. Die bisherigen Korrekturen von rd. 30 Prozent seit Jahresanfang enthalten ein Restrisiko von vielleicht 10 bis 15 Prozent und einen Zielkurs von etwa 5 bis 5,50 Euro. Auf dieser Ebene errechnet sich ein Marktwert von gut 1,1 Mrd. Euro, womit noch keine schwarzen Zahlen verbunden sind. Ein Vorschuss auf künftige Erfolge lässt sich aus den gegenwärtigen Erkenntnissen nicht rechtfertigen. Also ist abwarten angesagt.
Ist Bitcoin wirklich eine Alternative zu Gold oder nur eine riskante Spekulation?
Bitcoin ist ein Medium, keine Währung, kein Sachwert, sondern eine höchst intelligente Kombination eines modernen Mediums, das auf der Grundlage der Mathematik beruht. Ursprünglich war es wohl als Währung geplant oder gedacht. Inzwischen hat es eine eigene Struktur entwickelt, die darauf beruht, dass jeder Investor mitspielt.
Daraus ergeben sich wiederum vielfältige mathematische Überlegungen und Anstöße, um dieses Medium nachhaltig zu einem völlig eigenen Konstrukt zu machen. Dann sind allein mit dem Hebel der Mathematik Preise von 300.000 oder 400.000 Euro denkbar und eine Frage der Zeit. Von Substanz ist weiterhin nicht zu reden. Darin liegt das Rätsel eines Mediums.