Anleger gehen in die Defensive - K+S schwächelt nach Verkaufsempfehlung

Für den Dax bleibt auch am Mittwoch der Widerstand bei 24.500 Punkten zunächst eine zu hohe Hürde. Der deutsche Leitindex sank gut eine Stunde nach Handelsstart um 0,44 Prozent auf 24.316 Punkte.
Der MDax verlor circa 0,6 Prozent auf 30.807 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um etwa 0,1 Prozent.
Im US-Handel hatten am Dienstag vor allem Technologiewerte einen schweren Stand. Analyst Frank Sohlleder vom Broker ActivTrades sieht den Grund hierfür in einem etwas schwindenden Optimismus für eine Zinssenkung in den USA. Mit Spannung warten Anleger nun auf die am Donnerstag beginnende Notenbankkonferenz in Jackson Hole und die Rede von Fed-Chef Jerome Powell.
Die diplomatischen Gipfel zur Beendigung des Ukraine-Krieges schienen die Anleger zudem nur als Lippenbekenntnisse zu werten, so Sohlleder weiter. Während offiziell von einer "historischen Chance" die Rede sei, setzten sich die Kampfhandlungen fort. "Diese Diskrepanz zwischen politischer Rhetorik und den Fakten vor Ort führt dazu, dass die Marktteilnehmer weiter in Lauerstellung verharren und positive Entwicklungen nicht einpreisen."
K+S schwach nach Verkaufsempfehlung
Nach einer Verkaufsempfehlung von Berenberg stehen die Aktien von K+S etwa eine Stunde nach Handelsbeginn deutlich unter Druck. Die Papiere des Kali-Konzerns verzeichneten im Handel ein Minus von etwa vier Prozent. Damit setzten sie ihren jüngsten Kursrutsch auf dem tiefsten Niveau seit April fort. Sie kommen dem damaligen Zwischentief bei 11,40 Euro immer näher.
Der bei Berenberg nun für K+S zuständige Experte Sebastian Bray nutzte seinen ersten Kommentar zu einer kompletten Neubewertung. Er stutzte das Kursziel auf elf Euro und sprach eine Verkaufsempfehlung aus. Bis dato hatte die Einstufung beim Kursziel von 17 Euro noch "Buy" gelautet."Der Aufschwung ist vorbei", so der Titel von Brays Kommentar. Er rechnet 2026 mit einem Wendepunkt und sinkenden Preise für Agrarrohstoffe auf breiter Basis.
Tech-Werte schwächeln: Süss Microtec auf Jahrestief
Technologiewerte haben am Mittwoch nach der Nasdaq-Schwäche am Vorabend in den USA auch in Europa eher einen schweren Stand. So fielen die Papiere von Infineon, knapp eine Stunde nach Handelsbeginn, um knapp minus 0,8 Prozent. Die Aktien von Süss Microtec verloren im SDax rund zwei Prozent.
UBS-Expertin Madeleine Jenkins sieht eine eher schwierige Ausgangslage für 2026. Der starke Kapazitätsausbau auf Kundenseite verlangsame sich, was die Nachfrage nach temporären Bondern für Wafer und Lösungen zur Reinigung von Fotomasken bremse, schrieb sie und kappte ihr Kursziel deutlich. Mit 30 Euro liegt es aber klar über dem Xetra-Niveau. Bereits vor dem Kursrutsch vom Mittwoch hielt sie die schwächeren Aussichten für das kommende Jahr eigentlich für weitgehend eingepreist.
(mit Material von dpa-AFX)