Dax verbucht leichte Gewinne - schwache Rüstungswerte belasten MDax

Der Dax hat am Dienstag nach einem mauen Wochenstart etwas zugelegt. Der Zugewinn des Leitindex fiel mit 0,45 Prozent auf 24.423 Punkten aber überschaubar aus. Damit rangiert der Dax zwar weiterhin in Reichweite des Rekordhochs von Mitte Juli bei 24.639 Punkten. Um es zu erreichen, muss jedoch die Charthürde im Bereich 24.500 Punkte geknackt werden.
Der MDax blieb am Dienstag mit einem Minus von 0,03 Prozent auf 30.984,89 Punkte hinter dem Dax zurück. Hier belasteten die hohen Kursverluste der beiden Rüstungsaktien Hensoldt und Renk. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann knapp ein Prozent.
Auf das Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie führenden Politikern aus Europa habe der Markt weder euphorisch noch enttäuscht reagiert, schrieb Analyst Frank Sohlleder vom Broker ActivTrades. "Die abwartende Haltung bleibt bestehen, denn ein echter Durchbruch ist noch nicht gelungen." Trump will nun ein Zweiertreffen zwischen Selenskyj und Kremlchef Wladimir Putin organisieren. Danach sollen Trump, Selenskyj und Putin zusammenkommen.
Nach ihren Gewinnen am Vortag standen Rüstungswerte wieder stark unter Druck. Rheinmetall, Hensoldt und Renk verloren zwischen 4,7 und 9,4 Prozent. Sie reagieren weiter sensibel auf Nachrichten zum Ukraine-Krieg und die Bemühungen um eine Friedenslösung.
Vorne im Dax waren Zalando mit plus 3,7 Prozent. Die Baader Bank hatte von "Add" auf "Buy" hochgestuft. Die neue Kaufempfehlung begründete Volker Bosse mit einem verbesserten Ausblick und Potenzial im Zusammenhang mit der Übernahme von About You durch den Online-Modehändler.
SDax-Neuling Verve Group erholt sich von Abverkauf
Im Anschluss an die verlustreichste Börsenwoche seit März vergangenen Jahres setzten Hellofresh die Erholung vom Vortag fort. Die Papiere des Kochboxenversenders stiegen um sieben Prozent.
Der Diagnostikkonzern Stratec sieht sich trotz eines Umsatz- und Ergebnisrückgangs im zweiten Quartal auf dem Weg zu seinen Jahreszielen. Stratec notierten rund 4,5 Prozent höher.
Die Aktien der Verve Group erholten sich am Kapitalmarkttag weiter von ihren jüngsten Verlusten. An der Spitze im SDax gewannen sie zehn Prozent. Ende vergangener Woche hatte der Spezialist für digitale Werbung und Spieleentwicklung die Prognose gekappt.
Euro stagniert, Gold leicht schwächer
Der Euro erholte sich indes nicht von den Kursverlusten zu Wochenbeginn. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1668 US-Dollar gehandelt. Sie bewegte sich so auf dem Niveau vom Montagabend. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1682 (Montag: 1,1673) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8560 (0,8566) Euro.
Am Devisenmarkt richtet sich die Aufmerksamkeit weiter auf die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges. Es ist zwar noch kein Frieden in Sicht. Aber zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine vor fast dreieinhalb Jahren zeichnet sich ein umfassender Verhandlungsprozess mit allen Beteiligten ab.
Der Goldpreis schwächelte minimal. Eine Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls kostete 3.325 US-Dollar und damit 0,18 Prozent weniger als am Vortag. In Euro gerechnet ging es um 0,21 Prozent bergab.
(mit Material von dpa-AFX)